17.10.2017 12:10 Uhr

Deutsche Vereine sind in Europa angezählt

Ralph Hasenhüttl muss mit RB Leipzig liefern
Ralph Hasenhüttl muss mit RB Leipzig liefern

Nach den insgesamt sechs Niederlagen in der Champions League und der Europa League des vorangegangenen Spieltags stehen die deutschen Vereine unter Beobachtung und unter Druck. Viele sehen das gesamte sportliche Renommee der Bundesliga auf dem Spiel stehen. "Dieser Spieltag ist ein ziemlich guter Zeitpunkt, um ein Zeichen zu setzen", sagte Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga im ZDF.

Dass die Bundesliga mit Bayern München und Borussia Dortmund nur zwei international konkurrenzfähige Vereine hat, ist nicht neu. Dass sich deutsche Vertreter schon seit Jahren in der Europa League blamieren, ebenso wenig. Die sechs Niederlagen in den sechs Europacup-Spielen der letzten September-Woche haben die Liga trotzdem irritiert und eine neue Dynamik in eine alte Debatte gebracht. Sogar Bundestrainer Joachim Löw sprach von einer "alarmierenden" Entwicklung.

APOEL Nikosia gegen Borussia Dortmund, RB Leipzig gegen den FC Porto (beide Dienstag), 1899 Hoffenheim gegen İstanbul Başakşehir F.K. oder BATE Borisov gegen den 1. FC Köln (beide Donnerstag): In all diesen Spielen kämpfen die Bundesliga-Vertreter bereits in dieser Woche gegen ihr vorzeitiges Ausscheiden an.

Das liebe Geld ist keine Ausrede

Die große Frage bleibt nur, woran es denn liegt, dass die deutschen Vereine im internationalen Vergleich so häufig so schlecht spielen. Daran, dass sie die horrenden Ablösesummen und Gehälter mancher englischer und spanischer Konkurrenten nicht zahlen können? Dass sie insbesondere die Europa League nicht ernst genug nehmen? Oder daran, dass die Bundesliga hinter den Bayern, dem BVB und RB Leipzig ein Qualitäts-Problem hat?

"Jahrelang hieß es, uns fehlen die finanziellen Mittel, um international mithalten zu können. Das ist jetzt keine Ausrede mehr", sagte Seifert vor einer Woche im "Sportstudio". "International sind wir die Liga mit dem zweithöchsten Umsatz nach der Premier League. 14, vielleicht bald 15 Vereine machen einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr."

Mehrere Vertreter der Liga haben sich zuletzt gegen Seiferts Kritik gewehrt. Kölns Trainer Peter Stöger nannte sie "deplatziert". Hertha-Manager Michael Preetz meinte: "Ich gehe schwer davon aus, dass es am nächsten Spieltag anders aussieht." In dieser Wochen hat man nun die Chance, eine sportliche Antwort darauf zu geben.

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>> Seifert: Klubs müssen EL ernster nehmen

apa/red

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