03.05.2018 15:17 Uhr

Rampenlicht: Bundesliga-Trio zwischen Freud und Leid

Lucas Piazón hofft mit Fulham auf den direkten Aufstieg
Lucas Piazón hofft mit Fulham auf den direkten Aufstieg

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf einen Ex-Frankfurter in England, einen früheren Hoffenheimer mit Abstiegssorgen und einen ehemaligen Hannoveraner im Torrausch.

Als großes Talent gefeiert zog es Lucas Piazón schon mit 18 Jahren aus Brasilien über den großen Teich nach Europa. Im Leih-Karussell des FC Chelsea verbrachte der Offensivspieler seine Zeit bei zahlreichen Klubs, unter anderem bei Eintracht Frankfurt.

Im Sommer 2014 gelang es den Frankfurtern, den als "nächsten Kaká" geadelten Südamerikaner für einen einjährigen Aufenthalt in die Bankenmetropole zu lotsen. Richtig überzeugen konnte Piazón dort aber nicht. Nur gelegentlich blitzte das Talent des Youngsters auf, wie bei einem Traumfreistoß in der Schlussminute gegen den HSV.

Trotzdem schwärmte Piazón gegenüber "Bild" von der Eintracht: "Ich fühle mich rundum wohl. Die Stadt, der Verein, die Mitspieler – das macht alles unheimlich viel Spaß. Außerdem ist es nicht leicht, immer von Verein zu Verein zu wechseln. Ich will lieber hier bleiben und mich bei Eintracht weiter verbessern".

Fulham hofft auf Platz zwei

Letztendlich rief Chelsea das Talent aber auf die Insel zurück. Seit knapp zwei Jahren läuft der inzwischen 24-Jährige nun leihweise für den Zweitligisten FC Fulham auf.

Kurz vor Ende der regulären Saison stehen die Cottagers sicher auf Rang drei in der Championship, die kräftezehrenden Playoffs würden sie aber gerne vermeiden. Am letzten Spieltag hoffen die Westlondoner deshalb, an Cardiff City vorbei auf Position zwei zu ziehen und so direkt aufzusteigen.

Am Sonntag schlug Fulham im letzten Heimspiel der Saison den FC Sunderland mit 2:1. Piazón erzielte den wichtigen Ausgleichstreffer zum zwischenzeitlichen 1:1. Sein Team blieb das 23. Mal in Folge ungeschlagen.

Ex Hoffenheimer will nicht in die zweite Liga

Weniger erfreulich sieht die aktuelle Situation beim früheren Hoffenheimer Fabian Schär aus. Seit der 2:4-Niederlage gegen den FC Barcelona am Sonntag ist der Abschied seines neuen Klubs Deportivo La Coruna aus der spanischen Primera División beschlossene Sache.

Zuvor erlebte der Schweizer bereits zwei sehr wechselhafte Jahre im Kraichgau. In der ersten Saison bei der TSG brachte es Schär noch auf 24 Bundesligaeinsätze, unter Trainer Julian Nagelsmann blieb der Innenverteidiger im Folgejahr aber meist außen vor.

Insgesamt neun Mal stand er Abwehrspieler in der Saison 2016/17 gar nicht erst im Kader: "Ein Gefühl, das ich noch nie in meinem Leben verspürte. Etwas zwischen grosser Enttäuschung und Hilfslosigkeit. Brutal bitter", bilanzierte Schär später.

Im Sommer 2017 schloss er sich nach längerem Wechseltheater dann Deportivo an. Ein Verbleib über die laufende Saison hinaus ist durch den Abstieg der Galizier aber mehr als fraglich. Dank einer Ausstiegsklauel kann Schär den Klub im Sommer für rund vier Millionen Euro verlassen.

Hannover-Flop jagt persönliche Bestmarke

Für Jimmy Briand und EA Guingamp nimmt die Saison unterdessen ein versöhnliches Ende. Auf Platz elf stehen die Rot-Schwarzen gesichert im Tabellenmittelfeld, der Klassenerhalt ist in trockenen Tüchern.

Dabei sah es Mitte März noch schlecht aus. Nach der Jahreswende verlor Guingamp sieben von 12 Partien und konnte nur zwei Siege einfahren. Durch fünf ungeschlagene Spiele in Serie zogen die Franzosen im Anschluss aber die Notbremse auf der Talfahrt in den Tabellenkeller.

Zuletzt ärgerte der Tabellenelfte das Starensemble von Paris Saint-Germain und rang dem frischgebackenen französischen Meister nach 0:2-Führung immerhin noch ein Remis ab.

Zur jüngsten Erfolgsserie Guingamps leistete Briand einen wichtigen Beitrag. In jeder der letzten vier Partien knipste der Ex-Hannoveraner und übertraf damit in dieser kurzen Zeit seine Ausbeute aus einem Jahr Bundesliga. Drei magere Tore erzielte der Stürmer nur im Trikot der Niedersachsen.

In der laufenden Spielzeit steht das Konto des Franzosen insgesamt schon bei zehn Treffern in 34 Spielen. Im Alter von 32 Jahren schickt sich Briand damit an, seinen Karriere-Bestwert von zwölf Ligatoren in einer Saison zu übertreffen.

Kai Ziemen

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