29.05.2017 15:25 Uhr

Fallmann bleibt - Schinkels wackelt

Jochen Fallmann bekommt wohl seine Vertragsverlängerung bis 2018
Jochen Fallmann bekommt wohl seine Vertragsverlängerung bis 2018

Montagabend stimmt der SKN St. Pölten über die Vertragsverlängerung von Trainer Jochen Fallmann ab, über die Vertragsauflösung von Sportdirektor Frenkie Schinkels nur im Falle eines Misstrauensantrags.

Obwohl Fallmann den angestrebten achten Platz nicht erreicht hat, der eine automatische Vertragsverlängerung um ein Jahr bedeutet hätte, wird er seine "Wölfe" wohl ein weiteres Jahr betreuen dürfen. Generalmanager Andreas Blumauer steht voll hinter ihm und wird am Montagabend die strategischen Partner des Vereins und den Sportbeirat des Bundesligisten (unter anderem mit Fallmanns ehemaligen Co-Trainer Thomas Nentwich) abstimmen lassen.

Dass die Mehrheit den Daumen nach oben zeigen wird, scheint nach dem Klassenerhalt des SKN und angesichts des guten Standings von Fallmann im gesamten Verein als das einzig Logische. Blumauer bestätigt weltfussball, dass es sich um einen Einjahresvertrag handelt: "Von längerfristigen Verträgen sehen wir bei Trainern mittlerweile ab."

SKN-Sportdirektor Schinkels hat auch bei dieser Entscheidung nicht wirklich etwas mitzureden. Sonntagabend crashte der nicht zeichnungsberechtigte Spaßvogel die Rapid-Pressekonferenz, um selbst hinausposaunen zu können, dass der Fallmann-Vertrag verlängert wird. Nicht wissend, dass Fallmann den Journalisten schon ein paar Minuten zuvor über die positiven Signale seitens der Vereinsführung berichtet hatte.

Könnte eng werden  

"Schinkels steht eigentlich nicht zur Diskussion", verrät Blumauer, um dann doch noch anzufügen, "es sei denn, es stellt jemand den Antrag." Ob sich jemand die Hand heben traut und dann die Daumen mehrheitlich nach unten gehen, ist also die große Frage. Die Schinkels-Aktion in Hütteldorf ist bei vielen SKN-Verantwortlichen jedenfalls nicht gut angekommen, um es noch vorsichtig zu formulieren. Der Vertrag von Schinkels ist unbefristet.

Gerüchten zufolge soll der ehemalige Landeshauptmann von Niederösterreich, Erwin Pröll, ja immer wieder seine schützende Hand über seinen Freund Schinkels gehalten haben. Nachfolgerin Johanna Mikl-Leitner ist mittlerweile auch SKN-Fan, aber (noch) nicht so nahe am Geschehen dran.

Tröstl orakelt

"Ab sofort gilt es die Kräfte für die neue Saison zu bündeln, im Verein Anpassungen vorzunehmen (da geht noch mehr!), frische und professionelle Akteure an den richtigen Stellen zu positionieren um in Zukunft nicht nochmals eine derart kritische Situation mit so viel Nervenflattern erleben zu müssen", postet Gottfried Tröstl, Obmann und Vorstandsvorsitzender des SKN und bedankt sich bei allen Mitarbeiten und Fans.

 

Ambichl noch nicht fix 

Dienstag soll eine Entscheidung bei Michael Ambichl fallen, dem ein konkrets Angebot des SKN vorliegt. Der Mittelfeldspieler bezifferte die Chancen Sonntag nach Spielende noch mit "50:50". "Ich würde sie höher einschätzen", sagt Blumauer, "wir haben unser Möglichstes für ihn getan."

Mit Damir Mehmedovic (FC Blau Weiß Linz) und Daniel Luxbacher (Altach) stehen die Verhandlungen vor einem Abschluss. David Steć will Blumauer "im Falle eines guten Auslands-Angebots nichts in den Weg legen". Schinkels hatte ihn ja unter anderem dem FC Groningen angeboten. Der Ambichl-Vertrag läuft ebenso noch ein Jahr wie jener von Innenverteidiger Michael Huber, der auch Anfragen vorliegen hat.

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Thomas Schöpf

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