23.01.2017 13:55 Uhr

Afrika Cup verliert früh seinen Gastgeber

Auch Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang konnte das frühe Aus nicht verhindern
Auch Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang konnte das frühe Aus nicht verhindern

Gastgeber Gabun hat sich am Sonntag schon in der Gruppenphase des Afrika Cups aus dem Turnier verabschiedet. Auch Superstar Pierre-Emerick Aubameyang konnte das frühe Aus nicht verhindern.

Borussia Dortmund hingegen darf sich damit über die frühe Rückkehr des besten Torschützen der deutschen Bundesliga freuen. Der Goalgetter wird damit schon in dieser Woche wieder mit der Borussia trainieren und vor allem am Sonntag im ersten Rückrunden-Spiel gegen Mainz mit dabei sein.

Die Frage ist nur, in welcher Verfassung Aubameyang zu seinem Verein zurückkehren wird. Denn der vorzeitige K.o. beim Afrika Cup hat den 27-Jährigen und seine Panther schwer getroffen. "Ich denke immer noch: Wir waren besser als jedes andere Team in dieser Gruppe. Wir hatten alle Chancen, um uns zu qualifizieren", sagte Aubameyang nach dem bitteren 0:0 im letzten Gruppenspiel gegen Kamerun.

"Aber leider gibt es Tage wie diesen, an denen ich eine Chance aus zwei Metern nicht nutze, an denen wir nur die Stange treffen oder der Torhüter eine Parade zeigt, bei der wir nicht wissen, wie er das geschafft hat."

"Es tut mir leid für das ganze Land"

Ausgerechnet einer der besten Stürmer der Welt vergab bereits in der vierten Minute die größte Chance des Spiels. Jedes seiner bisher 16 Bundesliga-Saisontore war eine größere Herausforderung als jene Gelegenheit, die Aubameyang gegen Kamerun vergab. Mit einem Sieg wäre Gabun ins Viertelfinale eingezogen.

So aber lautete die enttäuschende Turnierbilanz: drei Spiele, drei Unentschieden und nur Gruppenplatz drei. "Es tut mir leid für das ganze Land und dieses Team. Wir sind sehr traurig", sagte Teamchef José Antonio Camacho, der früher einmal Real Madrid und die spanische Nationalelf trainierte.

Eigentlich gehört Gabun nicht zu den großen Fußball-Nationen Afrikas. Doch angesichts der Gastgeberrolle sowie prominenter Namen wie Aubameyang oder Camacho hatten viele Fachleute diesmal mehr erwartet. Die von großer Enttäuschung bis zu offener Erleichterung reichenden Reaktionen im politisch tief gespaltenen Land zeigen aber vor allem: Es gibt Wichtigeres als Fußball, gerade in Gabun.

Gabun-Aus für die Opposition von Vorteil

Das zentralafrikanische Land wird seit den Präsidentschaftswahlen im vergangenen Jahr von schweren Ausschreitungen erschüttert. Amtsinhaber Ali Bongo gewann diese Wahl knapp, die Opposition wirft ihm seitdem Wahlbetrug vor.

Dieser Konflikt übertrug sich natürlich auch auf das Turnier. Einige Fans pfiffen die Mannschaft am Sonntag aus, andere jubelten ihr zu. Viele Oppositionelle waren von Anfang an der Meinung: Lieber ein frühes Ausscheiden ihres Landes als ein möglicher Propaganda-Erfolg für den umstrittenen Präsidenten.

Einige von ihnen hatten im Vorfeld zu einem Boykott des Afrika Cups aufgerufen, weil sie das Millionen-Budget für diese Veranstaltung lieber in Gesundheit und Bildung investiert gesehen hätten.

Aubameyang: "Es war nicht einfach für uns"

"Wenn man das Ganze sieht, muss man sagen: Es war nicht einfach für uns", sagte auch Aubameyang. Dass seine Mannschaft kaum Zeit hatte, sich auf dieses Turnier vorzubereiten, und dass Teamchef Camacho erst im November und damit sehr kurzfristig verpflichtet worden war, kam noch erschwerend hinzu.

Bereits am Dienstag droht der Afrika Cup die nächste Attraktion zu verlieren. Dann muss die Elfenbeinküste unbedingt gegen Marokko gewinnen. Andernfalls wäre nach dem Gastgeber auch der Titelverteidiger vorzeitig raus.

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dpa/red

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