23.09.2016 16:30 Uhr

Bei Mohammed ist Austrias Geduld gefragt

Austria-Neuzugang Kadiri Mohammed kennt bereits das Riesenrad
Austria-Neuzugang Kadiri Mohammed kennt bereits das Riesenrad

Mit Abdel Kadiri Mohammed wechselte kurz vor Ende der sommerlichen Transferzeit ein Teamspieler aus Ghana zur Wiener Austria. Bis der Neuzugang tatsächlich zur Verstärkung wird, kann allerdings noch dauern.

"Behördenwege in Ghana", so vermerkte die Austria die Abwesenheit von Abdel Kadiri Mohammed im Vorfeld der neunten Bundesliga-Runde. "Wir haben uns auch an die Einreisebestimmungen zu halten, und auch an die arbeitsrechtlichen Vorschriften", präzisierte Sportdirektor Franz Wohlfahrt. Fast ein Monat ist seit dem Transfer vergangen.

Kadiri Mohammed kam bereits Anfang September zum Leistungscheck nach Wien, nachdem er die internationale Fußballwoche mit dem Nationalteam von Ghana verbracht hatte. Im Qualifikationsspiel des Afrika Cup beim 1:1-Remis gegen Ruanda kam der Defensivspieler zwar ebensowenig zum Einsatz wie bei der 0:1-Niederlage im Länderspiel gegen Russland. Die Perspektive bei den Black Stars ist dennoch eine gute.

Teamchef Avram Grant forcierte Wechsel nach Europa

Ghanas Teamchef Avram Grant hatte den Wechsel seines Schützlings von Ashanti Gold nach Europa forciert, statt zuzusehen, dass Kadiri Mohammed womöglich in der nicht schlecht dotierten aber für die sportliche Entwicklung weniger wertvollen südafrikanischen Liga unterkommt.

Nun ist Abdul Kadiri Mohammed ein "Veilchen". Statt etwa die Salzburger Abwehr am vergangenen Wochenende kaltzustellen, bestimmt für den Herrn K. Mohammed derzeit jedoch ein aufwändiger Weg durch die Mühlen der Bürokratie den Alltag. "Er bemüht sich sehr", so Wohlfahrt, der damit keineswegs Training oder Deutschkurs meint, "er fliegt hin und her." Immerhin.

Am Samstag (ab 18:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) beim Bundesliga-Heimspiel gegen Admira Wacker fehlt der 20-Jährige definitiv, ebenso am Donnerstag gegen Viktoria Plzeň. "Ich glaube nicht, dass er jetzt beim Europacupspiel eine Rolle spielen wird. Am 20. Oktober auswärts in Rom ist eine andere Geschichte", wagte der Austria-Sportdirektor eine Prognose.

Nach der Decke strecken

Eine defensive Alternative könnte die Austria jedenfalls gut gebrauchen. Lukas Rotpuller wird zwar gegen Admira Wacker wieder mit Petar Filipović das Innenverteidiger-Duo bilden, fehlt in der Europa League aber wegen eine Sperre. Der logische Ersatz Richard Windbichler laboriert an einem Muskelbündelriss.

Gegen die Nummer vier in der Hierarchie Patrizio Stronati spricht vielleicht der Spielfuß (links, wie bei Filipović), vielmehr aber noch der gescheiterte Versuch den früheren tschechischen U21-Teamkicker zu verleihen. Beim Cup-Fight mit dem First Vienna FC funktionierte Austria-Trainer Thorsten Fink deshalb Tarkan Serbest zum Innenverteidiger um.

Ob dieser Versuch wiederholt wird, ist ungewiss. Die Lücke würde so nur ins Mittelfeld verschoben. Ognjen Vukojević überzeugte als Sechser gegen den Regionalligisten eher nicht. Kadiri Mohammed könnte jedoch auch auf dieser Position einspringen.

Austria-Sportchef Franz Wohlfahrt gibt sich jedenfalls geduldig: "Wir haben den Spieler bis 2020 unter Vertrag. Der eine oder andere Tag wird nicht die große Rolle spielen." 

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Sebastian Kelterer

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