13.03.2017 12:27 Uhr

Leicester vor CL-Duell wieder in der Spur

Wieder bessere Stimmung im Training bei Leicester
Wieder bessere Stimmung im Training bei Leicester

Seit dem unrühmlichen Abgang von Meistermacher Claudio Ranieri hat Leicester City wieder einigermaßen in die Spur gefunden. Zwei Ligasiege in Folge bescherten dem ehemaligen Assistenten Craig Shakespeare vorerst bis Saisonende den Posten als Cheftrainer. In der Premier League nach wie vor mit Abstiegssorgen behaftet, wollen die Foxes dennoch auf der großen europäischen Bühne weiter reüssieren.

Im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League läuft Englands Meister einem Rückstand nach. 1:2 ging das erste Duell mit Sevilla verloren, vor heimischer Kulisse ist eine Wende für den Debütanten dank des Auswärtstores aber durchaus möglich. Noch dazu zeigt sich Sevilla derzeit nicht in Hochform. Vor dem Parallelspiel in Turin dürfte die Aufstiegsfrage beantwortet sein. Juventus setzte sich gegen den FC Porto schon auswärts mit 2:0 durch.

Vor drei Wochen zog Ranieri nach dem Auftritt in Andalusien zufrieden Bilanz. Nach einer größtenteils einseitigen Partie zugunsten der Spanier hatte Jamie Vardy mit seinem Tor die Hoffnungen auf das Viertelfinale am Leben erhalten. "Wenn wir weiter mit so viel Herz spielen, wird das Glück zurückkehren", sagte Ranieri. Keine 24 Stunden später trennte sich der Club vom Italiener.

Der 53-jährige Shakespeare übernahm, es folgten 3:1-Siege gegen Liverpool und Hull. Am Wochenende waren die am 15. Tabellenrang platzierten Füchse spielfrei, da Gegner Arsenal im FA-Cup engagiert war. Leicester jettete deshalb zu einem dreitägigen Kurztrainingslager nach Dubai. Dort schwor sich die Mannschaft auf die kommende Aufgabe ein.

Siege heben Teamgeist

"Es ist gut, herunterzukommen und ein wenig am Teamspirit zu arbeiten", berichtete Christian Fuchs im Vereins-TV. Der Ex-ÖFB-Teamkapitän wusste auch: "Wenn man zweimal gewinnt, ist das die beste Medizin für den Mannschaftsgeist." In der Liga benötige die Mannschaft jedenfalls noch einige Punkte. "Und wir wollen gegen Sevilla zu Hause gewinnen", stellte der Linksverteidiger klar.

Fuchs war im Hinspiel schwer gefordert. Gegenspieler Pablo Sarabia war vom Niederösterreicher kaum zu bändigen. Vor der Reise in die englischen Midlands war Sevillas Trainer Jorge Sampaoli jedoch besorgt. "Leicester ist jetzt so gefährlich, wie sie vor einem Jahr waren", meinte der Argentinier. Der Gegner werde die Partie "wie ein WM-Finale" bestreiten. "Da wir das Hinspiel verdientermaßen nicht höher gewonnen haben, werden wir unter großem Druck sein."

Der als Nachfolgekandidat des scheidenden Barcelona-Coaches Luis Enrique geltende Sampaoli erlebte am Samstag, wie sein Team nach einem 1:1 gegen Abstiegskandidat Leganes vom Heimpublikum ausgepfiffen wurde. Zwei Unentschieden in Folge hat Sevilla nun angeschrieben, dabei offensiv wenig gezeigt. In der Primera Division liegt der FC als Dritter dennoch auf Schlagdistanz zu den großen Zwei Real Madrid und Barcelona.

Im höchsten Europacup-Bewerb könnte der Europa-League-Seriensieger (2014, 2015, 2016) erstmals seit 1958 ins Viertelfinale vorstoßen. Im Achtelfinale der Champions League scheiterte Sevilla bereits zweimal. Auswärts haben die Spanier in der diesjährigen Gruppenphase der Königsklasse in drei Spielen keinen Gegentreffer kassiert, dabei jedoch auch nur einmal selbst getroffen. Leicester hat in der Gruppenphase hingegen drei knappe Heimsiege gefeiert.

Heimmacht Juventus

Bereits fixiert ist das Viertelfinale gemäß der Statistik für Juventus. Italiens Serienmeister hat seit 45 Pflichtspielen zu Hause nicht mehr verloren. In der Champions League gingen die Turiner daheim zuletzt im April 2013 - nach einem 0:2 gegen Bayern München - als Verlierer vom Rasen.

Porto nahm sich den FC Barcelona als Vorbild, um die Sensation doch noch zu schaffen. "Im Fußball kann vieles passieren - wir haben schon alles gesehen", wusste Torhüter Iker Casillas. Abgesehen vom Ausrutscher im Hinspiel hat Portugals Tabellenführer immerhin neun Siege in den jüngsten neun Ligaspielen zu Buche stehen. Ein 0:2 vor fremder Kulisse in der K.o.-Phase noch zu drehen, hat seit der Einführung der Champions League 1992 jedoch noch keine Mannschaft geschafft.

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apa

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