09.02.2017 13:36 Uhr

Gisdol: "Ein Punkt in Leipzig ist schon 'was"

HSV-Coach Markus Gisdol warnt vor dem Leipziger Hochgeschwindigkeitsfußball
HSV-Coach Markus Gisdol warnt vor dem Leipziger Hochgeschwindigkeitsfußball

Mit dem Spiel bei RB Leipzig wartet am Samstag keine leichte Aufgabe auf den Hamburger SV. Doch Coach Markus Gisdol sieht sich und sein Team gut vorbereitet, obwohl ihm personell nicht der volle Kader zur Verfügung steht.

Michael Gregoritsch fehlt genauso aufgrund eines Bänderrisses wie Youngster Finn Porath, der laut dem Coach schon einige Male dicht dran war, für den Nordklub auflaufen zu können, am Ende aber doch wieder durch eine Verletzung zurückgeworfen wurde.

Mit HSV-Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos kehrt auf jeden Fall ein alter Bekannter nach Leipzig zurück. Erst in der Winterpause war der Grieche, der eigentlich bei Bayer Leverkusen unter Vertrag steht, von seiner Leih-Station bei RB nach Hamburg gewechselt. "Er will es sicher seinem Ex-Verein zeigen", vermutete Gisdol. Dem 24-Jährigen habe es schon "gestunken", dass er unter der Woche im Pokal nicht dabei sein durfte.

"Ich musste ihn in den Arm nehmen", gab sein Trainer zu, "bei ihm schwappen die Emotionen über". Aber: "Dass er dabei sein will und unbedingt gute Spiele für den HSV zeigen will, ist doch super", betonte Gisdol, der allerdings nicht verriet, ob der Verteidiger gegen RB tatsächlich von Beginn an auf dem Feld stehen wird: "Wenn er spielen sollte in Leipzig, wird er sich sicherlich fokussieren können auf seine Aufgabe. Ich freue mich, dass ich ihn hab."

"Da kannst Du Dich schnell erkälten"

Dass der HSV beim starken Aufsteiger, der vor allem zuhause eine Macht ist, mithalten kann, ist sich Gisdol sicher. "Wir fahren mit der Überzeugung dort hin, etwas mitnehmen zu können." Angesprochen darauf, was er sich denn genau ausrechne, antwortete der 47-Jährige: "In Leipzig einen Punkt zu machen in der aktuellen Situation, ist schon richtig 'was."

Was RB zur Zeit spiele, sei "Hochgeschwindigkeitsfußball, wie man ihn quasi nie sieht", das Tempo sei beeindruckend: "Da kannst Du Dich schnell erkälten, wenn die Spieler so schnell an Dir vorbeirennen", konstatierte Gisdol. 

"Man kann das alles auch kritisch sehen"

Ob die HSV-Fans sich ähnlich kritisch gegenüber Leipzig äußern werden, wie es zuletzt einige BVB-Fans taten, glaubt der Coach nicht. Er möchte sie auch nicht speziell ermahnen. "Ich habe unsere Fans immer als sehr fair kennengelernt. Sie haben sich immer darauf konzentriert, uns anzufeuern. Ich glaube auch, dass das so bleibt."

Die Ausschreitungen rund um die Partie der Borussia gegen RB verurteilt der Trainer. "Das Spiel am Wochenende soll das Highlight der Woche sein. Das darf man nie kaputtmachen. Man darf auch diskutieren. Es darf auch verbalen Schlagabtausch geben oder auf dem Spielfeld rappeln. Aber es darf nie sein, dass Familien, Kinder, Frauen, sich unsicher fühlen."

Insgesamt sei in der Bundesliga viel Geld im Umlauf. "Damit kann man viel Mist machen oder es sinnvoll einsetzen." Und Leipzig habe "sehr viel mit Sinn und Verstand gemacht", dazu "eine tolle Mannschaft aufgebaut" und ein Jugendzentrum erreicht, das "fast beispiellos" sei. "Man kann das alles auch kritisch sehen, aber das Geld ist sinnvoll investiert."

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