12.11.2017 10:01 Uhr

Enthüllt: United und City wollten Klopp

Jürgen Klopp hatte mehrere Angebote aus der Premier League
Jürgen Klopp hatte mehrere Angebote aus der Premier League

Nach sieben erfolgreichen Jahren als Coach von Borussia Dortmund wagte Jürgen Klopp im Oktober 2015 den Sprung in die englische Premier League. Das Ziel: den FC Liverpool zurück zu altem Glanz führen. Es hätte aber auch ganz anders kommen können.

Im April 2014 stand Klopp kurz vor einem äußerst lukrativen Wechsel zu Manchester United. Das enthüllte der gebürtige Stuttgarter in seiner Biografie "Bring the Noise". Ed Woodward, Uniteds stellvertretender Vorstandsvorsitzender, war zuvor nach Deutschland gereist und hatte Klopp angeboten, bei den Red Devils die Nachfolge des umstrittenen David Moyes anzutreten.

Woodward stellte Klopp dabei nicht nur einen hochdotierten Vertrag in Aussicht, der Funktionär griff auch verbal in die Trickkiste. Woodward bezeichnete Uniteds Fußballtempel Old Trafford, häufig nur Theatre of Dreams genannt, als eine "erwachsenen Version von Disneyland", einen "mythischen Ort", an dem Träume wahr werden würden.

United "etwas unsexy"

Überzeugen konnte Woodward Klopp, der die Rede als "etwas unsexy" bezeichnete, allerdings nicht vollends. Nicht zuletzt, da Klopp seinen Vertrag beim BVB erst im vorangehenden Herbst bis 2018 verlängert hatte. Aufgrund seiner guten Beziehung zu Klopp soll Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dennoch bereit gewesen sein, seinen Trainer ziehen zu lassen, wenn dies sein Traum sei.

Nach einem Gespräch mit Watzke entschied sich Klopp jedoch endgültig gegen den Tapetenwechsel. "Manchester United ist ein großartiger Klub und ich fühle mich verbunden mit den tollen Fans, aber meine Verbundenheit zu Borussia Dortmund ist ungebrochen", ließ Klopp über die Medien verkünden und beendete alle Spekulationen.

Zumindest alle Gerüchte bezüglich Manchester United. Bereits im Winter 2014 starteten mit Manchester City und Tottenham Hotspur die nächsten englischen Topklubs einen Angriff, so Klopp in seiner Biografie.

Heidel: Sprache Klopps "Waffe"

Der Wechsel auf die Insel folgte allerdings erst ein knappes Jahr später und fiel Klopp nicht leicht. Schalke-Manager Christian Heidel, der Klopp aus gemeinsamen Zeiten beim FSV Mainz kennt, erklärte, dass lediglich die Sprachbarriere Klopp Sorge machte. Er habe Klopp bestätigt, dass das gesprochene Wort seine "Waffe" sei und er sich sicher seien sollte, seine Philosophie auf Englisch vermitteln zu können.

"Ich werde es schaffen. Ich werde jetzt lernen und werde dorthin gehen", so Klopps unumstößliche Antwort. Eine Entgegnung, die Heidel nicht überraschte. Klopp hätten die emotionalen Dimensionen des Jobs in Anfield gereizt. Ein Engagement bei einem "Verein wie Manchester City" hätte sich Heidel für seinen langjährigen Wegbegleiter hingegen nicht vorstellen können.

Ein Wechsel innerhalb der Bundesliga kam für Klopp hingegen offenbar nicht infrage. "In Deutschland wäre nur das Nationalteam geblieben, alles andere, selbst Bayern, wäre ein Rückschritt gewesen [...]. Ich konnte mir nur vorstellen, dass er einen Klub im Ausland, einen Klub wie Liverpool, übernimmt", wird ein langjähriger Freund Klopps zitiert.

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