18.10.2017 13:56 Uhr

Rampenlicht: Ex-Bayer beeindruckt als Oldie

Nils-Eric Johansson stand in jungen Jahren für den FC Bayern und den 1. FC Nürnberg auf dem Rasen
Nils-Eric Johansson stand in jungen Jahren für den FC Bayern und den 1. FC Nürnberg auf dem Rasen

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf zwei ehemalige Münchner in Schweden und Australien und auf einen aufstrebenden Kosovaren.

"Ich bin unglaublich beeindruckt von Nils. So alt und immer noch so erstaunlich gut. Er verdient das Lob, das er von allen bekommt". Solche Aussagen, wie die von Jönköpings Södras Kapitän Tommy Thelin hört Nils-Eric Johansson nicht selten. Am vergangenen Wochenende traf der mittlerweile 37-Jährige für seinen Verein AIK Solna beim Sieg gegen Jönköping zum 2:0-Endstand.

Mit dem Dreier hat AIK kurz vor Ende der schwedischen Jahresliga einen Platz in der Europa-League-Qualifikation so gut wie sicher. Johansson könnte so auch im hohen Fußballer-Alter noch einmal auf der internationalen Bühne auftauchen. 

Seine internationale Karriere startete aber in Deutschland. In der Saison 1998/99 debütierte der Schwede in der Bundesliga für Bayern München. Ein gewisser Ottmar Hitzfeld wechselte Juniorenspieler Johansson am 32. Spieltag gegen den 1. FC Nürnberg ein. Neben Größen wie Lothar Matthäus, Mehmet Scholl und Stefan Effenberg stand der Abwehrspieler damals auf dem Platz - wirklich durchsetzen konnte er sich allerdings bei den Stars nicht. Es folgte nur noch ein weiterer Kurz-Einsatz. Immerhin darf er sich zweifacher Deutscher Meister nennen.

Unverzichtbar in Stockholm

Im Sommer 2000 wechselte er ausgerechnet zum Zweitligisten aus Nürnberg, etablierte sich dort mit gerade einmal 21 Jahren als Stammspieler in der Abwehr. Am Ende glückte der Aufstieg mit dem Club. Doch nach nur einer Spielzeit lockte die englische Premier League. Johansson ging erst zu den Blackburn Rovers, dann zu Leicester City.

2007 kehrte der Schwede zu seinem Jugendverein AIK Solna zurück. Ohne Anlaufschwierigkeiten in seiner Heimat ist der Verteidiger bis heute der Dauerbrenner auf der linken Seite. In seinen mittlerweile 349 Spielen für AIK wurde er lediglich dreimal ausgewechselt. Seit 2008 ist er zudem Kapitän des schwedischen Hauptstadtklubs. Überzeugt er mit seinem Team auch in den letzten drei Spielen vor dem Ladenschluss in der Allsvenskan, ist mit Johansson auch weiterhin im Herbst seiner Karriere zu rechnen.

Neustart in Down Under

Einen zweiten Frühling und auch mit einer Zwischenstation bei einem Münchner Verein erlebt derweil Daniel Adlung. Allerdings lief der gebürtige Fürther in seiner langen Karriere nicht für den FC Bayern sondern für die Löwen auf. Zu einen der Höhepunkten zählte mit Sicherheit das Relegationsrückspiel der Saison 2014/15 gegen Holstein Kiel: Adlung traf zum 1:1-Ausgleich und leitete so die entscheidende Wende zum Klassenerhalt ein.

Nach zwei weiteren Spielzeiten verließ der Mittelfeldspieler 1860 in Richtung Australien zum von Markus Kurz trainierten Klub Adelaide United. "Ich habe mich schnell eingelebt und fühle mich wohl", sagte Adlung in einem Interview nach seiner Vorstellung gegenüber der "Bild". Er fühle sich fit, könne aber noch nicht garantieren, dass es für den Saisonstart reiche. 

Es reichte. Adlung stand in der noch jungen Saison der A-League bislang in beiden Spielen in der Startelf. Am vergangenen Wochenende machte er dann das erste Mal richtig auf sich aufmerksam. Seine Vorarbeit für Johan Absalonsen führte in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum vielumjubelten Siegtreffer gegen Brisbane Roar. 

Ex-Mainzer dreht auf

Ein vielversprechender Start in seinem neuen Verein gelang auch Besar Halimi. Im Sommer wechselte der 22 Jahre alte Kosovare von Mainz 05 für ein Jahr auf Leihbasis zum dänischen Erstligisten Brøndby IF. Der Verein wird momentan von einem anderen bekannten Gesicht aus der Bundesliga trainiert: Alexander Zorniger, ehemals VfB Stuttgart. Unter ihm scheint Halimi endlich aufzublühen. 

Denn seine bisherige Karriere verlief zuvor nicht immer erfolgreich. Halimi wechselte 2015 vom Drittligisten Stuttgarter Kickers nach Mainz, konnte sich dort aber nicht durchsetzen und wurde an den FSV Frankfurt ausgeliehen. Nach einer Saison kehrte er zu den Nullfünfern zurück, kam jedoch nur zu Einsätzen in der zweiten Mannschaft. In Dänemark geht es jetzt bergauf. 

In zwölf Spielen schoss Halimi bereits vier Tore, eines davon beim letzten Ligaspiel gegen Silkeborg IF. Dabei traf Halimi zum wichtigen 1:1-Ausgleich. Sein Team konnte die Partie noch drehen und mit 4:1 für sich entscheiden.

Die Mainzer können sich also freuen, wenn Halimi im Sommer an den Rhein zurückkehrt. Brøndby besitzt noch keine Kaufoption.

Tom Kühner

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