01.02.2018 22:11 Uhr

Offenbar Putsch-Versuch beim HSV

Beim HSV unter Beschuss: Heribert Bruchhagen (l.) und Jens Todt
Beim HSV unter Beschuss: Heribert Bruchhagen (l.) und Jens Todt

Beim Hamburger SV hat es offenbar einen Putsch-Versuch gegen Vorstandschef Heribert Bruchhagen und Sportdirektor Jens Todt gegeben.

Laut "Sport Bild" versuchte HSV-Aufsichtsrat Felix Goedhart in den letzten Tagen mit mindestens zwei E-Mails, das Gremium gegen die beiden Verantwortlichen aufzubringen und diese zu stürzen. Eine Mehrheit fand der Wirtschaftsmanager dafür jedoch nicht.

Nichtsdestotrotz hatte Goedhart schon die personelle Neubesetzung beider Posten geplant: Finanz-Vorstand Frank Wettstein sollte Bruchhagen beerben, Bernhard Peters, als Direktor Sport vor allem für den Nachwuchs zuständig, den Job von Todt übernehmen. Beide sollen keine Kenntnis von den Planen Goedharts gehabt haben.

Für Goedhart könnte die Affäre Konsequenzen haben. Bei der Hauptversammlung der HSV Fußball AG am kommenden Dienstag wird der 53-Jährige seinen Sitz im Aufsichtsrat voraussichtlich verlieren.

Planen auch Kühne und Magath neuen Übernahmeversuch?

"Wir halten es im Aufsichtsrat normalerweise so, dass wir intern sprechen und uns vertraulich zu allen Themen austauschen. Ich bin sehr enttäuscht, dass nun – kurz vor dem Bundesliga-Spiel gegen Hannover – klubschädigende Unruhe geschürt wird. Wir werden das in angemessener Form intern aufarbeiten", äußerte sich Aufsichtsratschef Dr. Andreas Peters in einer offiziellen Erklärung zu der Affäre.

Dem Vernehmen nach droht der aktuellen HSV-Führung womöglich auch von anderer Seite weiter Ungemach. Mäzen Klaus-Michael Kühne soll gemeinsam mit Klub-Ikone Felix Magath erneut Pläne für die Zukunft des Klubs schmieden. Magath soll dabei als eine Art sportlicher "Alleinherrscher" eingesetzt werden.

Im Frühjahr 2014 misslang ein Vorstoß des Duos, auch Ende Dezember 2017 fand die Magath-Idee beim HSV-Aufsichtsrat keinen Anklang. Das Gremium verlängerte stattdessen den Vertrag mit Bruchhagen bis 2019.

Während der Klub-Chef also noch Rückhalt bei den Aufsichtsräten genießt, soll Todt dort längst angezählt sein. Die sportliche Talfahrt der Rothosen mit Bundesligaplatz 17 sowie die erfolglose Transferperiode im Winter werden dem Ex-Profi angekreidet. Allerdings: Den Sportchef abberufen kann beim HSV nur der Vorstand, nicht der Aufsichtsrat.

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