12.08.2017 19:00 Uhr

"Fall Dembélé" überschattet BVB-Sieg

Der BVB will sich am Sonntag zur Personalie Dembélé äußern
Der BVB will sich am Sonntag zur Personalie Dembélé äußern

Der lockere Sieg des Titelverteidigers in der ersten Runde des DFB-Pokals und die drei Tore von Pierre-Emerick Aubameyang interessierten kaum jemanden. Bei Borussia Dortmund geht es nach wie vor nur um Ousmane Dembélé.

Pierre-Emerick Aubameyang konnte so viele Tore schießen, Rekorde knacken und Selfies knipsen, wie er wollte - im Mittelpunkt stand der Torjäger von Borussia Dortmund dennoch nicht. Wie in den vergangenen Tagen war auch nach dem lockeren 4:0 (2:0) des Titelverteidigers in der 1. Runde des DFB-Pokals beim 1. FC Rielasingen-Arlen derjenige in aller Munde, der fehlte. Und offenbar steht eine Entscheidung im "Fall Ousmane Dembélé" kurz bevor.

"Aki Watzke, Michael Zorc und ich - wir drei werden uns heute Abend zusammensetzten. Und morgen früh wird der Verein etwas dazu sagen. Das ist das Einzige, was ich sagen kann", äußerte BVB-Trainer Peter Bosz im Anschluss an das Spiel beim südbadischen Verbandsligisten: "Was ich dazu sagen muss, werde ich heute Abend bei dem Gespräch sagen."

Weitere Nachfragen blockte der Niederländer ab. Von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Zorc war gar nichts zu hören.

Şahin: Mannschaft wird sich zu Dembélé äußern

Bevor der Teambus um 18:05 Uhr vom Parkplatz des Freiburger Stadions rollte, ließ Mittelfeldspieler Nuri Şahin allerdings durchblicken, dass sich die Profis in die Diskussion einbringen wollen. "Es wird auch vonseiten der Mannschaft Gespräche geben", sagte Şahin: "Wir werden unsere Sichtweise erläutern."

Dembélé selbst war in Freiburg nicht mit von der Partie. Nachdem der Franzose am Donnerstag das Training geschwänzt hatte, um seinen Wechsel zum 24-maligen spanischen Meister FC Barcelona zu forcieren, wurde der 20-Jährige vom Klub für die Pokalpartie suspendiert. Zudem wurde eine Geldstrafe gegen das streikende Supertalent verhängt.

Auba löst "Chappi" ab

Ein erstes Angebot der Katalanen, die ihren Weltstar Neymar für 222 Millionen Euro an Paris Saint-Germain verkauft haben, hat der BVB abgelehnt. Es soll sich auf 90 Millionen Euro plus Bonuszahlungen belaufen haben. Die Dortmunder wollen angeblich 130 Millionen für Dembélé.

Angesichts dieser Summen dürfte sich Aubameyang vielleicht noch einmal fragen, was er eigentlich Wert ist. Schließlich ist der Gabuner dank seines Dreierpacks (41./Foulelfmeter, 55. und 80.) zum erfolgreichsten ausländischen Spieler in der BVB-Geschichte aufgestiegen. Er löste mit nunmehr 124 Pflichtspieltoren die Dortmunder Ikone Stéphane Chapuisat ab. Der Schweizer hat 123 Treffer für die Westfalen erzielt.

Aubameyang: "Wir werden sehen, was passiert"

"Es war ein guter Tag für mich. Ich bin zufrieden. Wir haben das gemacht, was wir machen mussten", sagte Aubameyang, der einen Wechsel immer noch nicht ausschließen will: "Die Situation ist momentan schwierig. Wir werden sehen, was passiert."" Neben dem Torjäger traf Innenverteidiger Marc Bartra (12.) vor 24.000 Zuschauer im ausverkauften Schwarzwaldstadion für die Dortmunder, die zum Ligastart am kommenden Samstag beim VfL Wolfsburg antreten müssen.

Das Fehlen der BVB-Stars Mario Götze, Marco Reus, Raphaël Guerreiro, Julian Weigl, Marcel Schmelzer, Erik Durm, Christian Pulisic und Sebastian Rode machte sich beim Sechstligisten, der zum ersten Mal den Sprung in den DFB-Pokal geschafft hatte, nicht bemerkbar.

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