23.02.2017 11:25 Uhr

Leicester in Sevilla gut bedient

Torjäger Vardy nutzte die einzige Leicester-Chance
Torjäger Vardy nutzte die einzige Leicester-Chance

Englands Meister Leicester City darf in der Champions League weiter von Größerem träumen. Jamie Vardy verwertete am Mittwochabend beim Achtelfinal-Hinspiel in Sevilla die einzige echte Chance, die klar überlegenen Spanier mussten sich mit einem knappen 2:1-Sieg begnügen. "Wir haben Charakter gezeigt", befand Leicester-Trainer Claudio Ranieri. Sein Gegenüber plagte hingegen "ein komisches Gefühl".

Ranieri wirkte nach einer größtenteils einseitigen Partie zufrieden. Vor allem die vorbildliche Einstellung seiner Spieler hob der Italiener hervor. "Wir wissen, dass sie das bessere Team sind und mehr Erfahrung haben, aber wir haben mehr Herz und Charakter gezeigt", erklärte Ranieri und fügte hinzu: "Wenn man mit Charakter spielt, hat man manchmal das Glück auf seiner Seite."

Neben Vardy, der in der 73. Minute seinen ersten Treffer seit dem 10. Dezember erzielte, avancierte Kasper Schmeichel mit zahlreichen Paraden zum "Man of the Match" für die Gäste, die in der Premier League aktuell nur auf Rang 17 und damit lediglich einen Punkt vor dem Abstiegsrängen liegen. "Kasper hat das Team am Leben erhalten. Die zweite Hälfte war viel besser von uns, und wir haben daran geglaubt, dass wir etwas Positives machen können", meinte Ranieri.

Neville verteidigt schlecht postierten Fuchs

Schlecht weg kam dagegen in den Medien die Defensivabteilung der "Foxes". "Wes Morgan, Robert Huth und Christian Fuchs sind defensiv eine Vorgabe ohne N'Golo Kante vor ihnen", hieß es auf goal.com, Ex-ÖFB-Teamkapitän Fuchs hatte auf der linken Seite meist mit Pablo Sarabia zu kämpfen, der mit einem lehrbuchmäßigen Kopfball auch den Führungstreffer für Sevilla besorgte.

Fuchs stand zwar vor den Augen von ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner, der in Sevilla als Technischer Beobachter der UEFA im Einsatz war, nicht optimal, die vorangehende Flanke von Sergio Escudero hätte allerdings nicht präziser ausfallen können. TV-Experte Gary Neville, lange Jahre selbst Verteidiger bei Manchester United, verteidigte Fuchs via Twitter: "Ein Albtraum für einen Außenverteidiger. Er kann die Flanke nicht sehen, als sie geschlagen wird."

Sevilla-Coach Jorge Sampaoli wollte seine Enttäuschung über das Ergebnis nicht verbergen. "Es ist ein komisches Gefühl wegen ihrem Tor", sagte der Argentinier. "Wir haben die erste Hälfte dominiert und sechs Chancen gehabt. Wir waren zwar etwas weniger dominant in der zweiten, haben aber noch immer mehr Chancen gehabt. Dann machen sie aus ihrer einzigen Möglichkeit das Tor und sind deswegen noch am Leben."

Fuchs und seine Abwehrkollegen werden nun auch am 14. März beim Retourmatch im King Power Stadium voll gefordert sein. Gelingt Sevilla auch auswärts ein Treffer, wird die Aufgabe um einiges schwieriger. "Unsere einzige Option ist, unsere Philosophie im Rückspiel beizubehalten, wenn alle im Stadion ihr Team mit allen Kräften anfeuern werden", gab sich Sampaoli kämpferisch.

Juventus so gut wie im Viertelfinale

Weit einfacher ist die Ausgangslage für den italienischen Meister Juventus nach einem 2:0-Sieg beim FC Porto. Die Portugiesen spielten ab der 27. Minute nur mit zehn Mann, da Verteidiger Alex Telles mit Gelb-Rot nach zwei überharten Tacklings vom Feld musste. Die Torschützen Marko Pjaca und Dani Alves wechselte Juventus-Trainer Massimiliano Allegri erst in der zweiten Hälfte ein.

"Wir können zufrieden sein, es ist ein gutes Ergebnis", meinte Mittelfeldspieler Sami Khedira, der aber auch von einem "Pflichtsieg" angesichts des Platzverweises sprach. "Wir wissen, der Fußball ist verrückt, und alles kann passieren", warnte der Deutsche. "Wir müssen im Rückspiel wachsam sein, weil Porto nichts zu verlieren hat."

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apa/red

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