10.11.2016 17:00 Uhr

Athletiktraining erspart Austria Verletzungen

Austria-Coach Thorsten Fink schwört auf die Arbeit von Nikola Vidović
Austria-Coach Thorsten Fink schwört auf die Arbeit von Nikola Vidović

Die Wiener Austria hat in dieser Saison von allen Bundesligisten mit 24 Partien die bisher meisten Begegnungen bestritten und stellt zudem einige Nationalspieler. Das ganz große Verletzungspech blieb der Mannschaft von Trainer Thorsten Fink aber anders als einigen Konkurrenten erspart. Kein Zufall.

Mit Ausnahme von Tormann und Kapitän Robert Almer, er zog sich beim 3:3-Remis gegen AS Roma eine schwerwiegende Knieverletzung zu, hielten sich schlechte Nachrichten aus dem medizinischen Bereich bei der Austria in Grenzen. Der niedrige Altersschnitt der Mannschaft und die damit einhergehende höhere physische Belastbarkeit mögen eine These sein, dies zu erklären. Tatsächlich stellte die Austria in der Europa League hinter Ajax das jüngste Team.

Einen wesentlichen Beitrag zur Sorgenfreiheit leistet auf jeden Fall die Trainingssteuerung. Schon 2010 strich die "Basler Zeitung" die Absenz grober Verletzungen trotz Doppel- und Dreifach-Belastung beim FC Basel hervor. Damals Trainer: Thorsten Fink. Freitag feiert dieser sein 500-Tage-Jubiläum auf der Betreuerbank der Austria und bilanziert "sehr positiv", obwohl er ursprünglich gewarnt worden war, "dass es hier viele Einflüsterer gebe. Diese Erfahrung habe ich bis jetzt nicht gemacht."

Fink vertraut beim Training auf die Expertise jener Mitarbeiter, die mit ihm nach Wien-Favoriten gewechselt sind: "Der Stabilisations- und Athletikbereich, um den sich Nikola Vidović kümmert, ist sehr wichtig. Unsere Mannschaft ist im Core-Bereich stark. Darauf schwören wir. Ich bin davon überzeugt, dass wir daher auch kaum Muskelverletzungen zu beklagen haben."

Vidović ist nicht nur ehemaliger kroatischer Kickbox-Champion, er war auch Turner, Basketballer und studierte Sportwissenschaften. In einem Münchner Fitnessklub kam es zur schicksalshaften Begegnung mit dem Bayern-Star Thorsten Fink. Der nunmehr 51-jährige Vidović begleitete Fink in den vergangenen zehn Jahren auf seinem Weg durch den Profifußball, kümmerte sich stets um die Fitness der Spieler. Legendär ist das Zitat von Basel-Kapitän Marco Streller über das Training mit Vidović: "Bei ihm haben wir Muskeln kennengelernt, von deren Existenz wir noch gar nichts wussten."

Neben Vidović hob Cheftrainer Fink auch seinen Assistenten Sebastian Hahn hervor und lobte dessen Gespür bei der Trainingssteuerung: "Da ist eines vor allem ganz entscheidend: Gefühl. Macht man zu viel, riskiert man Verletzungen. Macht man zu wenig, riskiert man ebenfalls Verletzungen."

Diese passieren jedoch trotzdem. In der Länderspielpause ist bei der Austria Regeneration angesagt. Aus dem violetten Lazarett kommen positive Nachrichten. Defensivmann Richard Windbichler ist wieder fit und steht mittlerweile wieder voll im Mannschaftstraining. Am Donnerstag feierte er bei einem 16:1-Schützenfest in einer Jux-Partie gegen Austria-Fans sein Comeback. 

"Larry" Kayode, Raphael Holzhauser und Tarkan Serbest, der zuletzt dem ÖFB-U21-Team absagen musste, trainieren derzeit im Schongang. Nur David de Paula und Langzeit-Patient Ronivaldo (Schambeinentzündung) fehlen weiterhin. Erstgenannter hält sich immerhin in der Kraftkammer fit.

Mehr dazu:
>> Austria-Crowdfunding für Stadion-Umbau 

red

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