24.04.2017 21:39 Uhr

Bayern-Scout bestätigt Interesse an Isak

BVB-Youngster Alexander Isak hätte auch beim FC Bayern landen können
BVB-Youngster Alexander Isak hätte auch beim FC Bayern landen können

Gut drei Wochen nach Jahresbeginn war es soweit: Borussia Dortmund präsentierte mit Alexander Isak ein Top-Talent für den Profi-Kader. Der erst 17-jährige Schwede wurde in seiner Heimat bereits als Wunderkind gefeiert und zudem als "der neue Ibra" gehandelt. Beim BVB hat der Mittelstürmer bislang allerdings noch keine Bundesliga-Einsatzminuten sammeln können. 

Bayern-Scout Björn Andersson, zwischen 1974 und 1977 für den deutschen Rekordmeister als Spieler aktiv, hat nun verraten, dass auch der FCB lange Zeit darüber nachgedacht hat, Isak unter Vertrag zu nehmen. 

"Auch wir waren vor Ort und haben ihn unter die Lupe genommen", berichtete Andersson in einem Podcast des schwedischen Portals "fotbollskanalen" über das Interesse des deutschen Rekordmeisters und fügte an: "Aber wir haben uns auch gefragt, wo er denn in unserem A-Team spielen soll. Wir haben Lewandowski, Thomas Müller, um nur einige zu nennen, die ihm im Weg stehen würden. Wir haben zudem noch Ribéry und Robben, die auf ähnlicher Position spielen."

Andersson hätte einen Plan gehabt

Der 65-Jährige zeigte sich durchaus angetan von den Leistungen des jungen Schweden. "Wenn ich hätte entscheiden können, und zum Glück muss ich sowas nicht tun, hätte ich ihn vielleicht gekauft und ihn noch bei AIK Solna spielen lassen für ein weiteres Jahr", sagte Andersson.

Die Bayern-Verantwortlichen jedoch machten sich vor Ort selbst ein Bild der Lage und kamen zum Schluss, dass es "noch zu früh" sei, über einen Transfer nachzudenken. Der deutsche Rekordmeister wollte Isak jedoch weiter beobachten, weil man den 17-Jährigen für sein elegantes Spiel und für seine Geschwindigkeit schätzte, so der Scout. 

Allerdings war der BVB am Ende schneller, was nicht nur den Münchner Talentsucher überraschte. "Jetzt spielt er in Dortmund. Dabei hatten meine Scoutingkollegen in Dortmund ihn gar nicht so richtig auf dem Radar."

Auch Dortmund-Trainer Thomas Tuchel erklärte kurz nach der Verpflichtung Isaks, den Spieler nicht zu kennen, lobte aber die Sichtungsarbeit der Borussia. Für Andersson "ein sehr merkwürdiges Geschäft": "Ich habe nicht nachgeforscht, wie es so weit kommen konnte, aber es klingt irgendwie komisch, dass selbst der Coach nicht beteiligt gewesen sein soll."

"Ein Rückschritt"

Die Zukunft seines jungen Landsmannes, der momentan in der Zweitvertretung der Dortmunder in der Regionalliga West eingesetzt wird, sieht der Bayern-Scout mit schwedischen Wurzeln zwiespältig. "Klar, er hat Potenzial. Aber es wäre verrückt von einem 17-Jährigen zu erwarten, im ersten Jahr gleich eine großartige Rolle zu spielen. Davon halte ich nichts. Nun muss er im Nachwuchs-Team des BVB ran und das ist für ihn ein Rückschritt", urteilte der 65-Jährige.

"Aber man muss heutzutage sowieso vorsichtig sein mit Voraussagen. Schnell ist eine Verletzung passiert. Die Chance, dass er in dieser Saison noch spielt, ist jedenfalls gering", so Andersson. Langfristig hingegen werde Isak "robuster in seinem Spiel" werden: "Der Fußball in der Bundesliga ist sehr physisch."

Rat an junge Spieler

Ganz allgemein würde der 65-jährige Schwede jungen Talenten raten, nicht zu früh in eine große Liga zu wechseln. "Es gibt keine generelle Antwort. Aber ich hätte es mir ganz genau überlegt an Alexanders Isaks Stelle, wenn sie mich sofort für die erste Mannschaft verpflichten wollten, wie in Dortmund." Aber bei dem ganzen Geld das im Spiel ist, sei es schwer zu widerstehen, erklärte Andersson.

"Mein Rat an junge Spieler und die Eltern ist immer, noch ein oder zwei Jahre und die letzte Phase der Entwicklung abzuwarten und im Heimatverein zu bleiben." Aber die wirtschaftliche Frage sei sicherlich bestimmend bei den Spielern, die "ein bis zwei Millionen" erhalten und damit ihren sozialen und ökonomischen Background deutlich verbessern können.

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