13.09.2017 15:40 Uhr

Austria darf sich vor Milan nicht verstecken

Thorsten Fink:
Thorsten Fink: "Wir haben genug Qualität im Kader, um Milan zu ärgern"

62 TV Stationen aus über 50 Ländern melden sich am Donnerstag (ab 19:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) aus dem Ernst-Happel-Stadion. Der Grund dafür ist teilweise die Wiener Austria, hauptsächlich aber dann doch der große AC Milan, der die Violetten zum Auftakt der Europa League beehrt. Für viele Spieler wird es das größte Spiel ihrer Karriere werden.

"Wir alle freuen uns auf das Spiel. Das ist ein Top-Gegner, den man sicher nicht jedes Jahr zu Gast hat", meinte Austria-Trainer Thorsten Fink am Mittwoch bei der Pressekonferenz vor der Begegnung. "Wir sind Außenseiter, das ist klar. Dennoch erwarte ich von meiner Mannschaft, dass wir frech nach vorne spielen", fügte der Deutsche an.

"Gerade für Österreicher ist es ein Highlight, gegen einen solchen Gegner zu spielen. Wir können Erfahrungen sammeln und beweisen, dass mit Mut viel möglich ist", wusste Florian Klein.

Als violetter Hoffnungsschimmer gegen die Rossoneri dient das 3:3-Remis gegen AS Roma vor elf Monaten. "Wir konnten im letzten Jahr auch die Römer auswärts ärgern. Wir haben genug Qualität im Kader, um ebenso den AC Milan zu ärgern. Als Trainer wäre es falsch, wenn wir uns vorher geschlagen geben", meinte Fink.

Big Spender aus China

Sportdirektor Franz Wohlfahrt versprach, dass sich die Austria nicht "in irgendeine Opferrolle" drängen lässt. Der "Täter" jedenfalls hat in diesem Sommer ziemlich viel Geld für neue Waffen ausgegeben. Knapp 200 Millionen Euro. Unter anderem Leonardo Bonucci von Juventus, den Fink als "besten Innenverteidiger der Welt" bezeichnete.

Aber auch André Silva (38 Millionen, FC Porto), Nikola Kalinić (20 Millionen, Fiorentina), Ricardo Rodriguez (17 Millionen, Wolfsburg) oder Hakan Çalhanoğlu (18 Millionen, Bayer Leverkusen) kosteten einen Haufen Geld.

Letzterer war sogar ein ehemaliger Schützling von Fink. "Den haben wir damals zum HSV geholt. Ich freue mich, dass er so weit gekommen ist, wir werden uns sicherlich herzlich begrüßen." Ermöglicht wurde die Einkaufstour von den neuen chinesischen Besitzern rund um Milliardär Li Yonghong.

Wohlfahrt sieht aufgrund der Voraussetzungen größte Unterschiede zwischen den beiden Vereinen. "Es wäre nicht fair, wenn wir Vergleiche anstellen. Alleine budgetär ist das nicht möglich. Im Fußball geht es aber nicht nur um Geld. Heimvorteil, Publikum, das sind Faktoren, die uns helfen können."

Auf den Heimvorteil können die Violetten zählen. 26.000 Karten sind an den Fan gebracht – und das, obwohl der freie Verkauf erst vor wenigen Tagen anlief. Irgendeine Zahl zwischen 30.000 und 40.000 soll dann im Laufe des Spiels auf der Videotafel prangen.

"Ich weiß, wie ein volles Happel-Stadion einen Spieler pushen kann", wusste der 45-fache Teamspieler Florian Klein. Und noch etwas wusste der Rechtsverteidiger: "Das ist ein Spiel, bei dem man nichts zu verlieren, aber sehr viel zu gewinnen hat." Na dann.

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Johannes Sturm

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