01.07.2018 07:26 Uhr

Kroatien: "Qualität, Großes zu schaffen"

Kroatien präsentierte sich in einer schwierigen Gruppe stark
Kroatien präsentierte sich in einer schwierigen Gruppe stark

Mit starken Leistungen in der Gruppenphase hat sich Kroatien zum ernsthaften Geheimfavoriten der WM 2018 gemausert. Jetzt will die Truppe um die Star-Legionäre Luka Modrić und Ivan Rakitić zum großen Wurf ansetzen.

Kroatiens Nationalmannschaft will die Legenden von 1998 vergessen machen. Nach dem Siegeszug durch die Gruppenphase soll im Achtelfinale der Weltmeisterschaft auch Dänemark bezwungen werden. Das Selbstvertrauen vor dem Duell am Sonntag (20:00 Uhr MESZ) in Nizhny Novgorod ist groß bei den "Feurigen" (Vatreni). Gerade deshalb sehen sich die Skandinavier jedoch im Vorteil.

"Die Kroaten gehen selbstbewusst ins Spiel, weil alles für sie gelaufen ist. Aber wir glauben auch an uns, weil wir zusammengestanden sind, als es nicht so lief", merkte der dänische Offensivmann Martin Braithwaite an. Die Nordländer schafften als Zweiter hinter Frankreich den Sprung in die K.o.-Phase, gegen Peru und Australien mussten sie aber gehörig kämpfen. Teamchef Åge Hareide sieht durch das Achtelfinale aber "zusätzliche Energie freigesetzt".

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Der Norweger zeigte sich zuversichtlich, den Kroaten ein Bein stellen zu können. "Wir werden nach vorne orientierten Fußball spielen. Auch wenn sie gut im Konter sind, sind sie nicht so gut wie Frankreich. Ich denke, wir können sie überwinden", sagte Hareide. Kroatien habe man sehr gut studiert, die Südosteuropäer seien in der Analyse ein weitaus "bequemerer" Gegner als Argentinien. 18 Spiele beziehungsweise seit Oktober 2016 ist Dänemark darüber hinaus schon ungeschlagen.

Kroatien-Coach Dalić: "Meine Spieler wollen mehr"

Respekt herrscht vor der Mittelfeld-Power der Kroaten. Neben den Stars Ivan Rakitić (FC Barcelona) und Luka Modrić (Real Madrid) konnte auch Marcelo Brozović (Inter Mailand) überzeugen. Mit einem Torverhältnis von 7:1 zeigten sich auch Angriff und Abwehr in Form, Höheres zu schaffen. Dank einer hervorragenden Mischung ist Kroatien der Rolle des Geheimfavoriten entschlüpft und wird als ernsthafter Titelanwärter gehandelt.

Zlatko Dalić wollte die Euphorie gar nicht bremsen. Zwar bezeichnete der kroatische Cheftrainer die Chancen vor dem Spiel als 50:50, ließ aber keine Zweifel an den hochgesteckten Zielen. "Die K.o.-Phase darf nicht genug sein, meine Spieler wollen mehr. Wir haben die Qualität, Großes zu schaffen", sagte Dalić. Dafür müsse man weiter den großartigen Fußball wie bisher zeigen. Dänemark verglich Dalić vom Stil her mit Island, "aber sie haben eine bessere Mannschaft".

Dass die gestiegene Erwartungshaltung den Druck auf die Mannschaft größer werden lasse, glaubte zumindest Modrić nicht. "Wir haben unser Ziel Achtelfinale jetzt einmal erreicht. Ich bin sicher, dass wir jetzt befreiter spielen können", meinte der Stratege von Real Madrid. Der 32-Jährige könnte im Viertelfinale auf seine Wahl-Heimat treffen. Im zweiten Achtelfinalduell am Sonntag trifft Spanien im Moskauer Luzhniki-Stadion auf WM-Gastgeber Russland.

Machen Modrić und Co. die 98er-Helden vergessen?

In Kroatien wird der aktuellen Auswahl jedenfalls zugetraut, in die übergroßen Fußstapfen der 1998er-Mannschaft zu treten. Bei ihrer WM-Premiere als eigenständige Nation kamen die Balkan-Kicker in Frankreich bis ins Halbfinale, wo erst gegen den Gastgeber Endstation war. Davor Šuker und Co. wurden schließlich Dritte. "Die schönen Erinnerungen an 1998 motivieren uns, ein ähnliches Ergebnis zu erzielen", sagte der nunmehrige Verbandspräsident.

Schon vor dem WM-Start hatte Dalić vom "brennenden Wunsch, eine Geschichte zu schaffen, die der von 1998 ähnlich ist" gesprochen. Viele sehen die Chance gekommen. Der vor 20 Jahren neunjährige Dejan Lovren will die Legenden von damals nun gar in den Schatten stellen. "Sie haben Rekorde gebrochen. Aber ich will übertreffen, was sie geschafft haben. Ich will, dass sich die Leute in Zukunft an meinen Namen erinnern, nicht an ihren", betonte der Liverpool-Verteidiger.

apa

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