08.04.2017 08:22 Uhr

Sturm-Sportchef Kreissl formt neuen Kader

Sturm-Sportdirektor Günther Kreissl bastelt bereits am neuen Kader
Sturm-Sportdirektor Günther Kreissl bastelt bereits am neuen Kader

Für Sturm Graz fällt am Sonntag in der Bundesliga mit dem Auswärtsspiel gegen RB Salzburg (ab 16:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) der Startschuss zum letzten Meisterschaftsviertel und damit zur heißen Saisonphase. Dennoch laufen im Hintergrund bereits die Arbeiten für die kommende Spielzeit auf Hochtouren - Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl bastelt an Adaptierungen des Kaders.

Dabei gilt es einige Personalfragen zu lösen. Die Verträge von elf Profis (Christian Gratzei, Christian Schoissengeyr, Charalampos Lykogiannis, Marvin Potzmann, Lukas Skrivanek, Simon Piesinger, Sandi Lovric, Andreas Gruber, Baris Atik, Marko Stankovic, Roman Kienast) enden im Sommer, bei fünf davon (Schoissengeyr, Lykogiannis, Skrivanek, Potzmann, Gruber) gibt es eine Option.

Diese dürfte in dem einen oder anderen Fall gezogen werden, sollte es sich bei den Verhandlungen um eine Verlängerung spießen. Die Bedenken, dass es deswegen zu Gerichtsverfahren wie einst zwischen dem SV Mattersburg und Karim Onisiwo kommen könnte, sind bei Kreissl nicht allzu groß.
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Der Sport-Geschäftsführer holte zu diesem Thema Informationen bei Juristen ein. "Es gibt Empfehlungen, worauf man achten muss, wenn man eine Option in einen Vertrag einbaut, zum Beispiel was die Dauer der Verlängerung, den Zeitpunkt, wann die Option gezogen wird, oder die Gehaltssteigerung betrifft."

Diesbezüglich zeigte sich Kreissl gegenüber der APA zuversichtlich. "Ein gewisses Restrisiko bleibt, aber es ist nicht davon auszugehen, dass alle vor Gericht rennen." Prinzipiell bestehe bei allen Spielern mit Optionen in ihren auslaufenden Verträgen noch die Möglichkeit, dass sie beim Club bleiben, besonderes Interesse signalisierte Kreissl aber bei Schoissengeyr, Lykogiannis und Potzmann.

Verhandlungen um Baris Atik mit hoher Priorität

Bei Atik handelt es sich um einen Sonderfall - der Deutsche und sein Stammclub 1899 Hoffenheim müssen einer Verlängerung des Leihvertrags zustimmen. Trotzdem sei eine Einigung denkbar. "Derzeit profitieren alle von seinem Engagement bei uns - Sturm Graz, der Spieler und Hoffenheim", sagte Kreissl über den im Winter geholten Atik, der bisher zumeist starke Leistungen ablieferte.

Während beim Offensivspieler noch alles offen ist, stehen die Zeichen bei Kienast und Stankovic auf Abschied. Kreissl teilte beiden bereits persönlich mit, dass deren Verträge ziemlich sicher nicht verlängert werden. Weniger klar ist die Tendenz beim derzeitigen Einser-Goalie Gratzei sowie bei Piesinger oder Lovric.

Holt Sturm Graz den Ex-Salzburger Marco Djuricin?

Fix ist nur, dass der momentane Kader reduziert werden soll, was allerdings Neuverpflichtungen nicht ausschließt. Hier liegt der Fokus laut Kreissl auf österreichischen Spielern. In diesem Zusammenhang wurde zuletzt über eine Rückkehr von Marco Djuricin spekuliert.

Der Stürmer ist derzeit von Salzburg an Ferencvaros verliehen, sein Vertrag bei den "Bullen" läuft noch bis 2018. Allein schon deshalb dürfte sich ein Transfer des Ex-ÖFB-Internationalen nach Graz schwierig gestalten. "Natürlich wäre er ein interessanter Spieler, doch hinter einem möglichen Transfer würden viele Fragezeichen stehen", sagte Kreissl und betonte, es habe bisher keinen Kontakt zu Djuricin gegeben.
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Europacup-Teilnahme als positiver Faktor

Bei der Suche nach neuen Kickern könnte sich eine Europacup-Teilnahme von Sturm positiv auswirken. "Das wäre wichtig als Anreizfaktor für Spieler, zu Sturm zu kommen", meinte Kreissl, relativierte aber auch: "Jetzt mit Europa-League-Millionen zu spekulieren, wäre nicht seriös. Der Kader soll im Juni stehen. Sollten wir in eine Gruppenphase kommen, kann man im August noch immer überlegen."

In den Lizenzunterlagen für die Saison 2017/18 wurde ein Budget von knapp unter 13 Millionen Euro angegeben, mögliche Europacup-Teilnahmen sind darin nicht inkludiert. Im Vergleich dazu kalkuliert Rapid in der kommenden Spielzeit ohne Europa League mit rund 30 Millionen Euro. Auch die Austria befindet sich in diesem Bereich klar vor Sturm, und Salzburgs Etat liegt noch einmal auf einem anderen Level.

Dennoch verzichtete Kreissl auf Wehklagen. "Ich bin sehr zufrieden mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten, die der Verein zur Verfügung stellt, und ich bin zuversichtlich, dass wir konkurrenzfähig bleiben. Wir können uns nur eine Spur weniger Fehler erlauben", erklärte der 42-Jährige.

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apa/red

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