16.08.2016 11:48 Uhr

Klasse von '88: Vier gewannen später die WM

Sievers, Klinsmann und M. Schulz (v.l.n.r.) tragen Hannes Löhr auf Händen
Sievers, Klinsmann und M. Schulz (v.l.n.r.) tragen Hannes Löhr auf Händen

1988 holte Deutschland bei Olympia in Seoul die Bronzemedaille. Nicht alle der 20 Spieler schafften den ganz großen Durchbruch, vier wurden später Weltmeister. Die Olympia-Helden - und was aus ihnen wurde.

TOR

Uwe Kamps (52 Jahre/0 A-Länderspiele): Bestritt nie ein A-Länderspiel, aber 390 Erstliga-Partien für Borussia Mönchengladbach. Heute Torwarttrainer bei den Fohlen, förderte unter anderem Marc-Andre ter Stegen.

Oliver Reck (51/1): Für Olympia kurzfristig berufen, war Reck auch beim EM-Titel 1996 zweiter Mann. Wurde mit Bremen Meister und Europapokalsieger. Seit Januar Trainer bei Kickers Offenbach.

ABWEHR

Ulrich Borowka (54/6): Bei Olympia blieb die Werder-Ikone (Meister 1988 und 1993) ohne Einsatz. Sorgte nach der Karriere durch sein Buch "Volle Pulle. Mein Leben als Fußballprofi und Alkoholiker" für Schlagzeilen, leistet heute an Schulen Aufklärungsarbeit.

Wolfgang Funkel (57/2): Spielte für Uerdingen und Kaiserslautern, beim FCK später Interimstrainer.

Roland Grahammer (52/0): Wechselte nach Olympia zu Bayern München, wo er 1994 wegen einer schweren Verletzung seine Karriere beendete. Anschließend als Spielerberater tätig.

Thomas Hörster (59/4): Spielte bis 1991 für Bayer Leverkusen, wo er 2003 kurz Cheftrainer wurde. Heute als Scout noch immer für Bayer im Einsatz.

Gunnar Sauer (52/0): Der Libero spielte bis 1996 bei Werder Bremen. Nach seiner Karriere wurde Sauer Immobilienmakler.

Michael Schulz (54/7): Wurde einen Tag vor der Abreise nach Seoul nominiert. 1992 mit Deutschland Vize-Europameister, anschließend unter anderem TV-Experte.

MITTELFELD

Rudi Bommer (58/6): Nach Olympia für Aschaffenburg und Frankfurt auf dem Platz. Führte 2007 den MSV Duisburg als Trainer in die Bundesliga. Seit Januar Coach des Hessenligisten SC Hessen Dreieich.

Holger Fach (53/5): Beendete erst 1998 seine sportliche Karriere, anschließend Trainer unter anderem in Mönchengladbach und Augsburg. Derzeit sportlicher Leiter bei Bundesligist Darmstadt 98.

Armin Görtz (56/2): Wurde mit dem 1. FC Köln 1989 und 1990 Vizemeister.

Thomas Häßler (50/101): Schoss Deutschland zur WM 1990 und holte dort den Titel, 1996 auch Europameister. Zur neuen Saison Trainer des Berliner Bezirksligisten Club Italia.

Olaf Janßen (49/0): Bis 2000 in Köln und Frankfurt am Ball, später Assistent von Trainer Berti Vogts bei der Nationalmannschaft von Aserbaidschan, Cheftrainer bei Dynamo Dresden und aktuell Co-Trainer von Jos Luhukay beim VfB Stuttgart.

Gerhard Kleppinger (58/0): Traf beim 3:0 im Bronze-Spiel gegen Italien. Als Spieler (u.a. Schalke, Dortmund, Uerdingen) und Trainer bei zahlreichen Vereinen unter Vertrag. Heute Co-Trainer des Zweitligisten SV Sandhausen.

Christian Schreier (57/1): Traf ebenfalls im Spiel um Bronze. 331 Erstligaspiele für Bochum und Leverkusen, danach Trainer u.a. bei Union Berlin (2006 bis 2007).

Ralf Sievers (54/0): Der Bruder von Torhüter Jörg Sievers spielte nach Olympia für Frankfurt und St. Pauli und ab 1993 noch acht Jahre in Lüneburg. Bis 2013 Trainer bei Teutonia Uelzen.

Wolfram Wuttke (1961-2015/4): Der geniale Spielmacher wechselte 1990 zu Espanyol Barcelona, wurde von den Fans geliebt, war nach seiner Karriere aber vom Pech verfolgt. Wuttke starb am 1. März 2015 mit nur 53 Jahren nach einem Organversagen.

ANGRIFF:

Jürgen Klinsmann (52/108): 1988 mit vier Turniertoren der Star, auch im Spiel um Platz drei erfolgreich. Im Elfmeterschießen des Halbfinals gegen Brasilien traf er aber nur den Pfosten. Wurde Weltmeister 1990, Europameister 1996, später Bundestrainer und seit 2011 US-Nationaltrainer.

Frank Mill (58/17): In Seoul mit drei Tore in Topform, auch beim WM-Triumph 1990 dabei, aber ohne Einsatz. Betreibt inzwischen unter dem Namen "Kids active" Fußballschulen in ganz Deutschland.

Karl-Heinz Riedle (50/42): Wurde 1990 Weltmeister, wechselte danach zu Lazio Rom, zu Borussia Dortmund, zum FC Liverpool und zum FC Fulham. Seit 2014 als "internationaler Markenbotschafter" für Dortmund tätig, zuletzt mit dem BVB auf China-Reise.

Fritz Walter (56/0): Erzielte in 348 Bundesliga-Spielen für Mannheim, Stuttgart und Bielefeld stolze 157 Tore, wurde sogar Namensgeber des VfB-Maskottchens Fritzle. Arbeitete zuletzt als Repräsentant der WWG Autowelt in Schwäbisch Gmünd.

TRAINER:

Hannes Löhr (1942-2016): Blieb noch 2002 beim DFB für die U21 zuständig. Verstarb am 29. Februar 2016 im Alter von 73 Jahren.

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