23.06.2018 11:40 Uhr

Dank Nigeria kann Argentinien weiterkommen

Messi und Co. haben noch die Chance aufs Achtelfinale
Messi und Co. haben noch die Chance aufs Achtelfinale

Argentinien schöpft neue Hoffnung. Lionel Messi und Co. können doch noch aus eigener Kraft ins WM-Achtelfinale einziehen.

Für Argentiniens Fußball-Fans gab es kein Halten mehr. Sie stürmten jubelnd auf den Roten Platz in Moskau, fielen sich daheim in Buenos Aires lachend in die Arme und feierten ausgelassen. Argentinien hat das Weiterkommen bei dieser bislang so verkorksten Fußball-WM doch noch in der eigenen Hand - dank Nigerias Schützenhilfe.

"Danke Nigeria - auf geht's, Argentinien", stand auf den digitalen Straßenschildern in der Hauptstadt Buenos Aires. Weil die Afrikaner am Freitagabend 2:0 gegen Island gewonnen hatten, sind Messi und Co. plötzlich wieder mittendrin in der Verlosung. Ein Sieg am Dienstag (20:00 Uhr MESZ), ausgerechnet gegen Nigeria, könnte reichen, um doch noch ins Achtelfinale einzuziehen. Parallel darf Island gegen das bereits für die nächste Runde qualifizierte Kroatien nicht höher gewinnen.

Eine unverhofft Chance, die Argentinien unbedingt ergreifen möchte. Dabei hatte es nach dem desaströsen 0:3 am Donnerstag gegen Kroatien nicht danach ausgesehen, dass es überhaupt noch Hoffnung gibt.

Argentinien vor der Zerreißprobe

Nicht nur die sportliche Leistung des Vizeweltmeisters war alarmierend schlecht, sondern vor allem auch der mentale Zustand der Mannschaft. Messi, der als Kapitän und Führungsspieler eigentlich vorangehen und Verantwortung übernehmen sollte, schlich wortlos und mit roten Augen aus der Arena. Und Sergio Agüero griff Trainer Jose Sampaoli vor laufender TV-Kamera an - dabei hatte er schlicht eine Nachfrage falsch verstanden.

Der Verband bemühte sich zwar, die Medienberichte über eine angebliche Revolte gegen den angezählten Sampaoli zu entkräften. Dennoch: Der zweimalige Weltmeister stand und steht vor einer Zerreißprobe.

Nicht wenige sehen Messis Ära im Nationalteam als beendet und gescheitert an. Der Superstar des FC Barcelona, der am Sonntag seinen 31. Geburtstag feiert, zeigt seine Qualitäten im weiß-blauen Trikot einfach zu selten. Gegen Kroatien spielte selbst der so unsichere Torhüter Willy Caballero mehr Pässe als Messi.

Diego Maradona, der im Gegensatz zu Messi bereits Weltmeister geworden ist, litt auf der Tribüne mit. Er weinte hemmungslos, die gesamte Fußballnation Argentinien war am Boden zerstört.

Wird Messi wieder zur entscheidenden Figur?

Doch nun ist die Glaube zurückgekehrt, und Argentinien hat doch noch eine Chance: Ein ordentlicher Auftritt gegen Nigeria, und die beiden schwachen Spiele gegen Island (1:1) und Kroatien sind vergessen. Bei einer Teamsitzung sollen sich alle Beteiligten ausgesprochen und auf das Finale gegen Nigeria eingeschworen haben.

Und da wäre ja noch der Blick in die Geschichtsbücher, der Hoffnung macht. 2002 etwa stand die Türkei nach zwei Spieltagen mit nur einem Punkt mit dem Rücken zur Wand - und sicherte sich am Ende Platz drei.

Oder, und da kommt Messi wieder ins Spiel: Oktober 2017, Argentinien spielt im letzten WM-Qualifikationsspiel in Ecuador und benötigt zwingend einen Sieg. Nach einer Minute gerät die Albiceleste in Rückstand - am Ende aber steht ein 3:1 und das Ticket für Russland. Alle drei Tore erzielte: Lionel Messi.

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