09.06.2017 14:06 Uhr

Löws Perspektivteam "brennt"

Joachim Löw hat vor den Confed Cup ein gutes Gefühl
Joachim Löw hat vor den Confed Cup ein gutes Gefühl

Letzter Testlauf für die WM-Generalprobe: Vom sportlich wenig fordernden Spiel gegen San Marino erhofft sich Bundestrainer Joachim Löw neue Erkenntnisse für den Confed Cup - und für 2018.

Ein Barbecue mit Olympiasiegern am Froschteich, zwei Trainingseinheiten und ein bisschen Fußball-Tennis: Joachim Löw ließ es mit seinem Perspektivkader vor dem WM-Qualifikationsspiel am Samstag in Nürnberg gegen den Fußball-Zwerg San Marino locker angehen. Mehr Feuer, hat der Bundestrainer vor dem letzten Testlauf für den Confed Cup beobachtet, haben seine ohnehin hoch motivierten Zukunftsspieler gar nicht nötig.

"Ich habe bei allen das Gefühl, dass sie unheimlich brennen auf den Confed Cup und die Nationalmannschaft", sagte Löw am Freitag, "und das ist ein gutes Gefühl." Diese Vorfreude soll den souveränen Tabellenführer der Qualigruppe C zum sechsten Sieg im sechsten Qualispiel sowie einem Torfestival führen - und die nur rund 30.000 Fans im Max-Morlock-Stadion begeistern. Das halbleere Rund sei "Aufforderung an uns, mit gutem, attraktivem Fußball die Zuschauer wieder anzulocken", sagte Nationalspieler Sebastian Rudy.

Wagner beginnt im Sturmzentrum

Alles andere als ein klarer Sieg gegen die Nummer 204 der Weltrangliste wäre nach dem 8:0 im Hinspiel eine böse Überraschung - trotz Löws völlig neu zusammengestellter Mannschaft. "Bei allem Respekt für San Marino", sagte er, "es geht einzig und allein darum, wie wir die Sache angehen, nicht darum, wie San Marino spielt."

Löw will die Begegnung neun Tage vor dem Auftakt bei der Mini-WM in Russland gegen Ozeanienmeister Australien (19. Juni) erneut mit Julian Draxler als Kapitän angehen. Der Frankreich-Legionär hat einen ersten Belastungstest nach seiner Kapselreizung im linken Knie überstanden und soll das junge Team wie beim 1:1 in Kopenhagen gegen Dänemark anführen. Im Tor wird Marc-André ter Stegen stehen, Sandro Wagner gibt wieder die "9".

"Wir brauchen eine Blutauffrischung"

Eingestimmt auf die kommenden Aufgaben hatten sich Löw, sein Stab und die Spieler bereits am Donnerstag bei einem Grillfest bei Sponsor adidas mit einigen Olympiasiegern von der Sporthilfe. Während im Hintergrund die Frösche quakten, ließ sich die Mannschaft Rinderfilets, Würstchen und Burger schmecken - und blickte voraus. Nach dem erwarteten Pflichtsieg gegen San Marino werde es ernst, betonte Löw: "Beim Confed Cup kommt etwas anderes auf uns zu, Mannschaften, die sehr, sehr abgezockt sind, wie Chile, und ein unglaublich hohes Niveau haben - in jeglicher Hinsicht."

Chile mit Bayern-Star Arturo Vidal und Alexis Sánchez ist in Russland zweiter Gruppengegner, zum Vorrundenabschluss wartet Afrikameister Kamerun. Löw hat sich inzwischen mit dem Turnier angefreundet, er sieht es nun als wichtigen Zwischenschritt auf der Mission Titelverteidigung 2018. "Wir brauchen eine Blutauffrischung", sagte er über sein Weltmeister-Team: "Spanien war 2010 Weltmeister und ist 2014 mit der fast identischen Mannschaft in der Vorrunde ausgeschieden - obwohl sie klasse Spieler hatten." Das soll ihm nicht passieren - und deshalb scoutet er beim Confed Cup für die viel größere Aufgabe 2018.

"Alles läuft nach Plan"

Der erste Schritt dabei sei gemacht, betonte Rudy. "Wir wachsen von Tag zu Tag besser zusammen, es wird viel gelacht, Spaß gemacht, es läuft alles nach Plan", sagte er, "man merkt im Training, dass die Automatismen immer mehr greifen und das Zusammenspiel immer besser funktioniert."

Das will Löw am Samstag auch auf dem Platz erkennen. "Wichtig ist mir, unabhängig von der Höhe des Ergebnisses, dass ich manche Dinge, die wir erarbeitet haben und die ich einfordere, im Spiel sehe." 

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