02.11.2016 23:00 Uhr

Austria: Kadiri Mohammed noch keine Hilfe

Noch nicht so weit, aber bald. Abdul Kadiri Mohammed und Thorsten Fink brauchen noch mehr gemeinsame Trainingszeit
Noch nicht so weit, aber bald. Abdul Kadiri Mohammed und Thorsten Fink brauchen noch mehr gemeinsame Trainingszeit

Austria-Trainer Thorsten Fink ist ein Freund der Rotation. Die Erfolge während der herbstlichen Rush-Hour mit Bundesliga, Cup und Europa League geben ihm Recht. Der Last-Minute-Neuzugang im Sommer Abdul Kadiri Mohammed kam bisher aber nur auf eine Einsatzminute. Weltfussball erkundigte sich nach dem Stand der Dinge.

Das Mattersburger Pappelstadion wird Abdul Kadiri Mohammed wohl in Erinnerung bleiben. Am 16. Oktober schnupperte der Teamspieler Ghanas dort erstmals nicht nur Bundesliga-Luft, sondern bestritt sein erstes Pflichtspiel im europäischen Vereinsfußball. Austria-Coach Fink brachte den vielseitigen Defensivmann beim 2:0-Sieg gegen den SVM in der Nachspielzeit für Raphael Holzhauser. 

Geholt hatten die Veilchen Kadiri Mohammed am Transfer-Deadline-Day. Niemand geringerer als Ghanas Teamchef Avram Grant, vormals unter anderem Trainer bei Chelsea und West Ham United, soll dem wahlweise als Innenverteidiger und Sechser einsetzbaren Talent den Wechsel nach Europa und somit zur Austria nahe gelegt haben.

Länderspiele, langwierige Behördenwege für Visum und Arbeitserlaubnis hielten Kadiri Mohammed in der Warteschleife fest. Mittlerweile haben sich die teils akuten Defensivprobleme der Austria gelegt. Patrizio Stronati kämpfte sich vom Abstellgleis zur Alternative zurück. Zuletzt gab es in der Meisterschaft drei Siege ohne Gegentor. Dennoch, wann wird der Sommer-Neuzugang der Austria helfen können?

Viele Hürden auf dem Weg in die Mannschaft

"Er ist ein Versprechen für die Zukunft, ist 20 Jahre alt", erklärte Austria-Trainer Thorsten Fink auf Nachfrage von weltfussball, "er hat bisher wenig mit der Mannschaft trainieren können. Er hat nun wieder vier Tage gefehlt, musste wegen Visaproblemen wieder ausreisen. Deswegen ist es noch zu früh, ihn einzubauen. Als es ging, habe ich es einmal versucht." Das Ergebnis war die besagte Einsatzminute im Burgenland.

Fink sieht ihn zwar als Option für die kommenden Wochen, schränkte aber ein: "Das ist mir noch zu wenig von den Einheiten her und auch bei den taktischen Dingen fehlt ihm noch etwas. Das muss er noch verinnerlichen." Qualität attestierte der Deutsche Kadiri Mohammed jedenfalls: "Wir haben einen guten Griff getan. Er ist ein Spieler der technisch sehr gut spielen kann, kopfballstark und zweikampfstark ist, der hingeht, wenn es auch mal weh tun kann. Mir gefällt der Junge, aber er braucht Zeit."

Nächste Terminkollision steht an

Geduld ist gefragt und in absehbarer Zeit wohl auch Einfühlungsvermögen. Im Jänner 2017 findet in Gabun der Africa Cup of Nations statt. Die "Black Stars" von Ghana sind qualifiziert, treffen dort in Gruppe D auf Uganda, Mali und Rekordsieger Ägypten. Ausgerechnet während der Frühjahrs-Vorbereitung der Austria fehlt Abdul Kadiri Mohammed womöglich erneut.

"Wir haben noch nicht darüber gesprochen, aber die Problematik kennen wir", gab Thorsten Fink zu, "aber wir müssen erst einmal schauen, ob er eingeladen wird." Der Zeitpunkt ist ungünstig. "Ist natürlich schade, weil ich müsste ihn ja auch noch besser kennenlernen. Aber so ist das nun mal." Die Einberufung eines Veilchens in den Kader des Afrika-Cup-Finalisten 2015 wäre auch für die Austria prestigeträchtig. Darüber sollte kein Zweifel bestehen.

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Sebastian Kelterer

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