03.06.2017 16:51 Uhr

Showdown in Polen: Vier Teams um den Titel

Nenad Bjelica visiert mit Lech Poznań den Meistertitel an
Nenad Bjelica visiert mit Lech Poznań den Meistertitel an

In der letzten Runde des Meisterplayoff der polnischen Ekstraklasa am Sonntag haben noch vier Mannschaften eine intakte Chance auf den Titel. Mittendrin im Rennen ist auch Ex-Austria-Coach Nenad Bjelica mit Lech Poznań (Posen).

"Wir wollen gewinnen, weil wir wissen, dass nur ein Sieg uns die Meisterschaft geben kann", gab Nenad Bjelica die Marschroute vor. Seit August ist der Kroate Trainer von Lech Poznań. Unterstützt wird der 45-Jährige von Assistent Rene Poms als Assistent und Athletiktrainer Martin Mayr, die mit ihm seit der Austria-Zeit beruflich verbunden sind. 

Vor der Schlussrunde liegt Lech Poznań mit 41 Punkten an dritter Stelle. Gleichauf mit dem Zweiten Jagiellonia Białystok und Vierten Lechia Gdańsk. Zwei Zähler fehlen auf den erstplatzierten Titelverteidiger Legia Warszawa (Warschau). Białystok hat bei Punktegleichstand als Sieger des Grunddurchgangs vor Legia und Lech die Nase vorne.

Mit Zahlen will sich Bjelica nicht zu lange aufhalten. "Wir rechnen nicht. Wir spielen auf Sieg und schauen dann, was in Warschau passiert." Am Sonntag (18:00 Uhr) tritt Lech Poznań bei Jagiellonia Białystok an, Legia Warszawa empfängt zeitgleich Lechia Gdańsk.

Ohne Reibung keine Bewegung

In den vergangenen Tagen standen Streitigkeiten innerhalb der Lech-Mannschaft im medialen Fokus. Spätestens seit seiner Amtszeit bei der Wiener Austria ist Bjelica als nicht gerade konfliktscheu bekannt. Selbst goss er noch etwas Öl ins Feuer, indem er zuletzt beim 2:1 gegen Wisła Kraków (Krakau) Kapitän Łukasz Trałka auf die Bank setzte und die Schleife Tomasz Kędziora gab.

"Das sind normale Situationen. Konfrontationen sind wichtig. Ich bin niemand, der das unterbindet", so Bjelica. Aufgearbeitet müssen sie allerdings schon werden. "Wir hatten positive und konstruktive Diskussionen."

Der angespannten Nerven nicht genug, bringt das beschränkte Angebot der Startplätze weitere Brisanz in den Vierkampf um Europa. Ein Team wird nach exzellenter Saison mit leeren Händen dastehen. Via Liga werden nur insgesamt drei Europacup-Tickets vergeben, weil Lech Poznań das Finale im Puchar Polski überraschend gegen Arka Gdynia verloren hat. Der Klub von ÖFB-Legionär Dominik Hofbauer fixierte am Freitagabend übrigens den Klassenerhalt.

Strahlkraft der Champions League

Der Meister kämpft freilich um einen Platz in der Champions League. Kein unrealistisches Ziel. Legia Warszawa schaffte es in der abgelaufenen Saison als erstes polnisches Team seit 1995/1996 in die Gruppenphase. Dort wurde der Hauptstadt-Klub mit 24 Gegentoren zwar ordentlich abgewatscht, schaffte aber dennoch als Dritter den "Umstieg" in das Sechzehntelfinale der Europa League.

2013 glückte Bjelica mit der Austria sensationell der CL-Einzug. Seine jetzige Mannschaft hält er jedenfalls für bereit für die Königsklasse. "Sie ist besser als jene von Austria Wien, die sich für die Gruppenphase qualifiziert hat." Ganz so schlecht kann der damalige Kader aber nicht gewesen sein. Just am Finalwochenende in Polen verpflichtete Lech mit Emir Dilaver einen violetten CL-Helden bis 2021.

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle Ekstraklasa 

sk

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