13.03.2018 08:43 Uhr

Alex Gorgon: "Das Ziel war, weiterzuziehen"

Alexander Gorgon hofft, Rijeka bald wieder auf dem Platz weiterhelfen zu können
Alexander Gorgon hofft, Rijeka bald wieder auf dem Platz weiterhelfen zu können

Alexander Gorgon hat in Rijeka derzeit mit einer hartnäckigen Verletzung zu kämpfen und die Hoffnung auf einen Wechsel in eine stärkere Liga noch nicht aufgeben.

Letzte Saison war Alexander Gorgon noch Schlüsselkraft auf dem Weg zum sensationellen Meistertitel des HNK Rijeka in der kroatischen Liga, im Herbst machte er seinem Ex-Klub Austria Wien in der Europa League das Leben schwer. Mittlerweile ist der Offensivspieler seit über drei Monaten zum Zusehen verdammt. Gorgon macht eine Schambeinentzündung zu schaffen, eine für Fußballer äußerst langwierige und schwer einzuschätzende Verletzung.

"Es ist sehr mühsam, weil du kaum Fortschritte spürst", erklärt der Stürmer im Gespräch mit weltfussball. Zwar trainiert er bereits wieder mit der Mannschaft, "aber mit angezogener Handbremse". Schmerzfrei geht noch keine Einheit über die Bühne, auf den optimalen Fitnesszustand fehlen laut Gorgons Selbsteinschätzung "nach wie vor 20 bis 25 Prozent".

Wie unangenehm eine Schambeinentzündung ist, zeigt auch der Verlauf seiner Verletzung. "Zum ersten Mal habe ich es Ende November, vor dem Auswärtsspiel in der Europa League bei AEK Athen, bemerkt", erinnert sich der 29-Jährige. "Dann habe ich noch zwei Wochen weitergespielt, weil ich dachte, es sei nur eine Verhärtung und würde eh wieder weggehen. Plötzlich ist es schlimmer geworden, bis auch der Knochen betroffen war."

"Luft draußen": Gorgon über den Rückfall nach dem Sensationstitel

Das letzte Mal in einem Match auf dem Platz stand der Wiener am 2. Dezember, bei der 1:2-Heimniederlage gegen Hajduk Split. Damals war Rijeka als Tabellenvierter außerhalb der Europacupplätze klassiert und hatte satte 15 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Dinamo Zagreb. Inzwischen hat die Mannschaft von Trainer Matjaž Kek zur Aufholjagd angesetzt, gewann sechs der letzten sieben Spiele. Auch, weil die Doppelbelastung durch das EL-Aus wegfällt.

"Das ist schon eine Erklärung", räumt Gorgon ein. "Vor allem, weil viele Spieler es nicht gewohnt sind, Jahr für Jahr international zu spielen." Außerdem hat sich auch in Rijeka bewahrheitet, dass die Saison nach einem überraschenden Erfolg ungleich problematischer verläuft. "Plötzlich waren die Erwartungen so hoch, dass man Dinamo wieder ärgert und vielleicht wieder um den Titel mitspielt", erzählt Gorgon.

"Diese Saison hatte ich ein bisschen das Gefühl, dass die Luft draußen war. Wir sind in ein Loch gefallen, aber nach der Winterpause haben wir uns wieder gefangen." Auch dank einiger Neuzugänge, darunter Marin Leovac, ein ehemaliger Mitspieler Gorgons bei der Austria, sowie Ex-Rapidler Srđan Grahovac. "Jetzt haben wir schon ein bissl' die österreichische Bundesliga hier in Rijeka. Ich find's schön, man hat Gesprächsthemen und das sind alles super Jungs."

Mit Matej Jelić steht noch ein weiterer Ex-Grün-Weißer im Kader, der aber auch in seinem Heimatland aufs Abstellgleis geraten ist. Gorgon will sich zu keinem Urteil über den 27-jährigen Leihstürmer hinreißen lassen, kann sich aber nicht vorstellen, dass der Klub die Kaufoption ziehen wird.

"Die Verletzung hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht"

Seine beiden anderen Kollegen mit Österreich-Vergangenheit sind vorerst ebenfalls nur geliehen - Leovac von PAOK Saloniki, Grahovac vom FC Astana - und auch Gorgon sieht seinen Verbleib in der Hafenstadt an der Adria über den Sommer hinaus keineswegs in Stein gemeißelt. Vor allem, da sich nach der letzten Saison keine Gelegenheit für den nächsten Schritt ergeben hat.

"Natürlich war es das Ziel, nach diesem Topjahr weiterzuziehen, den Schritt in eine bessere Liga zu machen", sagt Gorgon offen. Anfragen, so es sie gegeben hatte, wurden vergangenen Sommer nicht an ihn weitergeleitet.

>> Ergebnisse und Tabelle der kroatischen Liga

"Jetzt im Winter wäre die nächste Möglichkeit gewesen, da hat mir aber die Verletzung einen Strich durch die Rechnung gemacht. Vielleicht ergibt sich im Sommer noch etwas, wenn ich fit werde und die letzten zwei Monate spielen kann. Wenn nicht, muss ich das so annehmen, wie es ist." Gorgons Vertrag in Rijeka läuft noch bis 30. Juni 2019.

Doch all das ist vorerst Zukunftsmusik, momentan hat für den Ex-Austrianer die Arbeit am Comeback Priorität. Denn: "Ein verletzter Spieler ist für niemanden interessant." Wiewohl ein Datum für seine Rückkehr noch nicht festgelegt werden kann. "Ich hoffe, dass ich nach der Länderspielpause (Ende März, Anm.) zumindest wieder auf der Bank sitzen kann", so Gorgon. "Aber das ist jetzt einmal Wunschdenken. Man wird sehen, wie es in den kommenden Wochen läuft."

David Mayr

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