12.05.2017 12:34 Uhr

Martschinko: Austria überlegt Konsequenzen

Christoph Martschinko droht Klub-intern ein Nachspiel
Christoph Martschinko droht Klub-intern ein Nachspiel

Der nächtliche Ausflug von Austria-Linksverteidiger Christoph Martschinko hat nach physischen Nachwehen und dem Saisonaus wohl auch weitreichende Folgen. Wie Sportdirektor Franz Wohlfahrt gegenüber der "Kronen Zeitung" bestätigte, werde der Klub über mögliche Konsequenzen nachdenken, sobald Details über den Zwischenfall bekannt sind. Das persönliche Gespräch mit Martschinko werde Aufklärung bringen, war Trainer Fink überzeugt.

Christoph Martschinko war am Dienstag in den frühen Morgenstunden vor einem Lokal in Gleisdorf (Steiermark) von einem Unbekannten niedergeschlagen und am Auge verletzt worden. Wie sich herausstellte erlitt der 23-Jährige einen Augenhöhlenbruch und wird somit das Saisonfinish in der Bundesliga verpassen.

Laut Polizei fand der Vorfall um 4:20 Uhr statt. Die Austria hatte am Montag trainingsfrei, allerdings war für Dienstagnachmittag bereits die nächste Einheit angesetzt. Austria-Sportdirektor Franz Wohlfahrt hat deswegen die Unterlagen der Behörden angefordert. "Ich will nichts überstürzen, mir ein klares Bild machen. Dann werden wir über mögliche Konsequenzen nachdenken", wird Wohlfahrt von der "Kronen Zeitung" zitiert.

Martschinko ist kein unbeschriebenes Blatt, war bereits als U21-Teamspieler an einem nächtlichen Ausflug in Gleisdorf beteiligt und wurde damals von Nachwuchs-Teamchef Werner Gregoritsch suspendiert.
 

Fink: "Martschinko das Opfer"

"Grundsätzlich muss man sagen, Martschinko ist nicht der Täter sondern das Opfer", erinnerte Trainer Thorsten Fink bei der Pressekonferenz vor dem Ried-Spiel, "Ich weiß aber nicht den genauen Hintergrund, weil ich ihn noch nicht gesehen habe. Man muss zuerst einmal mit dem Spieler sprechen." Thema wird vor allem die Uhrzeit der Episode sein. 

Gesprochen wurde auch mit der Mannschaft. "Es gibt Dinge, die sollte man machen und die sollte man nicht machen, weil man den Verein nach außen vertritt. Wir sind die Regeln durchgegangen, in allen Sprachen." Gerüchte, dass Martschinko nicht der einzige Austria-Spieler an diesem Abend in Gleisdorf war, bestätigte Fink indirekt: "Wir wissen, wer da war. Aber es geht auch darum: Einige sind eher gegangen, einige später."

Abwehrreihe stellt sich selbst auf

Sportlich stellt der unerwartete Ausfall Martschinkos die Austria vor gravierende Probleme. Nach den gelbgesperrten Jens Stryger Larsen (RV) und Petar Fliipović (IV) muss Trainer Thorsten Fink nun am Samstag (ab 18:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen Ried den dritten Spieler aus seiner Abwehrkette vorgeben. "Die Automatismen werden fehlen", war sich Fink bewusst.

Bereits im Vorfeld hatte Fink angekündigt, neben Allrounder David de Paula auf der rechten Außenposition wieder Abdul Mohammed Kadiri in der Innenverteidigung eine Chance zu geben. Beim 1:1 in Altach hatte der junge Ghanaer schon den gesperrten Lukas Rotpuller ersetzt und mit 80 Prozent gewonnenen Zweikämpfen den in dieser Kategorie besten Wert aller Austrianer aufgewiesen. Die Lücke auf der linken Außenposition wird laut Fink Thomas Salamon schließen: "Und es werden junge Spieler auf der Bank sitzen."

Mit Youngster Petar Gluhaković stünde zwar ein weiterer Außenverteidiger im Kader, der auf beiden Seiten spielen könnte. Doch der 21-Jährige spielte bis dato unter Thorsten Fink keine Rolle. Innenverteidiger-Talent Alexandar Borković hatte zuletzt mit einer Muskelverletzung zu kämpfen. Der im Winter als "Perspektivspieler" aus Kroatien geholte Marko Pejić wäre unter anderen Umständen eine Option gewesen. Der kam aber bei den Austria Amateuren bisher nur unregelmäßig zu Einsätzen und sah zuletzt beim Amateure-Derby in der Regionalliga Ost Gelb-Rot.
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red

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