08.01.2018 13:00 Uhr

Močinić: "Bald bin ich bei 100 Prozent"

Ivan Močinić:
Ivan Močinić: "Ich hätte nie gedacht, dass es eine schwere Verletzung ist"

Die Erleichterung stand Ivan Močinić ins Gesicht geschrieben. Das erste Training von Rapid im Jahr 2018 konnte der Kroate mitmachen. "Ich bin lange nicht am Platz gestanden. Bald werde ich wieder bei hundert Prozent sein", strahlte der Mittelfeldspieler. Das Ende des langen Leidensweg scheint fast erreicht. Fast.

Sein Trainer tritt nämlich noch auf die Euphoriebremse. "Wir werden ihn ganz langsam ins Mannschaftstraining integrieren. Einstweilen nur beim Aufwärmen und bei Passübungen. Zweikämpfe lässt er noch aus", erklärte Goran Djuricin.

Am 11. Dezember 2016 absolvierte er sein bislang letztes Bundesliga-Spiel für Rapid. "Ihm wurden 52 Teile vom Knorpel herausgenommen. Da muss man dann geduldig sein. Sehr geduldig", sprach der Trainer.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass man bei ihm besser keine Prognosen für das Comeback macht. "Für so etwas gibt es keinen Zeitplan. Es wäre vermessen zu sagen, dass er in vier oder sechs Wochen wieder bereit ist. Denn es kann auch sein, dass es noch drei oder sechs Monate dauert. Oder dass er überhaupt nicht mehr spielen kann. Alles ist möglich. Wir geben ihm die Zeit, die er braucht", so Djuricin.

Der Spieler selbst ist doch ein bisschen optimistischer: "Ich muss einen Schritt nach dem anderen machen. In ein oder zwei Monaten kann ich hoffentlich dann der Mannschaft helfen. Das muss der Trainer entscheiden."

"In den ersten Monaten war es richtig schwer"

Zwei Millionen Euro kostete der Kroate im Sommer 2016, der zweitteuerste Transfer in der grün-weißen Geschichte. Die dadurch enorme Erwartungshaltung konnte Močinić nur in den ersten Spielen befriedigen. Mit Übersicht und sicherem Passspiel begeisterte er die Fans.

Schnell kam aber der Einbruch. Die generelle Formkrise unter Mike Büskens machte auch vor dem Mittelfeldspieler nicht Halt. Unter Damir Canadi, der nicht unbedingt als Streichler bekannt ist, fand Močinić auch nicht wieder zur alten Stärke.

Vor einem Jahr folgte dann in der Vorbereitung die Hiobsbotschaft. "Mein Knie war geschwollen, ich hätte aber nie gedacht, dass es eine schwere Verletzung ist. Der Doktor hat gemeint, dass 'nur' der Meniskus eingerissen ist. Bei der Operation hat man jedoch den Knorpelschaden entdeckt", meinte Močinić. Um 52 Knorpelteile war der nun 24-Jährige leichter und stand am Anfang einer langen Reha-Phase.

"In den ersten Monaten war es richtig schwer. Man hat mir gesagt, dass ich ein halbes Jahr ausfallen werde", gestand der einmalige kroatische Nationalspieler. Im Spätsommer absolvierte er zwei Partien für die Rapid Amateure, hatte dabei aber weiterhin große Beschwerden: "Ein Stück vom Knorpel hat noch gedrückt." Nach der zweiten Operation sind die Schmerzen aber beseitigt worden. "Ich spüre es nur noch ein bisschen, aber es tut mir nicht mehr weh."

Das Jahr 2017 ist Geschichte. Aber nicht alles war schlecht. "Ich habe viel gelernt, Deutsch zum Beispiel", lachte Močinić. 2018 soll besser werden. Bis er der Mannschaft tatsächlich helfen kann, werden noch einige Wochen verstreichen. Bis dahin freut sich der zweitteuerste Rapid-Einkauf, dass er keine Schmerzen mehr hat und wieder den Ball streicheln darf.

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Johannes Sturm

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