12.10.2017 12:00 Uhr

Im Rapid-Maskottchen steckt ein Wolf

Der 45-jährige St. Pöltner Harald "Schmidi" Schmid ist "Lupo" und "Speedy" zugleich. Samstag gibt's wieder einen Interessenskonflikt, und daher eine salomonische Lösung.  

Mit Anpfiff der Partie Rapid gegen SKN St. Pölten am Samstag (ab 18:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) wird Rapid-Maskottchen "Speedy", alias Harald Schmid, seine Maske abnehmen und seinen Arbeitstag beenden: "Das kann ich meinen Spielern vom SKN nicht antun. Ich hab' sie alle gleich gern, die von Rapid und vom SKN. Rapid habe ich eh schon darüber informiert."

"Schmidi" (45) - wie ihn alle nennen - ist nämlich nicht nur der "Speedy" von Rapid, sondern auch der "Lupo" vom SKN und obendrein Zeugwart der SKN Juniors. Der ehemalige Sportdirektor Christoph Brunnauer holte ihn 2011 ins Wolfsrudel. Die Idee hatten Marketing-Lady Mag. Magdalena Steindl und Jörg Egger. "Wir haben eine Holzmaske anfertigen lassen, die fast sieben Kilo hatte. Unser erstes Maskottchen, ein 14-jähriges Mädchen, hat das physisch nicht gepackt", erinnert sich Brunnauer, "dann habe ich Schmidi angesprochen, der sowieso dauernd bei uns war." Zuvor fungierte er bei U23-Spielen auch schon als Linienrichter.

Zweite Wahl bester SKN-Transfer

Brunnauer war mit der zweiten Wahl so glücklich, dass er bei einer SKN-Weihnachtsfeier zum Mikro griff und Schmidi im VIP-Bereich der NV Arena vor der gesamten SKN-Familie samt Partnern und Sponsoren als seinen "besten Transfer" bezeichnete. "Weil er mit soviel Herzblut und Leidenschaft Maskottchen ist", weiß er heute noch die Begründung. Mittlerweile darf Schmidi den Lupo in einem bequemen Stoffkostüm mimen. Für viele hat die Holzmaske ohnehin mehr nach einem Mausschädel ausgesehen. 

"Der Marek Andi hat dann irgendwann Wind bekommen, dass ich das ganz gut mache", sagt Schmidi über seine Ernennung zum "Speedy". Nach einem gelungenen Testtag wurde er von den Hütteldorfern fix engagiert.

Strebi, Schobi, Scherb und Sir Karl sind top

Nach den Lieblingsspieler gefragt, nennt der St. Pöltner mit Richard Strebinger und Philipp Schobesberger dann aber doch zwei Rapidler. "Der Strebi ist ein super Goalie. Ich bin ja selbst auch ein Torhüter beim SC Pyhra. Seine Handschuhe hat er mir auch schon einmal geschenkt. Ich muss aber auch sagen, dass der Knofi (Tobias Knoflach, Anm.) auch voll gut ist." 

Schmidis Lieblingstrainer sind dafür zwei Ex-Wölfe: Martin Scherb und Karl Daxbacher. "Beide waren sehr lange da und hatten viel Erfolg. Mit ihnen hat man sogar über Privates sprechen können", erinnert sich Schmidi. Mit Juniors-Trainer Thomas Flögel hat er als Zeugwart am meisten zu tun: "Der ist auch leiwand. Der gibt ihnen manchmal ganz schön Stoff! Aber wenn sie alles gegeben haben, kriegen sie auch frei, wenn sie verloren haben." 

Fulltime-Job

"Lupo" und "Speedy" zu sein ist für Schmidi ein Fulltime-Job. "Manchmal arbeite ich von Montag bis Sonntag durch. Über die Stunden darfst du da nicht nachdenken. Aber mir ist das wurscht. Mir taugt's total." Und er ist "voll froh", dass es am Samstag kein Endspiel gibt, so wie im Mai, als der SKN am Rande des Abgrunds stand. "So angespannt wie damals war ich noch nie."

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Thomas Schöpf

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