30.09.2016 11:28 Uhr

Rapid nach Pleite in Bilbao im Zwiespalt

Strebinger zeigte einige Glanzparaden
Strebinger zeigte einige Glanzparaden

Die 0:1-Niederlage am Donnerstagabend bei Athletic Bilbao hat bei Rapid zwiespältige Gefühle ausgelöst. Zwar war nach der Niederlage gegen die Basken die Enttäuschung spürbar, allerdings herrschte auch eine gewisse Zufriedenheit darüber, dem Top-Favoriten der Gruppe F der Europa League über weite Strecken halbwegs Paroli geboten zu haben.

Dank einer soliden Darbietung in der Defensive gerieten die Hütteldorfer nie in Gefahr, in ein Debakel wie beim 0:6 in Valencia im Februar zu laufen. Das Spiel nach vorne funktionierte jedoch nicht wie erhofft. "Wir sind vernünftig aufgetreten, doch Athletic hat verdient gewonnen", lautete das Resümee von Rapid-Trainer Mike Büskens.

Büskens hob noch einmal die Qualitäten des spanischen Tabellenfünften hervor: "Bilbao hat nicht umsonst zuletzt viermal hintereinander in der Liga gewonnen, von daher war unsere Leistung an sich in Ordnung. Ich hätte mir aber gewünscht, dass wir in Umschaltsituationen mutiger und genauer sind."

Etwas besser kamen die Grün-Weißen erst ins Spiel, als sich die Bilbao-Profis nach dem entscheidenden Tor durch Beñat Etxebarria in der 59. Minute weiter zurückzogen und ihre Kräfte zu schwinden begannen. "Da sind wir mutiger in unseren Aktionen geworden", meinte Büskens.

Kapitän sorgt für Ruhe

Möglicherweise hatte die Steigerung auch mit der Einwechslung von Steffen Hofmann zu tun. "Er hat es ordentlich gemacht", sagte der Rapid-Coach über seinen Kapitän. "Er ist in einer Phase ins Spiel gekommen, als Athletic dem hohen Tempo Tribut zollen musste und hat das Spiel beruhigt."

Lob gab es auch für Torhüter Richard Strebinger, der mit einigen Glanzparaden eine höhere Niederlage verhinderte. "Er hat es wieder sehr gut gemacht und seine Leistungen der letzten Wochen bestätigt", erklärte Büskens.

Strebinger selbst gab sich bescheiden. "Ich versuche nur, der Mannschaft zu helfen. Ganz zufrieden kann man nie sein, wenn man verliert." Trotzdem gab es laut Strebinger auch positive Aspekte. "Solche Spiele bringen uns weiter, auch wenn wir verloren haben."

Schiri-Chaos im Strafraum

Der 23-Jährige war einer der Hauptdarsteller einer überaus kuriosen Situation kurz vor der Pause, als der französische Schiedsrichter Tony Chapron zunächst Tor für Bilbao, dann Elfmeter für die Gastgeber und schließlich Freistoß für Rapid gab. Wie die TV-Bilder bewiesen, war die letzte Entscheidung die richtige, weil die Spanier gleich zweimal im Abseits gestanden waren. Die Gelbe Karte für Strebinger wegen seines angebliches Fouls wurde nach Angaben des Niederösterreichers zurückgenommen.

"Ich kann dem Schiedsrichter nur ein großes Kompliment aussprechen, dass er so cool geblieben ist", erklärte Strebinger. Über den Weg zur finalen Entscheidungsfindung war man sich bei Rapid nicht ganz im Klaren. Christoph Schösswendter etwa vermutete, dass der Linienrichter nach anfänglicher Zurückhaltung schließlich doch noch die Courage hatte, den Hauptschiedsrichter vom Vorliegen einer Abseitsstellung zu überzeugen.

Bei dieser Szene stieg die Lautstärke im Estadio de San Mamés auf ein Level, wie es sonst bestenfalls noch beim Siegestor erreicht wurde. "Zum Glück war dann gleich Pause. Die Minuten danach wären unangenehm geworden", vermutete Schösswendter.

Die sonderbare Situation löste bei Büskens Kopfschütteln aus. "Wir machen alle Fehler, aber das war schon wild. Gott sei Dank hat sich noch die richtige Erkenntnis durchgesetzt."

Zurück zum Start

Seine Mannschaft hält nun nach zwei Partien ebenso wie die weiteren Gruppengegner Bilbao, Sassuolo und Genk bei drei Punkten. "Wir fangen mehr oder weniger wieder bei Null an", sagte Büskens.

Der nächste internationale Auftritt steigt am 20. Oktober mit dem Heimspiel gegen Sassuolo, auf nationaler Ebene geht es bereits am Sonntag auswärts gegen die SV Ried weiter.

Mehr dazu:
>> Rapid unterliegt Athletic Bilbao 0:1 
>> Europa League Gruppe F 

apa/red

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