09.01.2018 09:08 Uhr

Leih-Boom: Salzburg beliefert 2/3 der Liga

Tetteh, Honsak und Stangl sind nur drei Salzburg-Spieler, die derzeit leihweise woanders engagiert sind
Tetteh, Honsak und Stangl sind nur drei Salzburg-Spieler, die derzeit leihweise woanders engagiert sind

Zwei Teams in den ersten beiden Ligen sind den "Bullen" zu wenig, um all ihre Profis unterzubringen. Sechs von neun Bundesligakonkurrenten zählen mittlerweile in ihren Kadern auf Leihspieler von Red Bull Salzburg.

48 Millionen Euro an Personalkosten wies Red Bull Salzburgs Bilanz der Saison 2016/17 aus, damit gab der Serienmeister mehr für Gehälter aus als Rapid, Austria Wien und Sturm Graz zusammen. Erwähnt sei dabei, dass es sich die "Bullen" leisten können. Salzburg verbuchte im vergangenen Geschäftsjahr mit 20,7 Millionen den höchsten Gewinn der Red-Bull-Ära, der Umsatz sprengte mit 107,62 Mio. Euro die 100-Millionen-Grenze – für Österreich beeindruckende Dimensionen.

Dass bei den Salzburgern allein die Gehälter mehr ausmachen als das gesamte Umsatzvolumen bei Rapid (ca. 44 Mio.), ist sowohl der Qualität des Profikaders als auch der Anzahl an Spielern, die bei Red Bull in Österreich auf der Gehaltsliste stehen, geschuldet. Um all die Talente auch mit genügend Spielpraxis zu versorgen, reicht der Erste-Liga-Ableger Liefering längst nicht mehr aus.

Salzburger Leihspieler: Qualität zu günstigen Konditionen

Mittlerweile könnte Salzburg fast eine komplette Elf aus Akteuren aufstellen, die an die Konkurrenten aus der Bundesliga verliehen sind. Nach den Wintertransfers von Samuel Tetteh zum LASK sowie Igor und Majeed Ashimeru zum WAC sind für das Frühjahr 2018 neun Red-Bull-Leihspieler bei sechs verschiedenen Oberhausklubs engagiert.

Aus der Masse an jungen Talenten sticht Stefan Stangl heraus. Einerseits ist der Linksverteidiger bereits 26 Jahre alt, auf der anderen Seite wurde er mit Austria Wien an einen der vier potentiellen Großen der Liga verliehen, was prinzipiell dem Salzburger Bestreben, direkte Konkurrenten nicht mit eigenem Personal zu stärken, widerspricht. Allerdings haben die kriselnden "Veilchen" als Tabellensechster und mit 18 Punkten Rückstand auf Leader Sturm Graz sowie mit 17 Zählern weniger als der Zweite Salzburg nichts mit dem Titelkampf zu tun.

Im Grunde sind derartige Leihgeschäfte eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Spieler und Stammklub freuen sich über die Chance auf mehr Einsatzzeit, der aufnehmende Verein bekommt eine temporäre Verstärkung zu finanziell günstigen Konditionen. Denn dass vor allem kleinere Vereine wie Mattersburg, St. Pölten oder der LASK das Red-Bull-Gehalt ihrer Leihspieler komplett übernehmen können, ist wohl ausgeschlossen.

Diashow: Red-Bull-Leihspieler bei der Bundesligakonkurrenz

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David Mayr

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