30.12.2017 21:37 Uhr

Boszs Co-Trainer giftet gegen BVB-Verteidiger Sokratis

Hendrie Krüzen hadert mit dem Einsatz von Sokratis und der Kaderpolitik des BVB
Hendrie Krüzen hadert mit dem Einsatz von Sokratis und der Kaderpolitik des BVB

Giftpfeile in Richtung Borussia Dortmund aus dem Lager von Peter Bosz: Hendrie Krüzen, unter Bosz Co-Trainer beim BVB, hat heftige Kritik an Abwehrspieler Sokratis Papastathopoulos geäußert und im Nachhinein die Dortmunder Kaderpolitik infrage gesellt.

Der Niederländer hätte nach dem Ausfall von Lukas Piszcek "mehr von Soktratis erwartet", erklärte Krüzen in einem Interview mit der niederländischen Zeitung "Tubantia" und holte noch weiter gegen den Griechen aus: "Er ist der zweite Kapitän und hätte vorangehen müssen. Stattdessen hat er uns hängen lassen."

Für Krüzen sei die Verletzung von Außenverteidiger und Integrationsfigur Piszcek der Schlüsselpunkt für den Abwärtstrend der Schwarzgelben gewesen: "Es ging bergab, nachdem sich unser Verteidiger Lukasz verletzt hatte. Er hat die Spieler mitgenommen, war enthusiastisch, aber fiel dann aus," erklärt der 53-Jährige.

Auch die Kaderpolitik beim BVB stellt der Niederländer rückblickend infrage und behauptet, dass der große BVB-Kader zu Stunk innerhalb der Mannschaft geführt habe: "Wir hatten 27 Spieler im Kader, das war zu viel. Du stellst 11 auf und der Rest ist fast komplett unzufrieden. Die Unruhe nahm zu und es entstanden Grüppchen."

Kader zu schwach? Bosz wollte im Winter shoppen gehen

Überdies gesteht der Ex-Co-Trainer auch Fehler unter Boszs Leitung ein: "Im Sommer hätten wir Spieler kaufen können, aber wir wollten die Mannschaft erst kennenlernen," räumt der Niederländer ein und berichtet, dass der Trainerstab sich bereits über mindestens drei Winter-Verstärkungen verständigt hatte. "Im Nachhinein war das zu abwartend und wir hätten Spieler holen müssen, die unserer Meinung nach gepasst hätten. Im Winter wollten wir zwei Innenverteidiger und einen Stürmer holen." Offenbar reichte den Niederländern die Qualität des vorhandenen Dortmunder Personals in der zentralen Defensive mit Sokratis, Bartra, Ömer Toprak und Neven Subotić nicht aus.

Verständnis für Entlassung

Auf die Entlassung von Peter Bosz und seinem Team reagiert Krüzen indes mit Verständnis. Er habe nicht das Gefühl gehabt, dass es an Rückhalt innerhalb der Mannschaft oder der von der Vereinsführung gemangelt hätte und erklärt die Entlassung letztlich mit den Gepflogenheiten des Geschäfts: "Die guten Ergebnisse blieben zu lange aus. Der Großteil der Mannschaft wollte, dass wir bleiben, aber irgendwann ist es zu viel. Wenn man in der Spitze arbeitet, kann man nicht ständig verlieren. Viermal hintereinander und man fliegt raus. Nach sechs Spielen ohne Sieg hatte ich es schon sicher erwartet, aber die Vereinsspitze hat lange zu uns gehalten. Sie sind auch enttäuscht, dass es nicht geklappt hat."

Nach einem starken Saisonstart geriet Borussia Dortmund unter Bosz im Herbst ins Wanken. Acht sieglose Ligaspiele in Folge und das krachende Scheitern mit nur zwei Zählern in der Gruppenphase der Champions League zwangen die BVB-Verantwortlichen zum Handeln. Nach der 1:2-Niederlage gegen Werder Bremen am 15. Spieltag zog man in der Ruhr-Metropole am 10. Dezember die Reißleine.

Der ehemalige Köln-Trainer Peter Stöger übernahm und führte den BVB mit zwei Arbeitssiegen vor der Winterpause von Platz acht der Bundesliga-Tabelle zurück in die Champions-League-Region, auf den dritten Rang. Im DFB-Pokal scheiterte Dortmund allerdings knapp im Achtelfinale an Rekord-Champion Bayern München.

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