11.09.2016 12:12 Uhr

Sturm untermauert gegen Rapid Ambitionen

Sturm Graz lacht weiter von Platz eins
Sturm Graz lacht weiter von Platz eins

Der SK Sturm hat das Zeug dazu, diese Saison in der Bundesliga ganz vorne mitzumischen. Das untermauerten die Schützlinge von Coach Franco Foda am Samstag in der siebenten Runde einmal mehr. Mit dem 1:1-Remis gegen Rapid blieben die Grazer gegen alle drei Europacup-Starter unbesiegt, gegen Salzburg und die Wiener Austria hatte es gar 3:1-Siege gegeben. Als Belohnung liegt Sturm weiter auf Platz eins.

Der Vorsprung auf Verfolger Altach schrumpfte aber auf einen Punkt, da die Vorarlberger gegen Mattersburg mit dem 2:1-Heimerfolg den bereits fünften Saisonsieg feierten. Auch Altach haben die Grazer heuer schon auf ihrer Abschussliste, vor der Länderspielpause gab es einen 3:1-Erfolg von Sturm. "Wir haben gegen die vier Mannschaften der oberen Tabellenhälfte zu Hause zehn Punkte gemacht", resümierte Foda vollauf zufrieden.

Dass seine Elf im vierten Anlauf erstmals nicht gewinnen konnte, sei leicht zu verschmerzen. "Wir sind weiter Tabellenführer, haben den Abstand auf Rapid gehalten und können mit dem Punkt in einem Spiel auf taktisch sehr hohem Niveau leben", meinte der Deutsche. Mit der Rolle des Gejagten können die Grazer bisher gut umgehen. "Wir sollten auch demütig bleiben für die kommenden Spiele", gab der im Abschluss glücklose Stefan Hierländer die Marschroute vor.

Während die Grazer mit 16 Punkten nach sieben Spielen so gut wie zuletzt 2008/09 dastehen, hinken die Hütteldorfer mit zwölf Zählern und Rang vier den Erwartungen hinterher. Zum dritten Mal in Folge teilten die Wiener, die vergangene Saison zu dieser Zeit 16 Zähler hatten, schon die Punkte. "Es war ein hitziges und sehr intensives Spiel, sehr interessant für die Zuschauer. Keine Mannschaft ist nur einen Zentimeter zurückgewichen", lautete die Analyse von Rapid-Trainer Mike Büskens.

Viel Verbesserungspotenzial bei Rapid

Verbesserungspotenzial gab es bei den Gästen reichlich. Was Topchancen betrifft, hatten die Grazer die Nase vorne, in der Defensive gab es immer wieder Nachlässigkeiten. Wie beim Kopfballtor von Christian Schulz (22.) oder bei einer weiteren Kopfballchance von Charalampos Lykogiannis (33.).

Zudem lief Stefan Hierländer zweimal (51., 71.) alleine auf Rapid-Goalie Richard Strebinger zu. "Wenn ich eine meiner Chancen reinhaue, gewinnen wir die Partie", ärgerte sich der Ex-Leipziger. Jubeln konnte Strebinger, der den Rapid-Punkt festhielt. Diskussionen um seinen Einsatz von Beginn an wurden obsolet.

Der 23-Jährige hatte den aufgrund des Legionärs-Überangebots aus dem Kader gerutschten Ján Novota, der zuletzt schon beim 0:0 gegen Salzburg (aus privaten Gründen) gefehlt hatte, stark vertreten. "Grundsätzlich kann es jeden Ausländer treffen, weil wir haben mehr als sechs. Das ist unabhängig vom Namen", betonte Büskens.

Es ist gut möglich, dass es nun längerfristig zum "Rollentausch" kommt, Strebinger auch am Donnerstag beim Start der Gruppenphase der Europa League zu Hause gegen KRC Genk das Tor hüten darf. "Er hat bei 1:1-Situationen seine Qualitäten bewiesen", lobte Büskens.

Dessen waren sich auch die Spieler bewusst. "Zweite Hälfte müssen wir uns bei Richard bedanken", sagte Abwehrspieler Christoph Schößwendter. Strebinger selbst war glücklich. "Ich hatte einiges zu tun, die 1:1-Situationen sind mir sehr gut gelungen, so habe ich auch meinen Teil zum Ergebnis beigetragen", so der Ex-Deutschland-Legionär.

Leichte Entwarnung bei Dibon

Am Donnerstag wird wieder so eine Leistung von ihm gefragt sein. Ungewiss ist hingegen der Einsatz von Innenverteidiger Christopher Dibon, der in Graz schon früh mit Verdacht auf eine Knieverletzung ausscheiden musste. Schon am Sonntag gab man aber Entwarnung. Dibon hat wohl nur eine Prellung sowie eine leichte Zerrung erlitten, eine Untersuchung am Montag soll genaue Aufschlüsse bringen. "Sein Ausfall würde uns hart treffen, weil er auch durch seine Einstellung für das Team sehr wichtig ist", sagte Büskens.

Die Stimmung in der Grazer Merkur Arena war übrigens am Samstag gut wie lange nicht. 16.604 Zuschauer sorgten für eine neue Rekordkulisse in Liebenau. "Die Stimmung war klasse, es gab viel Spektakel, das hört sich auf dem Platz an, wie wenn 40.000 hier wären", sagte der aufgrund des Ergebnisses "leicht enttäuschter" Sturm-Kapitän Schulz.

Die Anhänger sorgten mit zahlreichen bengalischen Feuern und Rauchbomben aber auch dafür, dass die Sicht einige Male stark beeinträchtigt war. So auch zum Zeitpunkt des wohl aus Abseitsposition erzielten 1:1 durch Tamas Szanto (54.). Laut Foda hätte Oliver Drachta die Partie davor unterbrechen müssen. Der Schiedsrichter sah das aber anders. "Es gab keine Veranlassung, wir haben eine klare Sicht gehabt", erklärte Österreichs Spitzenreferee. Den Abseits-Fehler gestand er ein.

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apa/red

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