08.08.2018 12:07 Uhr

Sorgenkind Augustin bei RB Leipzig angezählt

Jean-Kévin Augustin wird von Trainer Ralf Rangnick genau beobachtet
Jean-Kévin Augustin wird von Trainer Ralf Rangnick genau beobachtet

Jean-Kévin Augustin gilt unbestritten als eines der Top-Talente im Kader von RB Leipzig. Um den großen Durchbruch in dieser Saison zu schaffen, muss der 21-Jährige vor allem in Sachen Disziplin zulegen.

Die Tritte, die ihm Ralf Rangnick in letzter Zeit in den Hintern versetzt hat, kann Jean-Kévin Augustin kaum zählen. "Ein paar" seien es, sagt der 21-jährige Franzose. Denn mit dem Trainingsfleiß hat es Augustin seinem Trainer zufolge nicht so.

Gerade erst nordete Rangnick den Stürmer von RB Leipzig wieder ein, weil er nicht optimal vorbereitet aus dem Urlaub zurückgekommen war. Kein Einzelfall, denn auf dem Weg zum großen Durchbruch stand sich Augustin schon zuvor selbst im Weg.

Zumindest aber zeigt er sich einsichtig: "Ralf kennt mich sehr gut, wie kann ich ihm da widersprechen. Ich gebe ihm recht", sagte Augustin der "Sport Bild" vor dem Hinspiel in der Europa-League-Qualifikation am Donnerstag (18:30 Uhr) gegen Universitatea Craiova aus Rumänien: "Er weiß, was ich kann, sonst hätte er mich nicht geholt. Aber ich bin noch nicht so weit, dass ich alles auf einmal und immer abrufen kann."

Rangnick: Augustin ruft Potenzial zu selten ab

Genau das fordert Rangnick aber von ihm, der 2017 für 13 Millionen Euro von Paris St. Germain nach Leipzig gewechselt war. Noch schwankt Augustin stark zwischen Weltklasse und Mittelmaß. Dass er wie die beiden französischen Abwehrspieler Dayot Upamecano und Nordi Mukiele in der spielfreien Zeit laut Rangnick seine "Hausaufgaben" nicht gemacht hat, fuchste den Coach deshalb besonders.

Er hatte ihm vor dem Start des Trainingslagers im österreichischen Seefeld doch eine klare Ansage gemacht: "Ich werde ihm auch dieses Jahr so sehr auf den Nerv gehen, bis er das macht, was er machen muss. Er hat so viel Potenzial und schöpft es zu selten aus. Wir lassen nicht eher locker, bis er das kontinuierlich abruft", hatte Rangnick Mitte Juli der "Bild" gesagt. Die nächste Chance dazu hat Augustin schon am Donnerstag gegen Craiova.

Dass für Leipzig alles andere als ein Sieg nicht zu akzeptieren ist, versteht sich auf der harten Ochsentour Richtung Europa-League-Gruppenphase von selbst. Für das Rückspiel eine Woche später in Rumänien muss eine gute Ausgangslage her. Danach würde noch eine Playoff-Runde gegen Zorya Luhansk aus der Ukraine oder Sporting Braga/Portugal kommen.

"Ich habe keine Angst vor Ralf"

Und da Nationalstürmer Timo Werner und Dänemarks WM-Fahrer Yussuf Poulsen nach den Titelkämpfen in Russland noch nicht bei hundert Prozent sind, liegt der Fokus im Angriff auf Augustin. Mit diesem Druck und auch den Erwartungen von Rangnick kommt er aber klar, sagt Augustin: "Ich habe keine Angst vor Ralf. Aber mir ist klar, dass die Zügel jetzt etwas angezogen werden."

Er selbst fordert von sich 15 Tore in der neuen Bundesligasaison - das wären sechs mehr als in seiner Debütspielzeit für RB. Diesen Ehrgeiz muss er jetzt nur noch mit Leistung untermauern.

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