28.07.2017 10:15 Uhr

Beim SKN St. Pölten ist das Glas halb voll

Hofbauer, Fallmann und Blumauer beim Wirt'n, bzw. strategischen Partner
Hofbauer, Fallmann und Blumauer beim Wirt'n, bzw. strategischen Partner

Der SKN St. Pölten feiert einen Rekordgewinn, verkauft mehr Abos denn je, hält den Ball aber flach. Trainer Jochen Fallmann will indes nicht verraten, ob er Maximilan Entrup am Samstag (ab 18:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen Rapid von der Leine lässt.

Ein Jahr nach der Verkündung "Wir sind schuldenfrei!" setzte der SKN eins drauf und vermeldete im Kremstal beim strategischen Partner Josef Dockner in dessen mondänen Winzerhof einen sechsstelligen Gewinn nach Abzug der Steuern für das Spieljahr 2016/17. "Zugegebenermaßen haben wir auch weniger Punkteprämien als erwartet auszahlen müssen", gibt Generalmanager Andreas Blumauer zu.

Die "Wölfe" haben bereits 890 Abos abgesetzt (25 Prozent mehr als in der Vorsaison), mit dem Business-Sektor sind es schon über 1.000. Die Anzahl der Mitglieder ist letztes Jahr von 650 auf 800 angestiegen. "Verglichen mit anderen Vereinen ist das noch wenig, aber für uns doch ein guter Schritt voran", weiß Blumauer.
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Beim Formulieren der sportlichen Ziele ist die SKN-Führungsriege vorsichtiger geworden als in den vergangenen Jahren unter Lautsprecher Frenkie Schinkels. "Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, ist das eine erfolgreiche Saison. Und wir werden ihn schaffen", verspricht Trainer Jochen Fallmann.

Blumauer möchte in der Saison 2018/2019 unter die Top 6 und spricht angesichts der letzten "Zehnerliga" mit nur einem möglichen Absteiger von einer Übergangssaison. Vornehmliches Ziel sei die Weiterentwicklung der jungen Spieler, auch mit Hinblick auf mögliche gewinnbringende Verkäufe: "Deswegen haben wir nun mit den Neuerwerbungen in aller Regel Dreijahres-Verträge gemacht."

Vertrauen in Fallmann - aber keine Klauseln

Auch "Heimkehrer" Dominik Hofbauer hat einen bis Sommer 2020 gültigen Kontrakt bekommen. Er sieht die Wölfe "von der Struktur und vom Umfeld her schon unter den Top fünf bis sechs in Österreich" und möchte sich sportlich ebensowenig auf einen Tabellenplatz festlegen. Er ist unter anderem auch deswegen zurückgekommen "weil Jochen ein junger, aufstrebender Trainer ist, der die Spieler weiterentwickelt."

Der Fallmann-Vertrag gilt erneut nur bis Saisonende, diesmal steht aber keine Klausel für eine Verlängerung drin. Angesichts der Trainer-Rotation der vergangenen Jahre (sieben verschiedene Chef-Coaches in den letzten vier Jahren) ist die SKN-Führung auch hier vorsichtiger geworden. Fallmann weiß längst damit umzugehen. "Mit der Unterzeichnung des Vertrags unterzeichnest du auch schon deine Kündigung. Heute ist das eben so. Das ist 'Part of the Game'!", erklärte er schon im Mai kurz vor der neuerlichen Einigung im weltfussball-Interview.
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Entrup brennt auf sein SKN-Debüt

Für das Heimspiel gegen Rapid hat der SKN bis Freitagmittag schon knapp 5.000 Karten abgesetzt gehabt. "Ausverkauft wie zuletzt werden wir wohl nicht sein", glaubt Blumauer. Rapid habe allerdings auch weit weniger Karten bestellt als Ende letzter Saison. Dazu stellten die Niederösterreicher das Ticketing um und außerdem ist gerade Urlaubszeit.

Neuzugang Hofbauer wird dem SKN noch nicht helfen können, laboriert er doch an einer Bänderverletzung im Knie. Rapid-Leihgabe Maximilian Entrup scharrt dafür schon in den Startlöchern. Fallmann ließ sich nicht ganz in die Karten blicken, ob er ihn bringt. "Er kann mittlerweile 95 Prozent aller Trainings-Einheiten mitmachen, ist sehr ehrgeizig und will viel", orakelte Fallmann süffisant und gönnte sich einen Schluck vom original Wachauer Marillennektar. Hört sich so an, als setzt er schon auf ihn als Joker. 

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Thomas Schöpf

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