14.07.2017 13:13 Uhr

Russland: Keine Stars und trotzdem Spannung

Quincy Promes ist einer der letzten Stars der russischen Liga
Quincy Promes ist einer der letzten Stars der russischen Liga

Vor nicht allzu langer Zeit schien die russische Premier Liga im Aufschwung zu sein. Spieler wie Hulk oder Axel Witsel folgten auf dem Zenit ihres Schaffens dem Ruf des Rubels. Heutzutage machen die Stars einen großen Bogen um Russland, wo Negativschlagzeilen zum Alltag gehören. Immerhin verspricht jedoch der Kampf um die Meisterschaft Spannung.

Die Favoriten: 

Wie immer gehören die Traditionsvereine aus Moskau Spartak und CSKA zu den Top-Favoriten. Spartak gewann die Meisterschaft im vergangenen Jahr mit sieben Punkten Vorsprung auf den Stadtrivalen. Es war der erste Titel seit 2001.

Neben den Hauptstadtvereinen muss man auch in diesem Jahr Zenit St. Petersburg auf der Rechnung haben. Das Team aus der Zarenstadt hat nach dem dritten Rang in der Vorsaison mächtig aufgerüstet und schon 44 Millionen Euro auf dem Transfermarkt ausgegeben.

Mit Roberto Mancini wurde außerdem ein Trainer von Weltrang verpflichtet. "Ich fühle mich sehr geehrt, dass der Verein mich als Trainer ausgesucht hat. Zenit ist ein Klub mit einer großen Geschichte", teilte der Italiener nach seiner Amtsübernahme via Twitter mit.

Die letzten sieben Titel in der Premier Liga machten diese drei Mannschaften unter sich aus.

Für eine Überraschung könnte derweil der FK Krasnodar sorgen. Der letztjährige Tabellenvierte hat hinter Zenit bislang am meisten Geld für Neuzugänge ausgegeben. Zudem blieben die "Bullen" in der gesamten Vorbereitung ungeschlagen. 

Während CSKA am Samstagabend mit einem Auswärtsspiel bei Anzhi Makhachkala in die Saison startet, greifen die anderen Topteams erst am Sonntag bzw. Dienstag ins Spielgeschehen ein. Zenit gastiert dabei am Sonntag bei Aufsteiger SKA-Energia Khabarovsk. 

Krasnodar muss in Kasan ebenfalls auswärts ran. Am Dienstag beschließt der Meister den ersten Spieltag mit dem Stadtduell gegen Aufsteiger Dinamo.

Die teuersten Transfers:

Teuerster Spieler in diesem Sommer war bislang der Argentinier Leandro Paredes. 23 Millionen Euro überwies Zenit St. Peterburg für den zentralen Mittelfeldspieler an AS Roma.

Am 23-Jährigen sollen unter anderem auch die Bayern interessiert gewesen sein. Obwohl Paredes auf dem Feld eher als zweikampfstarker Abräumer agiert, ist sein Vorbild und Mentor Ex-Argentinien Spielmacher Juan Román Riquelme.

"Riquelme ist für mich Fußball pur. Er war so wichtig, fundamental für meine Entwicklung als Fußballer. Er hat mir unglaublich viele Tipps gegeben", erzählte Paredes der "Gazetta dello Sport".

Die Dienste von Sebastián Driussi ließ sich St.Petersburg weitere 15 Millionen Euro kosten. Der 21-jährige Mittelstürmer, Spitzname "Der Dicke", erzielte in 52 Ligaspielen für River Plate 20 Treffer. Nun soll er Zenit zur fünften Meisterschaft schießen.

Neben den beiden Neulingen sticht der Brasilianer Wanderson heraus. Den Rechtsaußen verpflíchtete FK Krasnodar für acht Millionen Euro aus Salzburg. Der 22-Jährige hat genau wie sein Verein das Potenzial, die Liga aufzumischen. 

Genau wie in Deutschland schließt das russische Transferfenster am 31. August.

Die Stars:

Die ganz großen Stars tummeln sich nicht mehr in Russlands Eliteliga, wo einst Spieler wie Hulk oder Axel Witsel kickten. Heute regieren Negativschlagzeilen um Ausschreitungen und Dopingvorwürfe das Geschehen.

Der Spieler mit dem größten Star-Potenzial aktuell ist Quincy Promes. Der 25-jährige niederländische Nationalspieler erzielte in 84 Ligaspielen für Meister Spartak 43 Treffer.

Weitere bekannte Namen sind Fernando (Spartak), Alan Dzagoev, Igor Arkinfeev (beide CSKA) und Yann M’Vila (Rubin Kasan). Torschützenkönig der letzten beiden Jahre ist Fedor Smolov, der für Krasnodar auf Torejagd geht.

Zudem hat die russische Liga Altstars wie Luiz Adriano (Spartak), Domenico Criscito und Branislav Ivanović (beide Zenit) zu bieten.

Timo Schäfers

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