19.06.2018 12:52 Uhr

Suárez will unrühmliche WM-Geschichte umschreiben

Luis Suárez will sich mit einem Tor beschenken
Luis Suárez will sich mit einem Tor beschenken

Zum Jubiläum will sich Luis Suárez mit einem Tor beschenken. Im zweiten Gruppenduell mit Saudi-Arabien absolviert Uruguays Topstürmer sein 100. Länderspiel für die Himmelblauen - und will dabei endlich wieder positive WM-Schlagzeilen schreiben.

Beim mühevollen 1:0-Auftaktsieg gegen Ägypten hatte der "Beißer" große Chancen vergeben. Trainer Óscar Tabárez sprach dem 31-Jährigen für die Aufgabe an diesem Mittwoch (17:00 Uhr) in Rostow am Don Mut zu: "Wir wissen um sein Potenzial und sind ganz entspannt."

Gegen Ägypten vergab Suárez drei dicke Möglichkeiten und räumte danach kleinlaut ein: "Ich weiß, was ich der Mannschaft geben kann. Das habe ich offensichtlich nicht getan." In bisher 99 Einsätzen für die Celeste hat der Stürmer vom spanischen Meister FC Barcelona immerhin schon 51 Mal getroffen. Damit ist er die Nummer sieben der erfolgreichsten Torschützen Südamerikas - hinter Pelé (77), Romario (66), Lionel Messi (64), Ronaldo (62), Gabriel Batistuta (54) und Neymar (53).

Tabárez glaubt daher weiter an Suárez, der mit Edinson Cavani vom französischen Champion Paris Saint-Germain das geniale Angriffsduo des WM-Vierten von 2010 bildet. "Solange er nicht aufhört, es immer wieder zu versuchen, macht uns eine schlechte Partie nichts aus. Ich habe auch von Messi, Pelé oder Maradona Spiele gesehen, in denen sie ihren Ansprüchen nicht gerecht wurden. Solche Dinge kommen vor", stellte der 71 Jahre alte Trainer-Oldie gelassen fest. "Das ist keine Sünde."

Suárez kassiert Rekordstrafe

Dann schon eher die vielen Skandale, für die Suárez in seiner Karriere gesorgt hat. 2003 ein Kopfstoß gegen einen Schiedsrichter, 2007 eine Prügelei mit einem Teamkollegen, 2010 eine erste Beißattacke, 2011 eine rassistische Beleidigung eines Gegenspielers und schließlich bei der WM 2014 der Biss in die Schulter des Italieners Giorgio Chiellini - auf dem Rasen ist der ansonsten brave Vater einer Tochter und eines Sohnes bereits oft in die Rambo-Rolle geschlüpft.

Auch gegen Ägypten sorgte Suárez für einen Aufreger, als er in der Schlussphase seinem Gegenspieler Ahmed Hegazy in den Unterleib griff. Der Weltverband FIFA sah jedoch keinen Anlass zu Ermittlungen. Anders als nach der Beißattacke vor vier Jahren, als Suárez für vier Monate von allen Fußball-Aktivitäten ausgeschlossen wurde und zudem 100.000 Schweizer Franken zahlen musste - WM-Rekordstrafe.

In Russland will Suárez seine bisher unrühmliche WM-Geschichte, zu der auch das absichtliche Handspiel auf der Torlinie im Viertelfinale 2010 gegen Ghana zählt, nun umschreiben. Ein Treffer gegen Saudi-Arabien wäre zumindest ein Anfang - und ein passendes Geschenk zum Jubiläum.

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