22.05.2018 12:03 Uhr

Babelsberg-Boss droht nach Chaos-Spiel mit Rücktritt

Heftige Ausschreitungen beim Landespokalfinale in Brandenburg
Heftige Ausschreitungen beim Landespokalfinale in Brandenburg

Nach den heftigen Ausschreitungen beim Landespokalfinale zwischen dem SV Babelsberg und Energie Cottbus (0:1) hat Babelsbergs Präsident Archibald Horlitz mit Rücktritt gedroht. Chaoten des Gastgebers hatten Leuchtraketen in den Block der Cottbuser geschossen, die Siegerehrung musste abgesagt werden.

"Wenn sich nicht eine geschlossene Front aus Fans und Mitgliedern im Klub bildet, die diese schlimmen Vorfälle aufs Schärfste verurteilt, kann ich meinen Verbleib nicht mehr garantieren", sagte Horlitz. Schon "in den nächsten Tagen" müsse es dafür deutliche Anzeichen geben.

Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, im Stadion live dabei, zeigte sich entsetzt. "Wieder haben einige Chaoten den Fußball missbraucht", klagte der SPD-Politiker. Babelsbergs Trainer Almedin Civa meinte: "Für mich als Babelsberger ist das ein trauriger Tag."

Die Partie der Erzrivalen aus der Regionalliga war im Chaos versunken. Fans von Babelsberg warfen Feuerwerkskörper und Bengalische Feuer auf den Rasen und schossen Leuchtraketen in den Gästeblock. Verletzte gab es nach ersten Angaben nicht. Der Fußball-Landesverband entschloss sich jedoch, keine Siegerehrung durchzuführen.

"Wir entschuldigen uns bei Energie Cottbus und dem Fußball-Verband Brandenburg für die Vorkommnisse zum Ende des Spiels. Wir werden alles daransetzen, die Missstände aufzuklären", versprach Horlitz, der seit fünf Jahren die Geschicke des Potsdamer Viertligisten leitet.

"Die Cottbuser haben aus der Vergangenheit gelernt, wir nicht"

Horlitz meinte weiter, dass ein bisschen Pyro heutzutage bei einem solchen Spiel kaum zu verhindern sei, "doch dass Leuchtraketen in den Gästeblock und Böller auf die eigenen Ordner abgeschossen werden, muss unbedingt verurteilt werden und ist absolut unakzeptabel", sagte der Präsident und kritisierte die Chaoten unter den 9000 Zuschauern.

Die Vorfälle hatten eine Vorgeschichte. Im  April 2017 hatten Cottbuser Anhänger bei einem Spiel in Babelsberg rechte Parolen gerufen und den Hitler-Gruß gezeigt. Daraufhin wurden bei einem weiteren Duell in Potsdam keine Cottbus-Fans zugelassen. "Die Cottbuser haben aus der Vergangenheit gelernt, wir nicht", so Horlitz.

Der Cottbuser Trainer Claus-Dieter Wollitz lobte sein Team für den besonnenen Auftritt in Babelsberg und blickte aber auch schnell wieder nach vorne. Für den ehemaligen Bundesligisten steht in den nächsten Tagen mit den Aufstiegsspielen zur 3. Liga gegen den SC Weiche Flensburg (24./27. Mai) viel auf dem Spiel. "Wir sind jetzt schon wieder mit dem Kopf bei den Partien gegen Weiche Flensburg", sagte Wollitz.

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