18.04.2018 06:24 Uhr

Cup-Spezialist mit SVM gegen Salzburgs Serie

Gerald Baumgartner hat nur eine von 22 Cuppartien als Trainer verloren
Gerald Baumgartner hat nur eine von 22 Cuppartien als Trainer verloren

Der SV Mattersburg kann beim Halbfinale gegen Red Bull Salzburg mit Gerald Baumgartner auf einen wahren Cup-Spezialisten auf der Seitenlinie bauen. Dem gegenüber verteidigen die "Bullen" eine Wahnsinnsserie.

Red Bull Salzburg will den Tanz auf drei Hochzeiten weiterführen. In der Bundesliga wieder auf Meisterkurs und in der Europa League im Halbfinale stehend, soll die Titelverteidigung im ÖFB-Cup nicht in den Hintergrund rücken. Am Mittwoch (18:00 Uhr) gastieren die "Bullen" im Halbfinale in Mattersburg. Die Burgenländer wollen den Rekordlauf der Gäste stoppen.

"Es ist ein Spiel David gegen Goliath", sah SVM-Trainer Gerald Baumgartner sein Team als klarer Außenseiter. "Aber im Cup kann man auch einen scheinbar übermächtigen Gegner ausschalten", betonte der Salzburger gleichsam. Baumgartner weiß, wovon er spricht. Mit Regionalligist Pasching holte er 2013 den Cuptitel. Ein Jahr später erreichte er mit Zweitligist St. Pölten das Endspiel, in dem die Niederösterreicher Salzburg unterlagen. Es ist die bis dato einzige Niederlage in Baumgartners bei 22 Cup-Auftritten als Trainer.

Cup-Spezialist Baumgartner gegen Salzburger Pokal-Serie

"Meine Statistik ist nicht so schlecht", betonte der ehemalige Coach der Red Bull Juniors. Dass für den ersten Finaleinzug der Mattersburger seit 2007 alles passen muss, ist Baumgartner dennoch bewusst. Kompakt in der Abwehr müsse Mattersburg sein - und vorne die Chancen eiskalt nutzen. Baumgartner versprühte Optimismus. "Die Jungs sind gut drauf. Auch wir haben Waffen, und die heißt es im richtigen Moment einzusetzen." Eine davon ist Salzburg-Leihgabe Smail Prevljak.

>> Liveticker: SV Mattersburg gegen Red Bull Salzburg

Der Bosnier traf beim 2:2 im Pappelstadion in der Liga vor knapp sechs Wochen zweimal per Elfmeter. Salzburg agierte nach einer roten Karte gegen den ehemaligen Mattersburger Patrick Farkas zwar 80 Minuten in Unterzahl, Mittelfeldmann Xaver Schlager warnte nichtsdestotrotz: "Das war das letzte Mal für uns sehr schwierig, und die werden sicher alles reinhauen."

Die Mozartstädter verteidigen eine Siegesserie von 28 Cuppartien in Folge. Nummer 29 würde die fünfte Finalteilnahme en suite einbringen. Alle vergangenen fünf Endspiele (auch 2012) hat Salzburg gewonnen. Trainer Marco Rose sprach von einem "spannenden Wettbewerb. Und wenn man im Halbfinale steht, ist die Lust auf das Finale selbstverständlich groß."

Salzburg per Flugzeug und Bus nach Mattersburg

Vor dem 53. Pflichtspiel der laufenden Saison setzte Salzburg auf Ungewöhnliches. Mit dem Flugzeug ging es Dienstagabend nach Wien, am Matchtag dann per Bus ins Burgenland. Für die anstehenden englischen Wochen mit den Auftritten im Europa-League-Halbfinale gegen Olympique Marseille (26. April und 3. Mai) soll nichts unversucht gelassen werden. In Mattersburg stellte Rose sein Team auf einen robusten und umschaltstarken Gegner ein. "Deswegen heißt es für uns, dass wir wieder alle Kräfte bündeln müssen, um auch dieses Ziel zu erreichen", meinte der Deutsche.

Im Tor der Gäste wird im Cup wieder Cican Stanković stehen, der beim 6:2 bei der Admira am Wochenende Spielpraxis bekam. Die angeschlagenen Reinhold Yabo und Hwang Hee-chan waren fraglich. Auf einen Erfolg der Salzburger hoffte auch Admira-Coach Ernst Baumeister. Scheidet Mattersburg aus, dann genügt der fünfte Tabellenplatz in der Bundesliga mit großer Wahrscheinlichkeit für die Teilnahme in der Europa-League-Qualifikation. Dort rangieren aktuell die Südstädter.

Mattersburg darf als Siebenter nur noch leise auf den Weg ins internationale Rampenlicht über die Liga hoffen. Der SVM ersehnt mit Unterstützung der Fans deshalb das schier Unmögliche. Baumgartner wusste: "Wenn wir weiterkommen, ist das eine Sensation, alles andere wäre normaler Alltag."

apa

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