07.11.2016 11:05 Uhr

Rapid trennt sich von Trainer und Sportchef!

Rapid-Trainer Mike Büskens und Sportchef Andreas Müller wurden von ihren Ämtern freigestellt
Rapid-Trainer Mike Büskens und Sportchef Andreas Müller wurden von ihren Ämtern freigestellt

Paukenschlag beim SK Rapid: Der österreichische Rekordmeister hat sich von Trainer Mike Büskens und auch Sportchef Andreas Müller getrennt. Das Duo aus Deutschland wurde am Montag vom Dienst freigestellt.

Die 0:1-Heimpleite gegen den Wolfsberger AC am Sonntagnachmittag hatte in Wien-Hütteldorf das Fass zum Überlaufen gebracht. Nur fünf Siege aus 14 Bundesliga-Spielen: Die schlechteste Meisterschaftsbilanz seit zehn Jahren (damals waren es nur drei volle Erfolge in 14 Runden gewesen) sowie die lautstarken "Müller raus!"-Choräle vieler Rapid-Anhänger, welche die Spiele schon in den vergangenen Wochen begleitet hatten, war für die Vereinsführung der Grün-Weißen zuviel.

Die Entscheidung wurde von Rapid um 11:29 Uhr auf der Vereins-Homepage offiziell gemacht. weltfussball erfuhr aber bereits zuvor durch verschiedene Quellen von der Ablöse des Duos Büskens/Müller und brachte die Meldung als erstes österreichisches Medium.

"Mit sofortiger Wirkung beurlaubt"

"Andreas Müller, ab Jänner 2014 Sportdirektor und nunmehr Geschäftsführer Sport, sowie Mike Büskens, Cheftrainer seit Juni 2016, werden mit sofortiger Wirkung beurlaubt", lautete die offizielle Mitteilung des SK Rapid.
>> Die Rapid-Erklärung zur Beurlaubung von Büskens und Müller

"Präsident Michael Krammer, der Büskens und Müller diese Entscheidung im Rahmen eines gemeinsamen Gespräches am Montagvormittag in Hütteldorf mitteilte, erklärt die Beweggründe: So erfreulich der Einzug in die Gruppenphase der UEFA Europa League auch war, bleibt unser tägliches Brot die heimische Bundesliga. Hier ist die Bilanz in den letzten zehn Partien mit nur zwei Siegen und einem negativen Torverhältnis von 9:12 für einen Verein mit unseren Ansprüchen einfach viel zu wenig", wurde der Vereinsboss in der Rapid-Aussendung zitiert.

"Verletzungspech und Doppelbelastung können beim breit aufgestellten Kader nicht die einzigen Gründe für diese unzufriedenstellende Bilanz sein. Die Mannschaft spielt zwar überwiegend mit viel Herz, von der erwarteten Weiterentwicklung ist aber auch nach nunmehr 25 Pflichtspielen leider wenig zu erkennen",  so die weiteren Krammer-Zitate durch den SK Rapid.

"Wir haben dies ebenso wie die Beurlaubung von Andreas Müller, dem wir bei der Trainerwahl im Juni voll vertraut haben, im Personalausschuss, dem neben mir weitere Präsidiumsmitglieder und Christoph Peschek als Vorsitzender der Geschäftsführung der SK Rapid GmbH angehören, einstimmig beschlossen", so der Vereins-Boss.

Thomas Hickersberger übernimmt als Interimscoach

"Bis auf Weiteres wird Thomas Hickersberger das Training leiten. Bis zum Ende der Länderspielpause werden wir einen Nachfolger von Mike Büskens, dem ich im Namen des SK Rapid auch auf diesem Weg für seinen Einsatz danken möchte, präsentieren. Der neue Cheftrainer wird selbstverständlich volles Mitspracherecht bei der Zusammenstellung seines Betreuerteams haben", bemerkte Krammer.
>> Trainerhistorie Rapid Wien

Mike Büskens meinte bei seinem Abschied in der Geschäftsstelle: "Ich möchte mich beim Verein, vor allem der Mannschaft und dem Trainerteam, für die kurze Zeit bedanken. Schlussendlich sind wir, mit Ausnahme des Auswärtsspiels bei der Admira, an der fehlenden Effizienz gescheitert, nicht aber an der Art und Weise wie wir Fußball gespielt haben, wie alle anderen Statistiken belegen." 

"Auch auf der obersten Ebene der sportlichen Leitung einen Neuanfang starten"

Zur Beurlaubung von Sportchef Andreas Müller meinte Rapid-Präsident Michael Krammer: "Leider kann es im im Fußball trotz bester Zusammenarbeit immer zu Situation kommen, die eine Trennung notwendig machen. Andreas Müller hat seit Jänner 2014 mit großem Engagement für den SK Rapid gearbeitet und durch Verhandlungsgeschick auch gute und gewinnbringende Transfers für den Verein ermöglicht, sowie vielversprechende Spieler langfristig an den Verein gebunden."

"Dafür ist ihm ausdrücklich zu danken, nunmehr sind wir aber zu dem Entschluss gekommen, dass wir auch auf der obersten Ebene der sportlichen Leitung einen Neuanfang starten möchten. Da derzeit keinerlei dringlichen Vertragsgespräche auf der Agenda stehen, wollen wir uns bei der Suche nach einem Nachfolger, der sowohl aus Österreich als auch aus dem Ausland kommen kann und Deutsch sprechen soll, Zeit lassen", so der Rapid-Boss

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Christian Tragschitz

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