15.10.2016 20:45 Uhr

Rapid enttäuscht mit Remis gegen Altach

Rapid-Verteidiger Mario Pavelić verschuldete mit einem schweren Fehler das 0:1
Rapid-Verteidiger Mario Pavelić verschuldete mit einem schweren Fehler das 0:1

Rapid hat im Bundesliga-Titelkampf weiter an Boden verloren. Die Hütteldorfer kamen am Samstagabend gegen Altach nur zu einem 1:1-Heimremis und liegen damit nach der elften Runde als Vierter bereits elf Zähler hinter Tabellenführer Sturm Graz zurück. Die Altacher hingegen verteidigten ihren zweiten Platz und sind acht Punkte hinter Sturm der erste Verfolger des Überraschungsleaders.

Christoph Schösswendter bewahrte die Hütteldorfer mit einem Kopfballtor in der 89. Minute vor der dritten Pflichtspielniederlage in Folge. Zu dem Zeitpunkt waren die Hausherren nach Rot für Srđan Grahovac (75./Tätlichkeit) in Unterzahl. Nach dem 1:1-Remis bei Aufsteiger SKN St. Pölten und der 2:4-Pleite in Ried gab es zum dritten Mal hintereinander in der Bundesliga keinen Sieg.

Die Generalprobe für das Donnerstag-Duell mit Sassuolo in der Europa League sowie das folgende Wiener Derby mit der Austria hatten sich die Grün-Weißen sicher anders vorgestellt.

Schwerer Abwehrpatzer von Rapid lässt Altach jubeln

Altach blieb demgegenüber wie auch schon im ersten Saisonduell, das 1:0 gewonnen wurde, gegen Rapid ohne Niederlage. Den Führungstreffer der Gäste vor 22.000 Zuschauern in Wien-Hütteldorf besorgte Moumi Ngamaleu nach einem groben Schnitzer von Rapid-Verteidiger Mario Pavelić (29.).

Altach machte die Räume geschickt eng und hatte damit Erfolg. Rapid dominierte zwar klar das Geschehen, es fehlten aber die Ideen, um den Abwehrriegel der Vorarlberger zu knacken. Die Gäste blieben in der Offensive eigentlich auch harmlos, nützten aber einen Patzer der Heimischen eiskalt aus.

Ngamaleu fing einen haarsträubenden Rückpass von Pavelić zum neben ihm postierten Schösswendter ab und schloss mustergültig an Rapid-Keeper Richard Strebinger vorbei ab (29.). Der Neuzugang aus Kamerun sorgte damit für den Premierentreffer eines Liga-Auswärtsteams im neuen Allianz Stadion.

Zur Pause Pfiffe der enttäuschten Rapid-Fans 

Die Verunsicherung der Hütteldorfer aufgrund des Negativlaufs in der jüngsten Zeit war danach deutlich zu spüren und beinahe hätten die Altacher kurz vor dem Pausenpfiff noch nachgelegt. Ein Abschluss von Dimitri Oberlin fiel jedoch zu schwach aus (45.). Die Rapid-Anhänger drückten ihren Unmut zur Pause mit einem Pfeifkonzert aus. 

Gleich nach Wiederbeginn erlebten diese neuerlich eine Schrecksekunde. Nach einem weiten Ball narrte Altach-Stürmer Oberlin die gesamte Rapid-Abwehr, krönte seine Einzelleistung aber nicht mit einem Treffer, sondern schoss aus zehn Metern und guter zentraler Position drüber (47.).

Die Hausherren hatten zwar neuerlich deutlich mehr Ballbesitz, bissen sich aber weiter die Zähne an den Vorarlbergern aus. Die agierten weiterhin beherzt, extrem zweikampfstark und lauerten immer wieder auf Konter. Das 2:0 lag das eine oder andere Mal in der Luft, auch da Strebinger keinen guten Tag erwischte. Einen Schuss von Emanuel Schreiner konnte der 23-Jährige nur mit viel Glück parieren (59.) und bei einem Freistoß von Andreas Lienhart verschätzte er sich gehörig, die Situation wurde aber wegen Abseits abgepfiffen (65.).

Kurz zuvor hatten sich die Grün-Weißen die erste Topchance erspielt. Joelinton verschaffte sich schön im Strafraum Platz, bei seinem Abschluss in der 61. Minute machte sich Altach-Tormann Andreas Lukse aber lang. Rapid-Coach Mike Büskens versuchte mit der Hereinnahme von Arnór Ingvi Traustason für frischen Wind zu sorgen, doch der Isländer konnte sich einmal mehr nicht entscheidend in Szene setzen.

Rapid gleicht erst kurz vor Schluss in Unterzahl aus

Das Gefährlichste war lange Zeit ein Freistoß von Stefan Schwab, den Lukse glänzend parierte (68.). Die Schlussphase war dann aber noch einmal richtig turbulent. Schiedsrichter Christopher Jäger zeigte Grahovac wegen einer Tätlichkeit an Louis N'Gwat-Mahop die Rote Karte (74.) - eine harte Entscheidung. Die Stimmung auf dem Platz war in der Folge aufgeheizt.

Rapid drückte trotzt numerischer Unterlegenheit. Lukse war aber vorerst nicht zu bezwingen. Der in der 77. Minute für den enttäuschenden Louis Schaub eingewechselte Giorgi Kvilitaia scheiterte nach Idealzuspiel aus elf Metern am erneut stark reagierenden 28-jährigen Ex-Rapidler (82.).

Auch bei einem Schösswendter-Kopfball war Lukse auf dem Posten (88.). Eine Minute später musste er aber doch hinter sich greifen. Diesmal war der Altach-Torhüter gegen einen Kopfball des aufgerückten Rapid-Innenverteidigers nach Schwab-Vorarbeit machtlos.

Danach wäre beinahe für die Hausherren noch mehr möglich gewesen, es blieb aber am Ende beim 1:1-Remis. Rapid ist damit in der Bundesliga zu Hause weiter unbesiegt. Das war aber wenig zufriedenstellend, hatte doch Sportdirektor Andreas Müller vor der Partie klipp und klar gesagt: "Wir müssen jetzt Ergebnisse liefern."

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apa/red

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