26.10.2016 10:50 Uhr

Fohlen am Limit sehnen sich nach "Eistonne"

Fabian Johnson (M.) darf sich feiern lassen: Nach seinem Treffer im DFB-Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart gratulieren André Hahn (l.) und Lars Stindl dem Torschützen. (25.10.2016)
Fabian Johnson (M.) darf sich feiern lassen: Nach seinem Treffer im DFB-Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart gratulieren André Hahn (l.) und Lars Stindl dem Torschützen. (25.10.2016)

André Hahn wollte "zwei Tage in die Eistonne", Trainer André Schubert war "der Einzige, bei dem es nirgendwo zwickt": Borussia Mönchengladbach ging nach dem letztlich souveränen 2:0 (1:0) gegen den VfB Stuttgart im DFB-Pokal auf dem Zahnfleisch, doch ein Ende der Qualen ist nicht in Sicht. Alle drei Tage ein Spiel, dazu viele Ausfälle - die Fohlen sind am Limit.

"Alle Spieler haben irgendwie irgendwo irgendwas. Mein Respekt vor Bayern München wächst immer mehr. Über so viele Jahre jede Saison bis in den Mai in allen drei Wettbewerben vertreten zu sein - das ist brutal", sagte Schubert, dessen Team die "Reiserei" nach Glasgow und München noch in den Knochen hatte. Schon am Freitag (20:30 Uhr) geht es gegen Eintracht Frankfurt weiter, am Dienstag kommt Celtic in der Champions League, drei Tage später geht es nach Berlin.

"Wir sind breit genug aufgestellt, haben aber leider drei, vier Verletzte. Wir sind Borussia Mönchengladbach, wir sind noch nicht auf einer Ebene mit Dortmund oder Bayern", sagte Schubert. Gegen den VfB griff er daher zu ungewöhnlichen Maßnahmen: 1,99-m-Mann Jannik Vestergaard blieb bei Ecken ebenso wie Nico Elvedi hinten. "Das hat 70 Meter nach vorne und 70 Meter zurück gespart", sagte Schubert.

Fans puschen die Mannschaft: "Drauf, drauf!"

Kein Wunder, dass die Rückkehr der Verletzten sehnlichst erwartet wird. Allen voran Spielmacher Raffael und Torjäger Thorgan Hazard wurden auch gegen Stuttgart wieder schmerzlich vermisst. "Ich hoffe, dass Raffa noch diese Woche ins Training einsteigen kann, aber ich werde natürlich kein Risiko eingehen. Bei Thorgan schauen wir von Tag zu Tag", sagte Schubert.

Gegen Stuttgart zeigte die Borussia immerhin, wie eine Mannschaft mit wenig Aufwand das maximale Ergebnis erzielen kann. Teilweise leistete sich der VfL minutenlang den Luxus, Kräfte zu schonen, was nicht jedem Fan gefiel. "Der eine oder andere Zuschauer hinter mir hat gerufen hat: Drauf, drauf! Ein bisschen Verständnis für die Jungs wäre gut. Wir können nicht jedes Spiel marschieren, marschieren, marschieren", sagte Schubert.

André Hahn, der das wichtige 1:0 durch Fabian Johnson (31.) gekonnt per Hacke vorbereitete ("Ich wollte mal zeigen, was ich drauf habe"), zog es dennoch für zwei Tage in die Eistonne. "Das kann er gerne machen, so lange er danach fit ist und laufen kann", sagte Schubert und hatte eher Zweifel am Durchhaltevermögen des 26-Jährigen: "Wenn er fünf, sechs Minuten aushält, wäre das schon okay."

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