15.10.2017 21:23 Uhr

Basler: "Uns wollen sie in Deutschland nicht"

Mario Basler hat sich zum Fußballgeschäft geäußert
Mario Basler hat sich zum Fußballgeschäft geäußert

Mario Basler ist wieder als Coach an der Seitenlinie aktiv. Seit wenigen Tagen trainiert der ehemalige Bundesliga-Star den hessischen Fünftligisten Rot-Weiß Frankfurt. Wäre es nach dem 48-Jährigen gegangen, hätte es auch gern ein größerer Klub sein können.

Doch da gibt es ein Problem: "In Deutschland traut sich keiner, Mario Basler zu verpflichten", betonte der damalige Mittelfeldspieler gegenüber "Bild". Das ginge aber nicht nur ihm so.

Auch Stefan Effenberg und Lothar Matthäus hätten mit den gleichen Problem zu kämpfen. "Uns wollen sie in Deutschland halt nicht, wir sind vermutlich von unserer Persönlichkeit zu stark für die Vereins-Bosse", vermutete Basler: "Deshalb waren wir nie in diesem üblichen Trainer-Kreislauf drin, doch das musst du, um einen Job in der ersten oder zweiten Liga zu bekommen."

Allerdings sei er wohl "zu unbequem", so der 48-Jährige weiter: "Ich sage halt, was ich denke. Das war früher so und jetzt genauso." Deswegen steht für den Ex-Profi fest: "Für den Trainer-Job bin ich immer offen, und ich würde mir auch einen Job in Deutschland wünschen. Aber ich weiß, dass das nicht meine Zukunft sein wird. Es ist ausgeschlossen, dass ich einen Zweit- oder Erstligisten trainiere."

"Es passt eigentlich nicht zu den Bayern"

Mit Blick auf einen seiner Ex-Klubs, den FC Bayern München, bei dem gerade Carlo Ancelotti seinen Hut nehmen musste, sagte Basler: "Es passt eigentlich nicht zu den Bayern", dass der italienische Coach so früh in der Saison gehen musste. "Aber nach allem was man im Nachhinein so gehört hat... Wenn bei Bayern fünf Spieler zum Uli (Präsident Hoeneß/d. Red.) hoch gehen und sagen: 'Wir machen zu wenig.' Und dann kommen die nächsten fünf, die sagen: 'Wir machen taktisch zu wenig.' Dann muss Uli irgendwann reagieren", erklärte der ehemalige Nationalspieler.

Wer die offene Planstelle auf der Bayern-Bank im Sommer 2018 übernehmen soll, ist für Basler schwer zu beantworten. TSG-Coach Julian Nagelsmann, der heiß gehandelt wird, könnte es schwer haben, so der 48-Jährige. "Es ist nun mal Bayern München, das ist das Nonplusultra im deutschen Fußball. Kann er das? Das hat er bisher noch nicht unter Beweis gestellt", sagte der Ex-FCB-Profi und stellte in Frage, ob der 30-Jährige beim deutschen Rekordmeister funktioniere: "Nur, weil du den Fußballlehrer mit einer eins gemacht hast – die Note eins gewinnt keine Spiele."

Als eine weitere Option wird immer wieder Jürgen Klopp genannt. Auch zum aktuellen Reds-Coach hat Basler eine Meinung: "Klopp? Klar! Nur, ist Bayern bereit, ihn aus dem Vertrag bei Liverpool raus zu kaufen? Ist man bereit, ihm 15, 20 Millionen Euro Gehalt im Jahr zu zahlen? Es ist für Bayern nicht einfach, die richtige Entscheidung zu treffen."

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