22.02.2018 13:45 Uhr

Rampenlicht: "Feiertag" für Rafael van der Vaart

Raffael van der Vaart durfte endlich mal wieder bei den Profis ran
Raffael van der Vaart durfte endlich mal wieder bei den Profis ran

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf zwei ehemalige HSV-Stars und einen Verteidiger, der Borussia Dortmund unlängst den Rücken kehrte.

Vier Spiele, drei Tore, zwei Vorlagen: Die Bilanz von Rafael van der Vaart beim FC Midtjylland kann sich sehen lassen. Dumm nur, dass der einstige Weltklasse-Spielmacher diese Bilanz lediglich im Dress der zweiten Mannschaft des dänischen Meisters von 2015 auf den Rasen brannte. Eine Entwicklung, die im Sommer 2016 wohl weder van der Vaart noch die Midtjylland-Bosse vorhergesagt hätten.

"#EverythingIsPossible" twitterte Midtjylland am 10. August 2016 und enthüllte zugleich die sensationelle Verpflichtung van der Vaarts. 33 Jahre auf dem Buckel und eine Katastrophen-Saison im Dress von Real Betis hinter sich, galt der Niederländer zwar nicht mehr unbedingt als Anwärter auf ein Engagement bei den europäischen Top-Adressen. Dass es ihn nach den Stationen Ajax, Hamburger SV, Real Madrid und Tottenham Hotspur sowie 109 Einsätzen für die Elftal allerdings ausgerechnet in die dänische Provinz zog, überraschte dennoch. 

So unvorhersehbar der neue Arbeitgeber, so simpel war der Grund für den Transfer: Die Liebe zog den Oranje-Routinier in die Superliga. Seine Lebensgefährtin, die niederländische Handball-Nationalspielerin Estavana Polman, verdient ihr Geld beim dänischen Spitzenverein Team Esbjerg. Während Polman in Esbjerg zu den unumstrittenen Leistungsträgerinnen gehört, bekommt van der Vaart allerdings kaum einen Fuß auf den Boden.

In seiner Debütsaison kam der Mittelfeldspieler lediglich auf 15 Einsätze, spielte nie über die vollen 90 Minuten und versprühte kaum etwas vom Glanz alter HSV-Zeiten - für die Hamburger absolvierte van der Vaart von 2005 bis 2008 sowie zwischen 2012 und 2015 immerhin 152 Bundesliga-Spiele und erzielte dabei satte 45 Buden.

Midtjylland ätzt: "Zu wenig für unser Geld bekommen"

Der FC Midtjylland reagierte, versetzte van der Vaart zur Reserve und äußerte öffentlich Kritik: "Wie es im Moment aussieht, haben wir nicht genug für unser Geld bekommen.", gab sich Midtjylland-Sportdirektor Claus Steinlein gegenüber "Ekstra Bladet" enttäuscht. 

Statt zu schmollen, zeigte sich van der Vaart jedoch kämpferisch und überzeugte im zweiten Team. Zum Lohn durfte der einstige Superstar am 21. Spieltag endlich wieder bei den Profis ran. Okay, als van der Vaart in der 90. Minute den Rasen betreten durfte, hatte Midtjylland das Topspiel gegen den FC Kopenhagen bereits für sich entschieden und die Tabellenführung untermauert, die Rückkehr ins erste Team war dennoch Balsam für van der Vaarts geschundene Fußballer-Seele.

"Ich stand eine halbes Jahr lang nicht im Kader. Deshalb ist das jetzt ein Feiertag für mich. Nicht zu spielen ist schrecklich", erklärte van der Vaart anschließend. 

Ladehemmungen nur im HSV-Trikot

Zeitgleich mit van der Vaart schnürte auch der schwedische Stürmer Marcus Berg die Schuhe für den HSV, kämpfte allerdings mit Ladehemmungen und blieb mit fünf Toren in 54 Ligaspielen meilenweit hinter den Erwartungen, die der Kauf des Torschützenkönigs der U21-EM 2009 in selbigen Sommer schürte.

Kurios: Egal wo Berg vor oder nach seiner Zeit in der Hansestadt kickte, traf er. In Schweden stehen 21 Tore in 53 Ligapartien zu Buche, in den Niederlanden traf Berg 41 Mal in 81 Eredivisie-Spielen und im griechischen Oberhaus knipste der Mann aus Torsby 73 Mal in 116 Einsätzen für Panathinaikos. Dort verabschiedete er sich nach der Saison 2016/2017 als Meister und Torschützenkönig in Richtung Vereinigte Arabische Emirate.

"Es ist an der Zeit, etwas Neues zu versuchen", ließ Berg verlauten, unterzeichnete einen lukrativen Vertrag und schloss sich Rekordmeister Al Ain an. Auf dem asiatischen Kontinent sei sein neuer Arbeitgeber vergleichbar mit den europäischen Vorzeigeklubs FC Barcelona oder Real Madrid, so der Nationalspieler weiter. Ziel müsse es daher sein, die asiatische Champions League zu gewinnen. 

Mitte Februar feierte der Angreifer seine Königsklassen-Premiere beim 0:0 gegen Al Hilal, am vergangenen Wochenende folgte auch sein erstes Tor. Berg traf beim 1:1 gegen Al Rayan vom Punkt zur 1:0-Führung und verhinderte damit den Fehlstart seines Teams in den wichtigsten Vereinswettbewerbs des Kontinents. Auch in der Liga läuft es: In 14 Partien traf Berg zwölfmal und legte acht Tore auf. 

Ex-BVB-Ass Park will seine WM-Chance wahren

Apropos AFC Champions League: Mit Joo-ho Park jagt seit Beginn des Jahres ein weiterer Ex-Bundesliga-Profi den Titel der asiatischen Königsklasse. Bei Borussia Dortmund aussortiert, wechselte der Außenverteidiger in seine südkoreanische Heimat zu Ulsan Hyundai, wo er sich auf Anhieb einen Platz in der Startformation sicherte.

Sowohl beim 3:3 gegen Melbourne Victory zum Auftakt der Gruppenphase als auch beim 2:1-Sieg über den japanischen Vertreter Kawasaki Frontale stand Park, der für Mainz 05 und den BVB 51 Bundesliga-Spiele bestritt, in der Anfangself. 

Die Einsätze auf höchstem Niveau will Park vor allem dafür nutzen, sich für einen Platz im südkoreanischen WM-Kader zu empfehlen. "Wenn ich gut spiele und dem Team helfe, gute Leistungen abzuliefern, wird die Chance, für das Nationalteam zu spielen, von alleine kommen."

Seinen letzten Einsatz für die Taeguk Warriors absolvierte Park im Juni 2017 - sein einziger im Vor-WM-Jahr. Die Chancen auf eine Rückkehr dürften durch den Abschied vom BVB allerdings drastisch gewachsen sein.

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