13.06.2018 15:00 Uhr

Spaniens Verband hat neuen Teamchef ernannt

Spaniens Verbandschef Luis Rubiales ist verärgert. © Getty Images
Spaniens Verbandschef Luis Rubiales ist verärgert. © Getty Images

Nach dem Paukenschlag mit der Entlassung von Julen Lopetegui steht fest, wer Spanien durch die WM 2018 coachen wird. Sportdirektor Fernando Hierro übernimmt das Teamchefamt.

Sportdirektor Fernando Hierro übernimmt die spanische Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Russland. Dies gab der Verband am Mittwoch vìa Twitter bekannt, nachdem er sich kurz zuvor von Julen Lopetegui getrennt hatte. Tags zuvor war bekannt geworden war, dass der 51-jährige Lopetegui nach der Endrunde zu Real Madrid wechselt.

Der 50-jährige Ex-Teamspieler Hierro hatte bisher nur den Zweitligisten Real Oviedo trainiert. Der frühere Weltklasse-Verteidiger wird damit den WM-Mitfavoriten beim ersten Spiel am Freitag in Sochi gegen Europameister Portugal betreuen.

>> Liveticker: Portugal gegen Spanien

Lopetegui hatte überraschend gehen müssen, da er mit der neuen Saison Chefcoach beim Champions-League-Sieger Real Madrid wird. Verbandschef Luis Rubiales fühlte sich bei den Verhandlungen und beim Zeitpunkt der Veröffentlichung der prominenten Personalie übergangen. "Wir haben uns dazu gezwungen gesehen, ihn seines Amtes zu entheben", sagte der Funktionär am Mittwoch im Teamquartier in Krasnodar.

Der einstige Real-Profi Hierro hat von 1989 bis 2002 für "La Roja" 89 Länderspiele bestritten. Der spanische Verband kündigte für Mittwoch um 17:30 Uhr (MESZ) eine erneute Pressekonferenz an. Lopetegui will sich nach Verbandsangaben erst nach seiner Rückkehr nach Spanien zu seinem spektakulären Abgang äußern.

Spanien: Lopetegui nutzt Ausstiegsklausel für Real-Wechsel

Lopetegui hatte seinen Vertrag als Teamchef erst vor wenigen Wochen bis 2020 verlängert. Dann aber folgte der Rücktritt von Zinédine Zidane als Real-Betreuer, und der Champions-League-Sieger startete hinter dem Rücken des Nationalverbandes Verhandlungen mit dem Ex-Goalie, der schließlich von einer Ausstiegsklausel Gebrauch machte.

Verbandschef Luis Rubiales wurde von Lopetegui über den bevorstehenden Jobwechsel erst fünf Minuten vor der offiziellen Veröffentlichung durch Real telefonisch informiert und reagierte darauf dementsprechend sauer. "Wir möchten Julen für alles danken, was er getan hat. Er hat viel dazu beigetragen, dass wir in Russland sind, aber wir fühlen uns verpflichtet, auf seine Dienste zu verzichten. Es muss eine Botschaft an alle RFEF-Mitarbeiter geben, und es gibt Verhaltensweisen, an die man sich halten muss", erklärte Rubiales.

Rubiales kritisiert Real Madrid

Die Spieler hätten die Entscheidung der sofortigen Trennung "akzeptiert", sagte Rubiales. "Es ist ein harter Schlag, aber wir stehen zusammen, um nach vorne zu schauen." Der Präsident erhob schwere Vorwürfe gegen Real Madrid wegen der Vorgangsweise des spanischen Rekordmeisters. "Wir hatten überhaupt keine Information darüber. Julen hätte es lieber gehabt, wenn die Dinge anders gehandhabt worden wären."

Lopetegui hatte den Weltmeister von 2010 in den vergangenen knapp zwei Jahren sehr erfolgreich geführt und die WM-Qualifikation in einer Gruppe mit Italien problemlos geschafft. Von 20 Partien gewann Spanien unter dem 51-Jährigen 14 und spielte sechsmal unentschieden.

apa

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