Der Abgang von Marcel Koller war auch bei der ersten Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Serbien das bestimmende Thema bei der österreichischen Nationalmannschaft. Die Vorgehensweise des ÖFB ist für Marc Janko "beschämend". Auch der Teamchef selbst zeigte sich enttäuscht.

"Das hätte man eleganter lösen können", meinte der Stürmer. "Der Trainer hat unbestritten viel geleistet für den ÖFB. Das liegt auf der Hand. Die Ära vor und nach Koller, das kann man nicht miteinander vergleichen. Erfolg läuft nicht linear, manchmal verläuft er in Sinuskurven."

Auch dass Sportdirektor Willi Ruttensteiner auf der Abschussliste stehen soll, überraschte Marc Janko. Der Sportdirektor ist vor allem bei gewissen Landesverbandspräsidenten unbeliebt - und die machen daraus keinen Hehl. 

Die äußere und innere Kommunikation

"Ich frage mich manchmal, ob der Sport überhaupt im Vordergrund steht. Zu Willi Ruttensteiner kann man stehen wie man will, aber er war mitverantwortlich, dass einer der erfolgreichsten Trainer geholt wurde. Ich finde das Ganze ein bisschen besorgniserregend."

Marcel Koller selbst bemühte sich, seine gewohnt diplomatische Haltung zu wahren. Auf die Frage, wie sich die Vorbereitung auf seine letzten beiden Spiele denn anfühle, ließ er kurz seine Deckung fallen: "Dann passt das Ganze, dass man außen mehr hört, als intern besprochen wurde." Denn noch hat Koller einen gültigen Vertrag bis zum Jahresende - was die Testspiele im November miteinschließt.

Es sei denn, sein Nachfolger löst ihn vorher ab. "Ich versuche, meine Leistung abzurufen. Ich bin hier angestellt, wenn es früher fertig sein sollte, dann okay. Ich bin Profi", meinte der Schweizer.

Wer auch immer im November oder ab Anfang 2018 auf der Bank sitzt, Janko hat einen Wunsch: "Ich hoffe, dass der Weg, den wir eingeschlagen haben, weitergeführt wird. Ob mit oder ohne mir, ist egal."

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Johannes Sturm