12.04.2018 23:45 Uhr

Europa-Reise beendet: Leipzig geht in Marseille unter

Dimitri Payet (m.) stellte die Leipziger Defensive vor unlösbare Probleme
Dimitri Payet (m.) stellte die Leipziger Defensive vor unlösbare Probleme

RB Leipzig muss nach einer wilden und am Ende traumatischen Europapokal-Nacht seine Hoffnungen auf den Gewinn der Europa League schmerzvoll begraben.

Bei Olympique Marseille verloren die Sachsen am Donnerstag ihr Viertelfinal-Rückspiel mit 2:5 (1:3) und schieden als letztes deutsches Team aus dem Wettbewerb aus. Durch die verdiente Niederlage reichte RB das 1:0 aus dem Hinspiel vor einer Woche in Leipzig nicht zum Einzug ins Halbfinale.

Bruma (2.) hatte RB zunächst per Blitzstart in Führung gebracht, ehe Marseille das Spiel durch ein Eigentor von Stefan Ilsanker (6.) und einen Treffer von Bouna Sarr (9.) drehte. Nach Florian Thauvins (38.) Treffer zum 3:1 traf Jean-Kévin Augustin (55.) zwar zum Anschluss, doch Dimitri Payet (60.) per Außenrist aus 14 Metern sowie der Ex-Hannoveraner Hiroki Sakai (90.+4) brachten Marseille in die nächste Runde.

Gegen wen die Hausherren am 26. April und 3. Mai im Halbfinale antreten müssen, wird sich am Freitag bei der Auslosung in Nyon zeigen.

Leipziger Dreierkette völlig überfordert

Vor der Partie hatte Hasenhüttl mit einigen Umstellungen überrascht. Neben Nationalstürmer Timo Werner, der wegen Oberschenkelproblemen zunächst auf der Bank saß, ließ der Coach auch Spielmacher Emil Forsberg und Kapitän Willi Orban erstmal draußen. "Mehr Speed" und "defensiv mehr Stabilität" versprach sich Hasenhüttl davon. Davon war in der ersten Halbzeit erst einmal wenig zu sehen.

Im Stade Vélodrome wirkte die Leipziger Dreierkette (Konaté, Ilsanker, Upamecano) vor einer hitzig aufgeladenen Kulisse zu Beginn phasenweise völlig überfordert. Unmittelbar nach dem frühen Führungstreffer drehte Marseille den Spieß um. Erst lenkte Leipzigs Torwart Péter Gulácsi einen Abschluss von Olympique-Stürmer Kostas Mitroglou an die Brust von Ilsanker, der ins Tor abfälschte. Danach staubte Sarr ab, nachdem Gulácsi bereits zweimal in höchster Not geklärt hatte.

Und es hätte noch schlimmer kommen können. Dass nach 17 Minuten Payets Treffer aus 23 Metern nicht zählte, war nur einem Foul von Mitroglou zu verdanken. Erst nach diesem Weckruf stabilisierte sich Leipzigs Spiel etwas, bis Thauvin RB per Kopf den nächsten Nackenschlag versetzte.

Hasenhüttl muss auf die Tribüne

Auch nach der Pause ließen die Gastgeber nicht nach. Mitroglou und Jordan Amavi (48.) prüften Gulácsi, der erneut glänzend parierte. Nachdem Augustin und Payet ihre Teams innerhalb von fünf Minuten von der nächsten Runde träumen ließen, versuchte Leipzig stets den für das Halbfinale so wichtigen Treffer zu erzielen.

Beide Mannschaften blieben unheimlich gefährlich und kannten an einem denkwürdigen Europapokal-Abend keine Verschnaufpause - den beendete Hasenhüttl nach Reklamieren in der Nachspielzeit zwangsweise nicht mehr auf der Bank.

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