20.06.2018 11:57 Uhr

Die WM als Laufsteg der skurrilen Frisuren

Brasiliens Superstar Neymar sorgte mit seiner Frisur für viel Aufsehen
Brasiliens Superstar Neymar sorgte mit seiner Frisur für viel Aufsehen

Superstar Neymar zieht die Blicke wieder einmal auf sich - wenn auch nur mit einer skurrilen Frisur. Doch der Brasilianer ist nicht der Einzige, der zumindest mit seinem Style heraussticht.

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, doch Neymars "Nudel-Frisur" war ganz nach dem Gusto von Éric Cantona. Die neue Haarpracht des Brasilianers begeisterte den früheren Star von Manchester United so sehr, dass der sich kurzerhand eine Portion Spaghetti auf den Kopf setzte - und glich dabei dem Original, dessen Foto er in den Händen hielt, aufs "Haar".

"Neymar style ... spaghetti al dente!", schrieb der Franzose auf Instagram dazu. Cantona war nicht der Einzige, der Neymar für seine eigenwillige Frisur mit Spott überzog.

So war es nicht die fußballerische Darbietung des 222-Millionen-Mannes beim 1:1 gegen die Schweiz, die für Gesprächsstoff in den Sozialen Netzwerken sorgte, sondern dessen blond gefärbte Lockenpracht. Den einen erinnerte diese an eine lieblos angerichtete Portion Pasta, die anderen an einen Haufen Stroh oder einen Wischmopp.

Doch eines hatten die Vergleiche gemeinsam: Wenig schmeichelhaft waren sie alle. Offenbar nahm sich der 26-Jährige den Spott aber zu Herzen: Beim Training der Selecao am Dienstag in Sotschi lief Neymar mit deutlich gekürzten Haaren auf.

Boatengs Staubwedel-Frisur

Dabei ist der Superstar von Paris St. Germain nicht der einzige WM-Teilnehmer, der in Russland einen neuen, flotten Haarschnitt präsentiert.

Der Nigerianer William Troost-Ekong war beim 0:2 gegen Kroatien zwar einer der schwächsten Akteure auf dem Feld, mit seinem giftgrünen Streifen auf dem Kopf war er aber trotzdem der Hingucker - möglicherweise war er dermaßen vom ausgefallenen Trikot der Afrikaner inspiriert, das binnen drei Minuten nach Verkaufsstart vergriffen war.

Selbstverständlich wollte Weltmeister Jérôme Boateng da nicht kampflos aufgeben. Der Bayern-Profi überrascht immer wieder mit schrägen Looks, und auch in Russland enttäuschte er zumindest optisch nicht: Bei der Auftaktniederlage gegen Mexiko trug Boateng silbergraue Spitzen auf dem Kopf, schnell machten in den Netzwerken Vergleiche mit einem Staubwedel die Runde.

Andere Haar-Virtuosen blieben hingegen erstaunlich blass. Der Franzose Paul Pogba hatte schon so ziemlich das gesamte Farbspektrum auf seinem Kopf, sein Teamkollege Antoine Griezmann ging lange mit schmucker zurückgebundener Mähne auf Torejagd, und Cristiano Ronaldo feierte jüngst den Champions-League-Triumph mit blonden Strähnchen im 1990er-Style. Doch in Russland entschieden sich alle drei für pflegeleichte Kurzhaarfrisuren.

Bart-Trend und Selfie-Aktion

Die kurze Variante hat auch Islands Kapitän Aron Gunnarsson gewählt - zumindest auf dem Schädel. Im Gesicht des Glatzkopfes prangt hingegen ein mächtiger Vollbart, passend zum Wikinger-Charme der Isländer. Noch deutlicher dem Hipster-Style hat sich der Australier Mile Jedinak verschrieben, dessen wuchtiger Gesichtsschmuck ginge auch gut als Vogelnest durch.

Bärte sind in Russland derzeit sowieso im Trend, vor allem der Schnauzbart erlebt im Riesenreich eine Renaissance. Grund dafür ist Nationaltrainer Stanislav Cherchesov. Der Late-Night-Talker Ivan Urgant rief vor dem Turnier eine "russlandweite, großangelegte Unterstützungsaktion" für die Sbornaja aus: Zuschauer sollten Selfies mit Schnurrbärten posten, ganz Cherchesov markantem Schnäuzer nachempfunden. "Schnurrbärte der Hoffnung" heißt die Aktion.

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Auch wenn deren Effekt noch nicht erforscht ist, fest steht schon jetzt: Eine haarige Sache ist die WM in Russland auf jeden Fall.

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