05.09.2016 12:45 Uhr

Erfolgscoach "Sir" Karl Schlechta ist tot

Trainer-Legende Karl Schlechta verstarb am 5. September 2016 im 95. Lebensjahr
Trainer-Legende Karl Schlechta verstarb am 5. September 2016 im 95. Lebensjahr

Österreichs Fußball trauert um "Sir" Karl Schlechta. Der legendäre Erfolgscoach ist am Montag in Wien im 95. Lebensjahr gestorben. Schlechta war Meistermacher der Wiener Austria und später auch beim LASK, Sportclub, in Salzburg, bei Sturm sowie Rapid tätig.

Der am 28. Jänner 1922 in Wien geborene Karl Schlechta spielte in seiner aktiven Karriere als Fußballer bei Hakoah, Wacker Wien, beim Post SV sowie beim FAC. Als Spielertrainer in Klosterneuburg startete er seine Betreuer-Laufbahn, die ihn über den Nachwuchs von Mödling, Wacker und die Austria im Jahr 1960 zum Chefcoach der "Veilchen" aufsteigen ließ.

Mit der Austria feierte der Fußball-Fachmann mit den Meistertiteln 1961 und 1962 auch seine größten Erfolge. Dazu führte er die Violetten noch zum Sieg im ÖFB-Cup. Es folgte eine Station beim LASK, wo er sich im Winter 1964 verabschiedete, ehe die Linzer im Frühjahr als erster Verein aus den Bundesländern die Meisterschaft gewannen.

Für Schlechta ging es als Trainer beim Sportclub, WAC und Red Star weiter. Mit Austria Salzburg gewann er 1971 das traditionsreiche Wiener Stadthallenturnier und wurde im gleichen Jahr auch Vizemeister

Weniger gut lief es danach bei Admira/Wacker, aber bei Sturm Graz fand Schlechta wieder zum Erfolg zurück. Er rettete die Steirer in der damaligen Nationalliga vor dem Abstieg und führte sie später in  die neu gegründete Zehnerliga sowie ins Europacup-Viertelfinale.

1978 wurde Schlechta dann Rapid-Trainer und erlebte mit wie Hans Krankl mit 41 Treffern den "goldenen Schuh" als bester Torschütze Europas gewann. Für den "Goleador" ging es weiter nach Barcelona, sein Ex-Coach absolvierte danach beim Sportclub seine letzte Trainerstation.

"Ich bin mit keinem einzigen Verein abgestiegen", erinnerte er sich nach dem Abschied stets stolz zurück. "Sir" Karl war dazu auch Förderer von jungen Talenten. Heribert Weber, bei dem er auch als Trauzeuge fungierte, Gernot Jurtin, Anton Pichler und Manfred Steiner schafften beispielsweise in seiner Zeit als Sturm-Coach den Sprung ins Nationalteam, dem Schlechta unter Teamchef Karl Decker auch als Co-Trainer angehörte.

Der Tod seiner Frau Maria im November 2013, mit der er sich über Tochter Brigitta und 65 Jahre gemeinsame Ehe freuen durfte, war für Karl Schlechta weit schlimmer als alle Niederlagen auf dem Fußballplatz. Nun nahm der einst äußerst erfolgreiche Trainer und stolze Familienvater ebenfalls Abschied.

Mehr dazu:
>> Die Meistermannschaft von Karl Schlechta aus der Saison 1961/62

red

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