26.07.2017 09:00 Uhr

ÖFB: Klar Schiff machen in Rotterdam

Im Het Kasteel Stadion spielte einst auch Willi Kreuz für Sparta Rotterdam
Im Het Kasteel Stadion spielte einst auch Willi Kreuz für Sparta Rotterdam

Für das österreichische Frauen-Nationalteam ist das Viertelfinale zum Greifen nah. Nur mit Schotten dicht wird es gegen Island aber nicht gehen. Das kommt aber ohnehin nicht in Frage. "Wir wollen wieder unser Spiel spielen", meinte ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer bei der Pressekonferenz vor dem letzten Gruppenspiel der Frauen-Europameisterschaft 2017 (Mittwoch, 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker). Volle Breitseite. Mit einem Punkt ist Österreich fix durch.

Island ist bereits ausgeschieden, das sieht Thalhammer nicht unbedingt als Vorteil: "Das ist gefährlich, sie wollen sich ehrenvoll verabschieden. Sie haben 2000 Fans mit und sie sind für tolle Mentalität bekannt. Gleichzeitig geht das an einem Team aber auch nicht spurlos vorbei, wenn man zwei Spiele knapp verliert."
>> Island: Punktelos und trotzdem gefährlich

"Wir haben Island sehr intensiv studiert. Wir machen sicher nicht den Fehler, dass wir nur auf ihre Ergebnisse schauen. Ihre Leistung war so, dass sie durchaus auch vier Punkte haben könnten. Und wir mit ein bisschen Pech nur einen", ergänzte der Trainer.

Sein Team versprüht Gelassenheit. Es wirkt so, als würden die Mädels jede Sekunde genießen. "Unsere Lockerheit ist noch immer vorhanden, es ist ja super gelaufen für uns. Von außen sind die Erwartungen jetzt natürlich gestiegen. Druck verspüren wir deswegen aber auch nicht wirklich", versicherte Laura Feiersinger.

Zadrazil soll spielen, Fragezeichen hinter Schnaderbeck

Das Viertelfinale ist natürlich ein großes Thema, das kann und will Österreich mit vier Punkten am Konto nicht ausblenden. "Jeder kann rechnen, es ist auch legitim darüber nachzudenken. Im Fußball ist alles möglich. Es ist sicher nicht unmöglich, dass die Schweiz gegen Frankreich gewinnt", meinte der Trainer.

Ein Punkt reicht der Alpenrepublik, um in die Runde der letzten acht Teams zu kommen. Bei einer Niederlage müsste auch Frankreich verlieren, um die Schweiz noch an Österreich vorbeiziehen zu lassen. In diesem Fall kommt das Torverhältnis und die Fair-Play-Wertung zum Einsatz.

Ein Auge schielt nach Breda

Mit einem Auge wird Thalhammer deswegen aufs Parallelspiel schielen. "Wir müssen natürlich wissen, was dort abgeht. Es wäre nicht ehrlich und professionell, wenn wir sagen würden, dass es uns nicht interessiert."

Zwischen seinem Team und Island sieht der Trainer durchaus Gemeinsamkeiten: "Vor allem in der Defensive sieht man große Parallelen. "Sie sind sehr schwer zu spielen, bislang waren sie unglaublich aggressiv. Diese Grenzen haben sie auch manchmal überschritten. Darauf muss man sich einstellen. Wir wissen jedenfalls, was uns erwartet."

Eine gewisse Härte bekam Österreich auch schon in den vergangenen Spielen zu spüren. Die medizinische Abteilung des ÖFB hat in den letzten Tagen aber gute Arbeit geleistet. Sarah Zadrazil hat "durchaus große Chancen auf einen Einsatz". Bei Viktoria Schnaderbeck, die gegen Frankreich eine Rissquetschwunde erlitt und genäht werden musste, ist man vorsichtiger. Bei ihr kommt es darauf an, wie der Knöchel auf das Abschlusstraining reagiert. 

Diese Sorgen trüben die Stimmung im ÖFB-Camp aber nur wenig. "Die ganze Mannschaft freut sich einfach nur auf das morgige Spiel", lachte Feiersinger. Die Chancen stehen gut, dass sie auch um 22:30 Uhr noch lacht.

Mehr dazu:
>> Österreich '16 und '17. Was eint und trennt
>> ÖFB: Mit vollen Akkus gegen Island

Johannes Sturm, weltfussball.at aus Rotterdam

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten