20.09.2016 11:28 Uhr

Wilhelmshaven gewinnt Prozess gegen FIFA

Die FIFA hat den Rechtsstreit verloren
Die FIFA hat den Rechtsstreit verloren

Der Siebtligist SV Wilhelmshaven hat den jahrelangen Rechtsstreit gegen die FIFA gewonnen und ein möglicherweise richtungweisendes und folgenreiches Urteil erreicht. Wie der Bundesgerichtshof am Dienstag in Karlsruhe feststellte, war der nach der Saison 2013/14 verordnete Zwangsabstieg des damaligen Regionalligisten rechtswidrig. Der Fußball-Weltverband hatte die Strafmaßnahme ausgesprochen, letztlich wurde sie vom Norddeutschen Fußball-Verband vollstreckt.

Ausgangspunkt des Rechtsstreits seit 2008 war die Weigerung des Klubs, für den früheren argentinischen Spieler Sergio Sagarzazu, der auch den italienischen Pass besitzt, eine Ausbildungsentschädigung in Höhe von insgesamt 157.500 Euro an zwei vorherige Klubs des Südamerikaners zu zahlen. Derlei Geldtransfers sehen die Bestimmungen des Weltverbandes FIFA vor.

In den Statuten des NFV fehle diese rechtliche Grundlage jedoch, hieß es im Urteil des BGH: "Dabei muss die Regelung eindeutig sein, damit die Mitglieder des Vereins die ihnen eventuell drohenden Rechtsnachteile erkennen und entscheiden können, ob sie diese hinnehmen oder ihr Verhalten entsprechend einrichten wollen. Eine derartige Grundlage fehlt in der Satzung des Beklagten, soweit es um Disziplinarstrafen bei Nichtzahlung von Ausbildungsentschädigungen geht."

Damit folgte die höchste Instanz dem Oberlandesgericht Bremen, das im Dezember 2014 die Rückversetzung der Niedersachsen in die Oberliga für unwirksam erklärt hatte. Gegen dieses Urteil legte der NFV daraufhin Revision ein und verlor nun. Nach sportlichen Abstiegen spielt der SVW mittlerweile in der Bezirksliga.

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