12.06.2018 09:17 Uhr

Foda erwartet keine Revolutionen bei der WM

Fodas Herz gehört nicht nur Deutschland
Fodas Herz gehört nicht nur Deutschland

Österreichs Teamchef Franco Foda erwartet bei der WM in Russland keine großen taktischen Revolutionen. Auf seine WM-Favoriten hat sich der Deutsche bereits vor einigen Wochen festgelegt: Brasilien, Deutschland, Frankreich und Spanien. Den Brasilianern traut er in jedem Fall das Finale zu. Gleiches gilt für seine Heimat: "Deutschland ist eine Turniermannschaft, die werden sich steigern."

Sein Herz gehört neben den Deutschen auch ein wenig den Spaniern und Brasilianern. "Ich bin ein bisschen ein Romantiker im Fußball. Der Kombinationsfußball, den die spielen, das ist schon beeindruckend", meinte Foda. Brasilien zeigte nicht zuletzt im Testspiel am Sonntag in Wien seine außergewöhnlichen Qualitäten im Umschaltspiel. Foda: "Ich mag halt Teams mit Tempo. Es ist auch nicht so, dass die hinten 100 Stunden herumspielen."

Die großen Nationen werden den Titel laut Meinung des Teamchefs untereinander ausmachen. Außenseiterchancen gibt Foda England ("Sie haben zuletzt einen starken Eindruck gemacht") und Uruguay, weil die Südamerikaner mit Luis Suarez und Edinson Cavani nicht nur über gefährliche Stürmer, sondern mit Diego Godin und Jose Gimenez auch über eine eingespielte Abwehrpaarung von Atletico Madrid verfügen. "Das ist eine gute Achse."

Bei anderen Geheimfavoriten ist Foda skeptisch. "Ich glaube nicht, dass es für ganz vorne reicht", sagte der 52-Jährige etwa über Belgien. Argentinien würde zu sehr von Lionel Messi leben. "Die Frage ist, ob das auch ausreichend ist." Auch eine afrikanische Mannschaft könnte laut Foda zumindest ins Achtelfinale einziehen - etwa Nigeria. Die "Super Eagles" hatten sich vergangene Woche in Bad Tatzmannsdorf im gleichen Hotel wie das ÖFB-Team vorbereitet.

>> Foda: Die Auswahl ist größer geworden

Taktisch setzen einige Teams in der Abwehr bereits auf eine Dreierkette, andere wiederum auf das lange gewohnte Vierer-Schema. "Ich gehe davon aus, es wird jetzt keine großen neuen Erkenntnisse geben", erklärte Foda vor Turnierstart. "Die Mannschaften, die die Qualität haben, wie Brasilien, Deutschland, Spanien oder Frankreich, werden versuchen dominant zu spielen. Die kleineren Mannschaften werden eher versuchen, ihr Heil im Konter zu suchen, defensiv kompakt zu stehen."

Grundsätzlich hätten alle Nationen aufgeholt. "Man sieht schon, dass es enger geworden ist. Die Topmannschaften müssen auch einen guten Plan haben", meinte Foda. "Sie müssen auch immer mit 100 Prozent spielen, sonst wird es schwierig, Spiele zu gewinnen." Nicht zuletzt deshalb erwartet der Teamchef eine spannende Endrunde. "Ich gehe davon aus, dass wir eine gute WM sehen, dass in Russland alles topvorbereitet ist, dass die Infrastruktur passt."

Foda kann sich davon selbst vor Ort überzeugen. Die Gruppenspiele Belgien-Tunesien (23. Juni), England-Panama (24. Juni) und Dänemark-Frankreich (26. Juni) beobachtet er ebenso im Stadion wie das WM-Finale. Seine Assistenten Imre Szabics und Thomas Kristl sind vor ihm ebenfalls bei jeweils drei Partien in Russland, um mögliche Gegner in der EM-Qualifikation für 2020 unter die Lupe zu nehmen.

Im Herbst sei es aufgrund der zeitgleich stattfindenden eigenen Spiele nicht mehr möglich, die anderen Nationalteams persönlich zu beobachten. Vor Ort sehe man aber anders, wie Mannschaften in gewissen Situationen reagieren, erklärte Foda. "Es kostet Zeit, aber ohne Detailarbeit wirst du keinen Erfolg haben." Zehn von 14 europäischen WM-Startern sehen Foda, Szabics oder Kristl im Stadion. Gegen Russland (1:0) und Deutschland (2:1) war die ÖFB-Auswahl zuletzt selbst im Testspiel-Einsatz.

apa

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