11.03.2018 11:46 Uhr

Klopp hadert: "Hätten Punkt verdient gehabt"

Jürgen Klopp haderte mit der Schiedsrichter- und Abwehrleistung
Jürgen Klopp haderte mit der Schiedsrichter- und Abwehrleistung

Jürgen Klopp und der FC Liverpool haben am Samstag durch ein 1:2 bei Manchester United wertvollen Boden in der Premier League eingebüßt.

Jürgen Klopp fühlte sich ungerecht behandelt - wieder einmal. "Es war ein klarer Elfmeter. In solchen Situationen brauchen wir die richtige Entscheidung", sagte der Teammanager des FC Liverpool nach der 1:2 (0:2)-Niederlage im Duell um den zweiten Tabellenplatz der Premier League bei Rekordmeister Manchester United.

Er meinte damit den Zweikampf zwischen Uniteds Mittelfeldmann Marouane Fellaini und Liverpools Angreifer Sadio Mané in der Schlussphase. Doch Schiedsrichter Craig Pawson erkannte kein Vergehen. "Ich denke, jeder stimmt mir zu, dass das ein Elfmeter war. Aber das hilft uns jetzt nicht", stellte Klopp fest.

Er machte Liverpools vierte Niederlage der Saison trotz seines Ärgers nicht an der umstrittenen Szene kurz vor dem Ende fest, sondern beklagte das Abwehrverhalten seiner Mannschaft. Nachdem das Team zuletzt sehr ordentlich verteidigt hatte und in den sieben vorangegangenen Partien in allen Wettbewerben fünfmal ohne Gegentor geblieben war, leistete sich die Defensive vor den Treffern von Uniteds Angreifer Marcus Rashford in der ersten Halbzeit fatale Aussetzer.

Zweimal sah Dejan Lovren im Luftduell mit Romelu Lukaku schlecht aus, zweimal verpasste es die Mannschaft danach, die Gefahr zu bannen. "Diese Situationen müssen wir besser verteidigen. Wir waren bei den beiden Toren nicht, wo wir sein sollten", klagte Klopp. Seiner Meinung hätte seine Mannschaft trotzdem "einen Punkt verdient gehabt. Wenn es am Ende ein Unentschieden geworden wäre, hätte sich niemand groß beschweren können."

Mou: "Haben Liverpools Dominanz kontrolliert"

Liverpool hatte mehr vom Spiel mit 68 Prozent Ballbesitz, 13:1 Ecken und 14:5 Schüssen in Richtung Tor. Doch gute Chancen sprangen kaum heraus. Die beste Gelegenheit hatte Abwehrspieler Virgil Van Dijk kurz vor dem 0:2 per Kopf. Liverpools Offensive mit Mané, Roberto Firmino und Mohamed Salah fand gegen die gut organisierte und tiefstehende United-Verteidigung kaum Räume.

Der Anschlusstreffer eine halbe Stunde vor dem Ende fiel eher zufällig, durch ein Eigentor von Eric Bailly. Der Mannschaft von Coach José Mourinho reichte es, ihre Chancen durch Rashford zu nutzen - und danach die Führung zu verteidigen. "In der ersten Halbzeit waren wir sehr stark, sehr aggressiv. In der zweiten Halbzeit haben wir Liverpools Dominanz gut kontrolliert", fasste Uniteds Übungsleiter die Partie zusammen.

Klopp musste erkennen, dass seine Mannschaft in der Entwicklung noch nicht so weit ist wie vielleicht gedacht. Das Team kann an guten Tagen jeden Gegner schlagen, wie das 4:3 gegen den enteilten Spitzenreiter Manchester City Anfang des Jahres gezeigt hat, doch das ist keine Garantie und hängt auch von der Tagesform ab. In der Liga wird es mit der Vizemeisterschaft schwer.

Reds nehmen Champions League ins Visier

Der Rückstand auf United beträgt nach der Niederlage fünf Punkte. Doch in der Champions League könnten Liverpool in dieser Saison noch große Nächte bevorstehen. Die Mannschaft hat unter der Woche zum ersten Mal seit neun Jahren den Einzug ins Viertelfinale geschafft.

Mourinhos Team macht sich zwar im Titelrennen keine Illusionen mehr. Tabellenführer City könnte den Vorsprung mit einem Sieg bei Stoke City am Montag wieder auf 16 Punkte ausbauen. Doch Rang zwei am Ende der Saison wäre die beste Platzierung seit dem Abschied von Teammanager-Legende Sir Alex Ferguson vor fünf Jahren. In der Champions League will United am Dienstag im Old Trafford gegen den FC Sevilla den Viertelfinal-Einzug schaffen nach dem 0:0 im Hinspiel.

Am Wochenende geht es gegen Brighton um die Teilnahme am Halbfinale des FA-Cups. So weit wollte Mourinho nach dem Sieg gegen Liverpool allerdings noch nicht denken. "Drei Punkte, ein wichtiger Sieg, die Jungs sind glücklich - und ich auch", sagte er. Anders als Klopp.

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